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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Händen. Ich runzelte die Stirn und zog meine Jacke zurecht. Jetzt? , fragte ich mich. Kann ich meine Dämonenmagie jetzt einsetzen?
    Trent war nicht hereingekommen. Ich wusste, dass er alles beobachtete, und meine Gedanken flüsterten Zurückhaltung . Ich konnte einfach gehen, aber wenn ich das tat, würde er mir nur zu meinem Auto folgen. Ich brauchte meine Schlüssel. »Du«, sagte ich und humpelte auf Wayde zu. Er wich blinzelnd zurück. »Du kennst mich noch nicht lange genug, um mir Ratschläge zu erteilen, die ich nicht annehmen werde. Gib mir die Schlüssel.«
    »Nein.« Er hielt sie weit über meinen Kopf, als wäre das alles nur ein Spiel. »Lass uns nach oben gehen, Pizza essen, ein Bier trinken und Bilder von MegPaG verbrennen. Morgen, wenn wir damit fertig sind, uns in Selbstmitleid zu suhlen, wirst du ein paar Zauber anrühren, und dann finden wir raus, wohin sie verschwunden sind. Wir müssen es weder dem FIB noch der I. S. sagen. Wir können uns selbst darum kümmern.«
    Genau das hatte ich vor. Adrenalin schoss in meine Adern, dämpfte meine Schmerzen und sorgte dafür, dass ich mich lebendig fühlte. »Schlüssel«, sagte ich und drängte ihn zurück, bis wir wieder am Aufzug angekommen waren. »Gib mir meine Schlüssel!« Fordernd streckte ich die Hand aus. Er hielt sie nur weiter in der Luft, als wäre er ein Schulhoftyrann. »Wayde, ich habe keine Angst mehr davor, dir wehzutun!«
    »Mein Gott, bist du ein Miststück, wenn du auf Schmerztabletten bist.«
    »Ich bin eine Alphawölfin, Kumpel«, sagte ich zitternd, »von einem richtigen Rudel. Und das wirst du respektieren. Gib mir die Schlüssel, steig in den Lift und fahr weg, oder ich nagle dich am Boden fest und reiße dir das Ohr ab.«
    Mit grimmiger Miene schüttelte er den Kopf. In seinen Augen stand Mitleid, und er schob die Schlüssel in seine Hosentasche. »Er hat dir wehgetan, Rachel, und ich weiß, was das in dir anrichtet. Meine Schwester ist genauso, aber wann immer sie versucht, sich an ihnen zu rächen, tut sie sich selbst am meisten weh. Es macht nichts besser.«
    Ich sah ihn gute drei Sekunden lang nur an, während ich spürte, wie ich immer ungeduldiger wurde. Trent wartete, und Wayde hörte mir nicht zu. Mein Knöchel tat wieder weh. Vielleicht hätte ich meine Krücke nicht zertrümmern sollen. Ich hatte es versucht, aber der gewaltfreie Weg funktionierte einfach nicht. »Vielleicht hast du recht«, sagte ich und entspannte meinen Körper, als hätte ich aufgegeben.
    Wayde lächelte. »Gut«, sagte er und wandte sich ab, um den Knopf zu drücken.
    Ich hechtete vor, packte seine Schultern und knallte seinen Kopf gegen die Wand. »Tut mir leid«, hauchte ich, als er aufheulte und versuchte, mich zu erwischen.
    »Hurensohn!«, fluchte er. Ich hakte mein gutes Bein hinter sei nes und zog. Zusammen fielen wir um, aber ich hatte damit ge rechnet. Er dagegen fiel mit wedelnden Armen gegen den Aschen becher vor dem Lift. Ich kniete neben ihm, schnappte mir den schweren Metallbehälter und schlug ihn ihm auf den Kopf.
    Wayde jaulte auf, und ich schlug wieder zu. Der Adrenalinstoß entriss mir einen wütenden Schrei. Dann lag er still und ich hielt die Luft an, um festzustellen, ob er noch atmete. Wahrscheinlich hätte ich ihn auch mit Magie erledigen können, aber so war es viel befriedigender.
    »Ich hätte dir nie von der Couch helfen dürfen«, flüsterte er, und ich schlug noch einmal so fest zu, dass der Aschenbecher vom Schlag widerhallte.
    Er stöhnte, und diesmal war er wirklich bewusstlos. Auf sei nem Kopf waren drei Beulen. Ich drehte ihn um, damit ich seine Augenlider heben und sehen konnte, ob seine Pupillen normal auf Licht reagierten. »Ich habe dir gesagt, dass ich keine Angst mehr habe« erklärte ich, während ich langsam und zitternd aufstand. Guter Gott, meine Mutter würde sich vor Lachen weg werfen. Ich hatte meinen Bodyguard zusammengeschlagen.
    Ich dachte kurz darüber nach, ihm den Gürtel abzunehmen und ihn zu fesseln, aber Trent ließ schon die Lichthupe aufblitzen. Ich suchte in Waydes Taschen nach meinen Schlüsseln und nahm sie wieder an mich, weil ich nicht wollte, dass er mir folgte. Immer noch zitternd salutierte ich der Kamera in der Ecke, dann humpelte ich nach draußen.
    Die kühle Nachtluft war wie ein heilender Balsam auf meiner Haut. Ziemlich mitgenommen ging ich zu Trents Wagen. Ich hatte Wayde wehgetan, aber er würde sich erholen. Wenn er mir gefolgt wäre, wäre er wahrscheinlich erschossen

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