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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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dir noch was über Charnay einfällt.«
    Der Bruder des toten Mädchens machte ein verdrossenes Gesicht. »Was zum Beispiel?«
    Â»Ob sie neue Freunde hatte«, sagte Clare.
    Er lachte. »Die hatte jede Stunde einen neuen Freund.« Er machte die Tür hinter Clare zu. Sie bemerkte, dass er ihr immer noch durch das dicke, gerippte Glas nachschaute, als sie die Autotür aufschloss. Sie winkte ihm zu, aber er winkte nicht zurück. Eine Straße weiter hielt sie an, um Riedwaan anzurufen.
    Â»Wie ist es gelaufen?«, fragte er.
    Â»Interessant«, sagte Clare. »Ich erzähle es dir genauer, wenn wir uns treffen. Da ist bloß eine Kleinigkeit, die ich gleich überprüfen möchte.«
    Â»Ja«, sagte Riedwaan. »Was?«
    Â»Es geht um J. P., den Bruder«, sagte Clare. »Hast du mit ihm gesprochen?«
    Â»Das war Rita Mkhize«, sagte Riedwaan. »Warum?«
    Â»Ich will bloß wissen, ob er ein Alibi hat. Ist Rita in der Nähe?«
    Â»Klar«, sagte Riedwaan. Er legte die Hand über die Sprechmuschel des Telefons. »Rita«, hörte sie ihn rufen. »Clare möchte Sie sprechen.« Er nahm die Hand weg. »Wir treffen uns nachher?«
    Â»Ich rufe dich wieder an«, sagte sie. Riedwaan gab Rita den Telefonhörer.
    Â»Hi, Clare«, sagte Rita. »Was wollen Sie wissen?«

    Â»Es geht um J. P. Swanepoel. Was halten Sie von ihm?«
    Â»Nicht mein Typ«, sagte Rita. »Und ich bin eindeutig nicht seiner. Wohl ein Gruß aus der südafrikanischen Vergangenheit.«
    Â»Was hat er Ihnen über sein Wochenende erzählt?«
    Â»Dass er mit seiner Rugby-Mannschaft unterwegs war«, sagte Rita.
    Â»Und?«
    Â»Ich habe es überprüft. Sein Trainer hat mir gesagt, dass sie am Freitag früh losgefahren und erst am Sonntagabend zurückgekommen sind. Und dass J. P. die ganze Zeit dabei war.«
    Â»Oh«, sagte Clare.
    Â»Aber da war noch etwas«, sagte Rita. »Ich bin mir nicht sicher, ob es in unserem Zusammenhang wichtig ist.«
    Â»Was?«, fragte Clare. Ihr Puls beschleunigte sich.
    Â»Er ist zweimal vom Platz gestellt worden. Einmal, weil er einen Gegner geboxt hat, und einmal, weil er einen im Gedränge getreten hat.«
    Â»Reizendes Kerlchen«, sagte Clare. »Danke, Rita.«
    Â»Gern geschehen«, sagte Rita. »Ein schönes Wochenende, falls wir uns nicht mehr sehen.«
    Clare sah auf die Uhr. Bald war der Schultag zu Ende. Das Warten lohnte sich für einen Plausch mit Cornelle. Clare fand die Welgemoed High School ohne Mühe. Es gab nur einen Ausgang – das war nach einer Serie von Überfällen jetzt Vorschrift in staatlichen Schulen. Sie parkte gegenüber einem Grüppchen von Müttern, die sich neben ihren Jeeps und BMWs unterhielten.

11
    Cornelle verließ die Schule allein. Sobald sie um die Ecke gebogen war, griff sie nach den Zigaretten in ihrer Blazertasche. Sie blieb stehen und drehte sich um, als Clare sie ansprach. Unter dem grauen Rock zeichneten sich ihre Hüftknochen ab.
    Â»Hi, Cornelle, ich würde mich gerne mit Ihnen über Charnay unterhalten.« Clare beugte sich hinüber und machte die Beifahrertür auf. »Steigen Sie ein. Ich fahre Sie nach Hause.« Das Mädchen kniff die Augen misstrauisch zusammen, aber es wehte ein unangenehmer Wind, und ihre kalte Hand streckte sich schon nach der Tür aus. Cornelle setzte sich auf den Beifahrersitz und schüttelte das blonde Haar aus dem Pferdeschwanz.
    Â»Woher wissen Sie meinen Namen?«, fragte sie. »Wer sind Sie?«
    Â»Ich heiße Clare Hart. Ich gehöre zu dem Team, das den Mord an Charnay untersucht.«
    Â»Oh«, sagte Cornelle. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Â»Ich war vorhin bei Charnay zu Hause. J. P. hat mir das Foto von Ihnen beiden gezeigt. Ich möchte einfach mit Ihnen über sie reden.«
    Cornelle drehte den Kopf weg, ihr Gesichtsausdruck war durch das Haar nicht zu sehen. Sie zog wieder an der Zigarette und zündete sich dann am glühenden Stummel eine neue an. Clare ignorierte den Rauch.
    Â»Wie war sie?«
    Â»Sie war meine Freundin«, sagte Cornelle. »Wir haben alles gemeinsam gemacht – früher.«

    Â»Wie war das am letzten Wochenende?«, fragte Clare. »Wo sind Sie gewesen? Und wo war Charnay?«
    Cornelle hielt das Gesicht weiterhin abgewandt. Sie zuckte die Achseln.
    Â»Ich weiß es nicht. Wir haben die Wochenenden

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