Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
war ruhig, aber es klang doch ein wenig Stolz darin mit.
»Oh nein, ich gehöre zu euch«, sagte ich und biss die Zähne zusammen, weil mein Bein so wehtat. Ich hatte das Armband abgenommen. Ich hatte Al dazu gebracht, mir zuzuhören. Ich hatte Trent als Verbündeten. Drei unmögliche Dinge vor Mitternacht. Ich fing an zu zittern, weil ich die Grenzen meiner Kraft erreicht hatte.
Al beäugte uns für einen langen Moment. »Sonne und Schatten«, grummelte er. Trent zuckte zusammen, als der Dämon dramatisch mit den Fingern schnippte und einen Meter über seinem Kopf ein Papier erschien, das langsam nach unten segelte. Der Dämon griff danach, ohne mich aus den Augen zu lassen, und um seine Lippen spielte ein leises Lächeln. »Unterschreib das«, sagte er und streckte es mir entgegen.
Ich hob die Hand, aber Trent war schneller und schnappte es sich, bevor ich danach greifen konnte. »Sie unterschreibt gar nichts, bevor meine Leute es sich nicht angesehen haben.«
Ich würde umfallen, wenn wir das nicht bald zu Ende brachten. Meine Füße, die im Moment im hohen Gras verborgen waren, waren nass. Ich griff nach dem Stift, der aus Trents Jacketttasche hervorragte. Er blinzelte überrascht. »Warum?«, fragte ich und nahm ihm sehr zu Als Freude das Papier ab. »Wenn etwas anderes drinsteht als das, was wir ausgemacht haben, werde ich Al bei der ersten Gelegenheit die Eier abfackeln. Dreh dich um. Ich brauche mal kurz deinen Rücken.«
»Ähm, warte einen Moment«, sagte Al, schnippte noch mal mit den Fingern und reichte mir ein zweites Papier. »Wie dumm von mir. Das ist das richtige. Hier.«
Ich knüllte das erste Dokument zusammen und ließ es fallen. Al ließ es in Flammen aufgehen, noch bevor es das trockene Gras erreicht hatte, und die Asche wurde vom Wind verweht. »Mmm-hmmm«, sagte ich befriedigt, als ich den Zettel auf Trents Rücken drückte und unterschrieb. Al brauchte Zugang zu meinen Mitteln, und wenn er einen Beweis für unsere Abmachung benötigte, besaß ich offensichtlich eine Menge.
Der Dämon lächelte, als Trent sich wieder aufrichtete und ich Al das Papier zurückgab. Fast fröhlich nahm er das Dokument entgegen und ließ es in einem schwarzen Funkenregen verschwinden. »Danke, Rachel«, sagte er und griff vorsichtig nach meiner Hand, während Trent sich versteifte. »Willkommen zurück, mein Krätzihexi.«
Ich konnte mein Lächeln nicht unterdrücken. Eine Welle von Energie übertrug sich von ihm auf mich, als er theatralisch meinen Handrücken küsste. Trent blickte finster drein. Es war offensichtlich, dass Als Flirtversuche ihn nicht glücklich stimmten. Ich dagegen hätte vor Erleichterung fast geweint. Ich war zurück, am Leben, spürte eine Linie in mir und stand mit meinem Lehrer wieder auf gutem Fuß. Irgendwie hatten wir es geschafft.
»Bye, Al«, sagte ich, während er mich noch über seine Brille hinweg beäugte.
»Ich schwöre bei Bartholomews Eiern, wenn ich dich jemals wieder in Jogginghosen sehe, peitsche ich dich aus.« Al ließ meine Hand los. Sein Lächeln verblasste, als er noch einen Blick zu Trent warf, dann war er verschwunden und an der Stelle, wo er gestanden hatte, richtete sich langsam das Gras wieder auf.
Ich sog die sandige Luft tief in meine Lungen und fühlte, wie meine Füße kalt wurden. Ich hatte es geschafft. Nein, wir hatten es geschafft.
»Einen Vertrag mit einem Dämon zu unterschreiben, ohne ihn zu lesen, war nicht besonders klug«, sagte Trent. Ich senkte mein zweites Gesicht. Das Summen der Linie in mir verstummte, als ich auch sie freigab, aber ich konnte spüren, dass sie in Reichweite war. Sie linderte meine Kopfschmerzen mit dem Herzschlag der Schöpfung.
Die Realität überlagerte wieder das rot gefärbte Jenseits. Meine Haare sanken herab und ich musterte Trents verwüstetes Büro. Lächelnd ging ich zum Schreibtisch, um zu schauen, ob es noch Kaffee gab. »Oh, da bin ich anderer Ansicht«, sagte ich selbstgefällig und warf im Vorbeigehen meine Krücke auf den Rollstuhl.
Trent wirkte sauer, aber ich war bester Laune, selbst wenn noch eine höllische Nacht vor mir lag.
»Mein Büro ist zerstört«, grummelte er, dann ging er mit quietschenden Schritten über seinen nassen Teppich und nahm die Tasse, die ich ihm entgegenhielt. »Warum lächelst du? Meine Fische sind tot.«
»Weil zwischen Al und mir alles okay ist«, sagte ich, nahm einen Schluck aus meiner Tasse und grübelte vor mich hin. »Und das ist mir wichtig. Aber das mit den
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