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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Schulter ab, dann schloss sich der letzte Spalt und wir waren wieder allein. Ich zitterte, als ich mühsam den Stuhl wendete, um ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Was wolltest du mir sagen?«, fragte ich. Mein Puls raste, während ich seine Miene musterte, die leichte Anspannung um seine Augen, die von einer vertanen Chance sprach.
    Dann war sie verschwunden, und ich fühlte mich allein.
    Er zuckte mit den Achseln, griff nach meinem Stuhl und drehte mich langsam wieder Richtung Tür. »Es spielt keine Rolle«, sagte er, griff an mir vorbei und öffnete die Tür, wobei ich die Stärke im Leinen seines Anzugs roch.
    »Für mich schon«, meinte ich, aber die Türen öffneten sich bereits. Trent zog den Schlüssel aus dem Bedienfeld des Lifts, ließ ihn in eine Tasche fallen und schob mich über den schmalen Spalt in den Flur. Verdammt, was hatte ich vertan?
    Quen war mit Jenks ein paar Schritte den Gang hinuntergegangen. Der schlanke, sehnige Mann stand mit dem Rücken zu uns, drehte sich aber um, als die Türen sich wieder öffneten. Quen war Trents langjähriger Sicherheitschef. Er war dunkel, wo Trent hell war, doch trotzdem sah er aus wie ein Elf. Es lag an ihren Augen. Der ältere Mann war durch die Pockennarben gezeichnet, die einige Inderlander aus der Zeit des Wandels zurückbehalten hatten und die verrieten, dass in seinen Adern auch menschliches Blut floss. Doch an seiner Magie, die gleichzeitig mächtig und niederträchtig war, hätte man das nicht gemerkt. Er trug seine übliche Uniform, aber inzwischen war sie enger geschnitten, um seinen Körperbau zu betonen. Ich fragte mich, ob Ceri der Grund für diese Veränderung war. Seine Miene wirkte nicht glücklich, genauso wenig wie die von Jenks.
    »Rache, wir haben keine Zeit für deinen Aufzugfetisch«, beschwerte sich Jenks, als er heranflog, um auf der Armlehne des Rollstuhls zu landen. »David kommt in einer halben Stunde.«
    »David?« Ich sah auf und versuchte so zu tun als hätten wir eine völlig normale Fahrt gehabt, doch Quen musterte uns misstrauisch. Er kannte Trent besser als jeder andere. Nachdem seine Eltern gestorben waren, war er für ihn mindestens so sehr zur Vaterfigur geworden wie Jonathan, wenn nicht sogar mehr. »Ich dachte, Ivy holt mich ab.«
    »Dein Alpha hat heute Morgen angerufen«, erklärte Trent hinter mir. Seine Stimme war so glatt, dass es schon künstlich klang – völlig anders als im Lift. »Und nachdem wir uns sowieso unterhalten müssen …«
    Es gefiel mir nicht, dass Trent mich schob. Ich konnte seinen Blick auf meinem Tattoo spüren. David hatte allerdings einen kühleren Kopf als Ivy, und damit wäre die Heimfahrt weniger anstrengend, also hielt ich den Mund.
    »Gut, dass du in einem Stuhl sitzt«, sagte Jenks, »sonst hättest du ewig lang gebraucht, um diesen Flur entlangzuhumpeln.«
    »Sicher. Okay.« Ich fühlte mich verletzlich, als Trent hinter dem Rollstuhl hervortrat und Quen das Schieben übernahm. »Quen ist der Einzige, der mich schieben darf. Verstanden?«
    »Möge mir sonst der Himmel auf den Kopf fallen«, murmelte Trent und reihte sich neben dem Stuhl ein.
    Jenks brummte fragend mit den Flügeln, aber ich ignorierte ihn. »Also … wir wollen uns einen leeren Raum ansehen?«
    »Etwas in der Art.« Kühl ging Trent neben mir her. »Ich möchte, dass du dir die Ersatzmaschinen ansiehst und mir sagst, ob du sie während deiner Gefangenschaft irgendwo gesehen hast.«
    »Das hätte Winona auch gekonnt«, meinte Jenks, und Trents Augen schossen zu ihm.
    »Es ist ein Arbeitstag. Hier unten sind Leute, und Winona ist noch nicht bereit, sich der Welt zu stellen.«
    Ich versteifte mich und wünschte mir inständig, ich hätte ihn im Lift nicht angeschrien. Ein junger Mann im Laborkittel, dessen Haare so rot waren wie meine, kam uns zügig aber sichtlich nervös entgegen.
    »Sir?«, rief er, als hätten noch Zweifel daran bestanden, dass wir sein Ziel waren. »Mr. Kalamack?«
    Trent seufzte. Der Stuhl kam zum Stehen, als der Mann vor uns anhielt. Er betrachtete mich neugierig, dann quollen seine Augen vor, als Jenks auf der Armlehne ein Peace-Zeichen machte. »Sir, hätten Sie einen Moment Zeit?«, fragte der Mann, und Trent kleisterte sich ein neutrales Lächeln auf die Lippen.
    »Donnelley, ich möchte Ihnen Ms. Rachel Morgan und Jenks von Oak Staff vorstellen«, sagte er. Dann trat er einen Schritt zur Seite, sodass wir fast im Kreis standen.
    »Jenks von Oak Staff«, wiederholte Jenks. Es gefiel ihm offensichtlich,

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