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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zu gleiten. »Unwichtige Details. Das Schrumpfen des Jenseits kommt frühestens in einer Generation zum Tragen. Und was das andere angeht: Du wirst nicht entführt werden, also mach dir darüber keine Sorgen.«
    Ich musterte ihn ungläubig. Mir gefiel nicht, wie beiläufig er meine Schwierigkeiten abtat. »Wag es nicht, meine Ängste zu verharmlosen!«, sagte ich mit zusammengekniffenen Augen. Dann verlagerte ich mein Gewicht auf die Krücke, hob den Arm und zeigte ihm das verzauberte Silber. »Ich saß in einem Käfig und habe beobachtet, was sie Winona angetan haben. Ich war hilflos. Ich will nicht mehr hilflos sein. Ich will dieses verdammte Ding loswerden, aber es wird immer schwerer!«
    Trent seufzte, womit er mich nur noch wütender machte. »Schön. Sobald wir uns das Labor angesehen haben, wägen wir deine Optionen ab. So schlimm kann es nicht sein. Es geht nur um ein bisschen Ungleichgewicht. Ich werde nicht zulassen, dass Al dich entführt, Rachel. Vertrau mir.«
    Genau. Ich konnte nicht mehr aufrecht stehen, also griff ich missmutig nach dem Stuhl und setzte mich. Meine gesamte rechte Seite tat weh. »Mir ist egal, was du dir hast einfallen lassen, um Al unter Kontrolle zu halten. Er wird es vernichten wie ein Pixie das Klopapier, und ich werde im Jenseits verschwinden. Mal wieder.« Ich sah zu ihm auf. »Und dieses Mal wirst du es nicht verhindern können. Vielen Dank auch, Trent.«
    Er griff nach meiner Krücke und umklammerte sie. »Warum bist du ständig wütend auf mich?«
    Ich sah an ihm hoch. Mir tat der gesamte Körper weh; ich war frustriert, weil ich das, was mit Winona geschehen war, nicht hatte verhindern können; es war mir peinlich, dass ich meine Schwäche hatte eingestehen müssen, indem ich mich hinsetzte; und ich war wütend auf alles und jeden. »Willst du die kurze Liste oder die lange?«
    »Ich bin es leid«, sagte er ruhig, aber die Ränder seiner Ohren leuchteten rot und er bewegte sich zu ruckartig, als er die Krücke in eine Ecke stellte. »Schon seit dem Sommercamp hackst du auf mir und meinen Ideen rum.«
    Ich hacke auf ihm rum? »Du bist doch derjenige, der ständig mir auf die Nerven fällt«, sagte ich mit klopfendem Herzen. »Sollen wir mal heute anfangen und uns dann nach hinten durcharbeiten? Du hast mich mit einem Schmerzzauber beschossen …«
    »Du bist in den Weg gesprungen. Und ich habe mich schon dafür entschuldigt«, unterbrach er mich und kniff nun ebenfalls die grünen Augen zusammen.
    »Du hast mich in einen Käfig gesteckt. Hast mich dazu gezwungen, in der Rattenarena um mein Leben zu kämpfen!«
    Er schlug auf einen Knopf, und der Lift kam zitternd zum Stehen. In der Ferne hörte ich ein leises Warnsignal. »Dein Leben war nie in Gefahr, und auch dafür habe ich mich entschuldigt.« Er sah mich giftig an, und einem Teil von mir gefiel das.
    »Du hast mich gejagt wie ein Tier!« Seine Wut ließ meine nur noch höher kochen.
    Trent lehnte sich über mich. Als er die Hände auf die Armlehnen des Stuhls stemmte, öffnete sich sein Jackett weit genug, um seine schlanke Hüfte zu zeigen. »Du bist in meinen Schreibtisch eingebrochen«, knurrte er. »Du hast etwas gestohlen, was mich und meine gesamte Spezies hätte vernichten können. Glaubst du, ich kann das ignorieren? Jetzt würde ich dich nicht mehr jagen.«
    Der Stuhl zitterte, als er sich wieder abstieß und aufrichtete, um angespannt eine Faust in die Hüfte zu stemmen.
    Schön. Das konnte ich vergessen. Aber es war leicht, noch weitere Dinge an Trent zu finden, die mich irritierten. »Du tötest Leute«, sagte ich und gab damit preis, was mich wirklich störte. »Ständig. Ich hasse es.«
    »Und du kannst es nicht.« Seine Stimme war spöttisch, was mich noch zorniger machte. »Eines Tages wirst du mir für diese besondere Begabung dankbar sein. Ich bin nicht stolz auf diese Fähigkeit, aber trotzdem froh, dass ich sie habe. Nur deswegen bist du noch am Leben. Ich erwarte ja keine Dankbarkeit, aber hör auf damit, deine Angst zu rechtfertigen, indem du mich mit der Nase auf die hässlichen Dinge stößt, die ich tue.«
    Oh. Mein. Gott. Er hielt die Fähigkeit, Leute zu töten, für eine Begabung? »Du ermordest deine eigenen Mitarbeiter!«, schrie ich. Mein Magen verkrampfte sich, als ich mich im Rollstuhl vorlehnte und mit den Armen fuchtelte. »Jonathan hat dich quasi großgezogen! Und du hast ihn gejagt und schließlich von einer Hundemeute zerreißen lassen, als wäre er nichts als ein einfacher Dieb! Ivy

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