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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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schon in der Hand. Sie musterte die finstere Straße. Nichts. Sie lockerte die Spannung in den Schultern und schloss auf.
    Â»Hallo, Frau Dr. Hart.« Die Stimme an ihrem Ohr war schneidend, die Finger, die ihren Ellbogen umfassten, fühlten sich an wie eisige Tentakel. Clare zwang sich dazu, sich umzudrehen und den Mann anzuschauen, der
sie zwischen seinem Körper und dem Auto eingeklemmt festhielt.
    Â»Ich habe gehört, dass Sie nach mir suchen. Hier bin ich. Ich hatte gedacht, Sie würden mich erkennen.« Er klang enttäuscht.
    Es kostete Clare große Willensanstrengung, die aufkommende Panik zu unterdrücken. Er war ihr so nahe, dass sie seine Körpertemperatur spürte, aber der Mann machte keine weitere Bewegung auf sie oder auf ihr Auto zu. Sie sah in das Gesicht, das von einer ein Stück entfernten Straßenlampe beleuchtet wurde. Es kam ihr bekannt vor. Dann bewegte er sich, und die weißen Narben auf seiner Wange wurden sichtbar. »Kelvin Landman«, flüsterte sie.
    Â»Genau.« Er lächelte, die Mundwinkel gingen nach oben, und die Narben kräuselten sich. Seine Augen blieben unbewegt. »Ich habe gehört, Sie suchen einen Star?«
    Clares Gedanken waren so weit von ihrem Film entfernt gewesen, dass ihr erst jetzt wieder einfiel, dass sie in Umlauf gebracht hatte, sie wolle mit Kelvin Landman sprechen, um ihn für ihre Dokumentation zu interviewen. Sie schluckte. »Ja, ich würde gerne ein Gespräch mit Ihnen aufzeichnen«, sagte sie. »Etwas über Ihre Seite des Themas bringen. Hören, wie Ihr Geschäft funktioniert.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich bin ein einfacher Mann. Ein bisschen Import, ein bisschen Export, ein bisschen Vergnügen. Ich bin Dienstleister. Die Nachfrage ist da – warum also nicht?« Er lächelte. Seine Nackenmuskeln waren angespannt.

    Â»Haben Sie Charnay Swanepoel gekannt, das Mädchen, dessen Leiche in Sea Point gefunden wurde?« Clare ärgerte sich darüber, dass ihre Stimme immer noch bebte.
    Â»Warum? Hätte ich sie kennen müssen?«
    Â»Angeblich ist das jetzt Ihr Revier«, sagte Clare. Sie versuchte, ihren Arm aus seinem Griff zu befreien. Landman ließ sie los, denn er hatte seine physische Kraft ausreichend demonstriert, und hielt ihr nun die Autotür auf. Clare setzte sich hinter das Steuer und steckte den Zündschlüssel ins Schloss.
    Â»Essen wir doch zusammen zu Mittag. Es hört sich so an, als hätten wir gemeinsame Interessen.«
    Ehe sie antworten konnte, nahm er ihre Hand. Der silberne Füller blitzte im Mondschein wie ein Messer auf. Er schrieb eine Telefonnummer auf ihre Handfläche. »Rufen Sie mich an«, sagte er, schloss ihre Hand und machte die Tür zu. Er wartete, bis sie ihr Auto angelassen und zurückgesetzt hatte. Als sie in den Rückspiegel schaute, war er nur noch ein Schatten zwischen den Bäumen. Sie behielt ihn im Blick, während sie auf eine Lücke im Spätabendverkehr wartete. Als sie auf ihre Fahrbahn einbog, bewegte sich der Schatten in Richtung Marina.
    Clare begann zu zittern, aber es gelang ihr, das Lenkrad ruhig zu halten. Rückspiegel. Bremsen. Atmen. Blinken. Abbiegen. Parken. Sie legte die Stirn auf das Lenkrad. Die Panik war weg. Sie war zu Hause.

13
    Das Abendessen mit Julie und Marcus war um acht. Clare holte das Auto aus der Garage und machte sich auf den Weg quer durch die Stadt zum Haus ihrer älteren Schwester. Auf dem Sitz neben ihr stand eine gekühlte Flasche Wein. Sie hielt, um Sonnenblumen zu kaufen, ehe sie in die steile Straße einbog, die zum Haus ihrer Schwester hinaufführte. Der Tafelberg, für die Touristen angestrahlt, erhob sich drohend wie ein gespenstischer Elefant über ihr.
    Das gesicherte Tor glitt auf, bevor Clare klingeln konnte. Beatrice, die den Knopf jetzt erreichen konnte, wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellte, hatte nach ihr Ausschau gehalten. Sie schoss die Treppe herunter und ließ Clare kaum Zeit auszusteigen, bevor sie sich ihr in die Arme warf. Imogen stand direkt hinter ihr und konnte den Wein und die Blumen gerade noch retten. Beatrice klopfte Clare gründlich ab, bis sie auf den Schokoladenriegel in der Manteltasche stieß. Den stopfte sie sich sofort in den Mund, um den vorhersehbaren Einwänden ihrer Mutter zuvorzukommen. Julie trat aus der Haustür, um Clare zu begrüßen.
    Â»Hallo, Julie.« Clare küsste ihre Schwester und

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