Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
nachweislich, nein.«
Teresa musterte inzwischen mit zusammengepressten Lippen Glenn, der ein paar Schritte entfernt wartete. »Danke für Ihre Hilfe heute, Ms. Morgan«, sagte sie dann zu mir, doch in ihrer Stimme klang ein großes »Aber« mit.
Jenks hustete und meinte: »Schwach.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Und natürlich auch für Ihre Hilfe in der Vergangenheit«, setzte sie hinzu. Ihr Auge zuckte, als sie die Tätowierung auf meinem Schlüsselbein bemerkte. »Es ist die Zukunft, die mich beschäftigt.«
Ich behielt die Hände in den Jackentaschen, aber meine Anspannung stieg. »Wir schnappen uns die Bösen und gehen wieder nach Hause. Muss ich noch mehr wissen?« Das hier dauerte ewig. Ivy, Jenks und ich allein wären inzwischen längst drin und wieder raus gewesen.
Teresa seufzte. Nina hingegen lächelte, als wartete sie nur auf die Pointe. »Ms. Morgan. Wir wüssten es wirklich zu schätzen, wenn Sie uns eine Liste der Magie zur Verfügung stellen würden, die Sie als Dämon wirken können«, sagte sie. Jenks erzeugte unter meinem Ohr ein seltsames, fast unhörbares Pfeifen. »Zu Ihrem eigenen Schutz.«
»Das ist Krötenscheiße!«, sagte Jenks. Ich hob die Hand als wollte ich ihm den Mund zuhalten.
»Ms. Cordova«, sagte ich fest.
»Doktor, um genau zu sein.«
Oh, wie schick . »Dr. Cordova«, setzte ich wieder an. »Wenn Sie wissen möchten, was Dämonen können, dann gehen Sie in die Bibliothek und schlagen Sie es nach. Dann ziehen Sie neunzig Prozent davon ab, und Sie sind nah dran. Ich werde Ihnen keine Liste aushändigen, die es Ihnen ermöglicht, jeden dämonischen Akt, der Ihnen unterkommt, mir anzuhängen.«
Die Frau warf einen Hilfe suchenden Blick zu Nina, aber der Vampir unterdrückte nur ein Lachen. Dr. Cordova rieb Daumen und Zeigefinger gegeneinander, bis der Stoff ihres Handschuhs sich verhakte. Ich war der Meinung, dass sie sich diesen nervösen Tick besser abgewöhnen sollte. Er ließ sie aussehen wie einen schlechten Filmbösewicht. »Wir machen uns Sorgen, dass …«
»Nein.«
Nina seufzte melodramatisch. »Uns will sie auch keine geben«, klagte sie. Ich entzog mich ihrer Berührung, als sie versuchte, ihren Besitzanspruch durch eine Hand auf dem Arm zu unterstreichen. Was war das nur mit Vampiren? Sie hatten überhaupt kein Gefühl für Individualdistanz.
Dr. Cordova kniff einen Moment die Augen zusammen, dann schien sie aufzugeben und wandte sich lieber Glenn zu. »Detective, ich bin schon gespannt zu sehen, wie Sie ein Team führen. Ich würde vorschlagen, Sie fangen an.«
Jenks schlug mit den Flügeln und flüsterte erfreut: »Oh, sie ist sauer, Rache. Du hast sie vor Walkie-Talkie-Mann schlecht aussehen lassen.«
»Sie hätte einfach nicht um etwas bitten sollen, was ich nicht rausrücken will«, meinte ich. Aber ich wurde nervös und wünschte mir plötzlich, ich könnte ihrem scharfen Blick entkommen. Man wurde nicht Chef des FIB von Cincinnati, indem man nett und teamfähig war.
Glenn kam näher und seine unsichere Haltung gewann langsam wieder an Entschlossenheit. »Jenks«, sagte er. Der Pixie hob von meiner Schulter ab, hinterließ allerdings eine leuchtende Pfütze Staub. »Es herrscht Funkstille. Würdest du Team B sagen: sechs Minuten bis zum … Einsatz?«
»Kapiert«, meinte der kleine Mann und verschwand. Sein Staub verblasste in der Entfernung.
Glenns dunkle Augen wanderten zu Ivy, die ihre Weste immer noch nicht trug, dann zu mir in meinem schicken, mit Schwefel behandelten Nylon. Wayde stand frustriert und schweigend neben dem Auto. Er wollte, dass ich mit ihm beim Transporter blieb, aber das würde nicht passieren. Glenn klatschte einmal in die Hände. »Alle sind bereit. Lasst uns loslegen. Rachel, bleib bei Wayde.«
Den Teufel werde ich tun . Ich sah zu Wayde und schüttelte den Kopf. Er zog eine Grimasse. Mein Puls beschleunigte sich, ich kontrollierte noch einmal meine Splat Guns und dann joggte ich langsam hinter Glenn her, der jetzt auf das Gebäude zuhielt. Ivy war direkt hinter mir, auch wenn ich ihre Schritte über meiner Atmung kaum hören konnte.
»Ich werde nicht laufen.« Teresas Stimme erklang leise hinter mir. »Steig ins Auto, wir folgen in diskretem Abstand.«
»Rachel …«, knurrte Glenn, und ich schenkte ihm ein schiefes Lächeln. Dr. Cordovas Autotür schlug so laut zu, dass Glenn das Gesicht verzog.
Ich sah zurück und stellte überrascht fest, dass Nina bei uns war. Sie lief völlig entspannt in ihrem teuren Anzug
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