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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Berufsverkehr auf den Straßen beruhigt,
so dass er sein Ziel früher erreichte, als ihm eigentlich lieb war.
    Riedwaan war nicht sonderlich begeistert von der Aussicht auf die nächsten paar Stunden. Mouton unterrichtete scharenweise Studenten, und sie würden an den anderen Rollbahren beschäftigt sein, während Mouton »sein« Mädchen zerlegte. Mouton hatte die Waffenexperten von der Kriminaltechnik hinzugezogen. Zwei von ihnen standen herum und sprachen über Klingen und Einstichwinkel, während sie darauf warteten, dass Mouton zu den Halswirbeln kam, um zu überprüfen, was ihnen die Spuren auf den zarten Knochen sagten.

4
    Riedwaan kam erst am frühen Nachmittag aufs Revier zurück. Er wollte sich eben setzen, als Rita Mkhize den Kopf zur Tür hereinsteckte.
    Â»Superintendent Phiri will Sie sprechen, Captain Faizal. Er ist in seinem Büro.«
    Â»Danke, Rita«, sagte Riedwaan. Er spürte ihren Blick in seinem Rücken, als er den Flur entlang zu Phiris Büro ging. Er fragte sich, warum er einbestellt wurde. Er klopfte an die Tür.
    Â»Herein!« Der affektierte militärische Kommandoton reizte ihn jedes Mal aufs Neue. Phiris Schreibtisch war zwanghaft ordentlich. Riedwaan dachte an sein Chaos aus Papieren, Akten und schmutzigen Bechern und war
erleichtert, dass Phiri ihn nicht an seinem Arbeitsplatz aufgesucht hatte.
    Â»Sie wollten mich sprechen, Sir?«, fragte Riedwaan.
    Phiri deutete auf einen Stuhl. »Setzen Sie sich, Faizal.« Riedwaan setzte sich, legte den Autopsiebericht vor sich auf den Schreibtisch und wartete. »Wie lief’s mit Frikkie Bester?«, fragte Phiri.
    Â»Danke, dass Sie ihn angerufen haben, Sir«, sagte Riedwaan. »Ich glaube, er ist nicht gerade glücklich darüber, dass ich den Fall übernommen habe.«
    Phiri stützte die Arme auf den Schreibtisch und beugte sich zu Riedwaan hinüber. »Wir kennen uns inzwischen ganz gut, stimmt’s, Faizal?« Riedwaan nickte. »Ich gebe Ihnen mit dieser Sache eine zweite Chance, verpfuschen Sie die nicht. Ist das klar?«
    Â»Ja, Sir«, sagte Riedwaan. Phiri musterte ihn. Riedwaan glaubte, er werde noch etwas sagen, aber es kam nichts mehr. Stattdessen streckte er die Hand nach dem vorläufigen Autopsiebericht aus. Riedwaan reichte ihn hinüber, während er Piet Moutons vorläufigen Befund zusammenfasste. »Für einen Zufallsmord war die Szene zu arrangiert. Es sieht weder danach aus, dass das Mädchen vergewaltigt worden ist, noch dass sie vor kurzem Verkehr hatte. Soweit wir wissen, hatte sie keinen Freund. Sie wurde seit Freitag vermisst, aber Piet ist sich ziemlich sicher, dass sie erst am Montagabend starb, etwa zwölf Stunden, bevor sie gefunden wurde. Wir wissen, dass sie nicht dort ermordet wurde. Der Täter ist ein hohes Risiko damit eingegangen, sie an dieser Stelle abzulegen.«
    Phiri nickte. Er hörte zu, während er den Bericht
durchging. »Ich habe gehört, dass Sie Clare Hart in Ihrem Team haben wollen.« Phiri schlug den Bericht zu und gab ihn Riedwaan zurück. »Warum?«
    Â»Sie ist die Beste, Sir«, erwiderte Riedwaan.
    Â»Was bringt Sie auf die Idee, dass wir es hier mit einem Serienmörder zu tun haben, Faizal? Sie haben doch nur eine Leiche. Könnte ein Einzelfall sein. Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    Â»Mit Respekt, Sir, das glaube ich nicht.« Riedwaan wählte seine Worte mit Bedacht. Er wusste, wovor Phiri Angst hatte: Wenn auch nur eine Andeutung über einen neuen Serienmörder durchsickerte, würden die Journalisten kreisen wie die Geier.
    Â»Sie glauben, dass es noch eine Leiche geben wird?«, fragte Phiri.
    Â»Drücken wir’s mal so aus, es würde mich überraschen, wenn es keine zweite gäbe. Oder wenn es keine anderen ermordeten Mädchen gäbe, von denen wir nichts wissen … noch nicht.«
    Phiri rieb sich die Augen. Es war zwei Uhr nachmittags, und er fühlte sich erschöpft. »Und warum Clare?«, hakte er nach.
    Â»Das ist ihr Spezialgebiet, Sir. Frauenmorde und Sexualverbrechen.« Riedwaan zeigte auf das Bücherregal hinter Phiris Schreibtisch. »Dort steht ihre Doktorarbeit.« Verbrechen an Frauen in Südafrika nach der Apartheid stand auf dem obersten Regalbrett. Es wies deutliche Gebrauchsspuren auf, und Riedwaan wusste, dass es an den Rändern mit Fragezeichen und Bemerkungen in Phiris gestochener

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