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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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und wich Clares Blick aus.
    Â»Der Stripclub?«, fragte Clare.
    Â»Ja«, sagte Cornelle. »Wir hatten dort ein Casting. Charnay und ich.«
    Â»Als Stripperinnen?«, fragte Clare.
    Â»Nein«, antwortete Cornelle mit sehr leiser Stimme. »Sie haben Filme gedreht. Wir hatten ein Casting für eine Rolle.«
    Â»Haben Sie die Rolle bekommen?«, fragte Clare.
    Â»Ich nicht. Es war ein zu harter Porno für mich.« Cornelle sah auf ihre Hände hinunter. Die Nägel waren abgekaut und eingerissen.
    Â»Und Charnay?«, fragte Clare.
    Â»Keine Ahnung«, sagte Cornelle und legte ihre Hand auf den Türgriff.
    Clare reichte ihr eine Visitenkarte. »Rufen Sie mich an, wenn Sie reden wollen«, sagte sie.
    Â»Mach ich«, sagte Cornelle. »Aber eigentlich habe ich Ihnen schon alles gesagt.«
    Die Tür schlug zu, übertönte das Dankeschön, das Cornelle über ihre magere Schulter hinweg zurückwarf. Sie ging nicht in Richtung Clock Tower mit den abends öffnenden Jazzcafés, sondern entschied sich für die enge zwischen dem Reparaturdock und einem leer stehenden Bürogebäude hindurchführende Straße. Zwei Männer, die ein chinesisch aussehendes Schiff anstrichen, beobachteten ihr Näherkommen, wandten sich aber wieder ihrer Arbeit zu, als nicht einmal ein gezielter Pfiff in ihre Richtung Cornelles Schritt verlangsamte. Dann wurde sie von der Dunkelheit verschluckt.

12
    Clare fuhr nach Westen, Richtung Sea Point. Als sie die riesige Baugrube umrundete, die hier gerade für den Bau neuer Luxuswohnungen ausgehoben wurde, bekam sie Cornelle wieder zu sehen und fuhr langsamer. Die ungeduldigen Fahrer hinter sich ignorierte sie. Das Mädchen wechselte die Richtung, ließ die Läden und Kinos liegen, in denen es gerade von Teenagern im Gammellook wimmelte, und ging zum Prince’s Hotel , einer Nobeladresse am Jachthafen. Sie verschwand zwischen den Masten der in der Marina liegenden Luxusschiffe. Clare wendete hastig und fuhr in die Richtung zurück, aus der sie eben gekommen war. Sie parkte tief im Schatten eines leer stehenden Gebäudes, nahm ihre Tasche, während sie in die Mantelärmel fuhr, und lief dann den Weg entlang, der durch eine Apartmentanlage zur Marina führte. Sie hielt nach Cornelle Ausschau, aber sie musste ins Blue Room gegangen sein, denn sie war nirgends zu sehen. Diese Bar bot einen phantastischen Ausblick auf die teuersten Jachten, die hier lagen. Clare verlangsamte ihren Schritt nicht. Sie umrundete das Hotel und betrat die Lobby. Ihre gut geschnittene Kleidung trug ihr ein einladendes Nicken des Pförtners ein. Sie huschte am Empfangschef vorbei, der am Telefon beschäftigt war, und ging durch den schmalen Servicezugang in die Bar. Clare schlüpfte hinter einem Kellner hinein und setzte sich an einen Tisch, der vom verspiegelten Tresen aus nicht zu sehen war.
    Das Blue Room war leer bis auf drei Männer, die an
einem Tisch in der Nähe des Eingangs bei einem Drink saßen. Cornelle war ganz hinten am Tresen. Sie hatte etwas an ihrem T-Shirt verändert, denn sie zeigte nun ein großzügiges Dekolleté. Neben ihr saß ein Mann im Anzug, der ihr offensichtlich den Drink spendiert hatte, von dem sie geübt einen Schluck nahm. Als sich der Barkeeper umdrehte, um einen neuen Gast zu bedienen, steckte ihr der Mann einen aufgedunsenen Finger zwischen die Brüste und schob ihr Top noch weiter nach unten. Cornelle presste lächelnd die Arme an den Körper und ließ den Mann noch mehr von sich sehen. Clare erstarrte beim Anblick der entblößten Tätowierung auf ihrer Brust. Zwei schlanke Vertikalen, geschnitten von einem X, dasselbe Zeichen hatte Charnay getragen. Der Mann schob sich näher an das Mädchen heran. Sein schlaffer, wässriger Mund zeigte kaum verhohlene Vorfreude. Cornelle vermied es, ihn anzusehen, indem sie im Spiegel hinter dem Tresen ihre Frisur überprüfte. Dabei fiel ihr Blick auf Clare, und Scham brannte für einen kurzen Moment in ihren Augen. Dann wandte sie den lächelnden Mund dem Mann zu, dessen eine Hand an ihrem nackten Schenkel hochwanderte. Sein Ehering blinkte im Licht, bevor er unter Cornelles Rock verschwand. Seine Finger drückten heftig, wie um einen Widerstand zu überwinden. Cornelle lockerte sofort ihre Haltung. Sie lächelte immer noch, als er mit der anderen Hand ihre Brustwarze knetete. Der Barkeeper kam an den Tisch, um Clares

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