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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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sind?«
    An Kings Schläfe pulsierte eine Vene. »Frau Dr. Hart, ich bin ihr Vater. Sie sind doch sicherlich nicht so gefühllos, mich zu verhören, nachdem ich einen derart tragischen Verlust erlitten habe.«
    Â»Wo waren Sie, Mr. King?«
    Â»Wir haben es uns anders überlegt und sind stattdessen in den Isis Club gegangen. Keine finsteren Motive. Nur eine spontane Änderung der Pläne.«
    Â»Oh«, sagte Clare. »Und was war der Anlass für dieses Essen?«
    Â»Schlicht und einfach ein potenzielles Immobiliengeschäft. Wirklich, Frau Dr. Hart, ich empfinde das als Zumutung.«
    Â»Wer waren Ihre Gäste?«, insistierte Clare.
    Â»Unsere asiatischen Investoren. Zwei Firmengeschäftsführer. Der Baubürgermeister, Hermanus Fipaza, und zwei hiesige Investoren waren ebenfalls anwesend.«
    Clare sah von ihrem Notizblock auf. »Und wer waren die beiden?«, fragte sie.
    Â»Otis Tohar und Kelvin Landman.«
    Â»Sicherlich ist der Isis Club ein bisschen laut für wichtige Besprechungen. Vielleicht lenkt er auch ein bisschen zu sehr vom Geschäft ab?«, fragte sie. Sie streifte wie versehentlich mit der linken Hand Kings geschmackvollen Mantel.

    Â»Sie sind naiv, Frau Dr. Hart«, sagte King.
    Â»Um wie viel Uhr war das Abendessen?«, fragte Clare und ignorierte die spöttische Bemerkung. Sie schloss die Hand um die weichen schwarzen Fasern, die sie von Kings Mantelärmel abgezupft hatte.
    Â»Wir haben um zehn gegessen, vielleicht war es auch halb elf. Landman und Tohar kamen etwas später.«
    Â»Haben sie gesagt, warum?«, fragte Clare.
    Â»Wir haben gemeinsame Interessen, das ist alles. Ich hielt es nicht für angebracht, meine Gäste zu verhören.«
    Â»Sie werden aufs Revier gebeten werden, um eine schriftliche Aussage zu Protokoll zu geben.«
    Â»Ist das nötig?«, fragte King.
    Â»Mr. King, wir ermitteln in einem dreifachen Mordfall. Und eins der Opfer ist Ihre Tochter.«
    Â»Das kann ich ja wohl kaum vergessen haben, oder?« King machte die Tür zu, bevor Clare noch etwas sagen konnte. Sie ging schnell zum Auto, froh, dass die Hausecke sie vor Kings Blick verbarg. Sie schlug die Autotür erleichtert zu und legte den Kopf auf das Lenkrad. Sie bekam ihre zitternden Hände so weit unter Kontrolle, dass sie einen Umschlag aus ihrer Tasche ziehen und die schwarzen Kaschmirfäden eintüten konnte. Clare fuhr bei dem leisen Klopfen an ihr Fenster zusammen. Es war Portia. Clare ließ das Fenster herunter.
    Â»Hallo, Portia«, sagte sie und wischte sich Tränen ab, von denen sie bis jetzt gar nichts bemerkt hatte.
    Â»Er ist nicht ihr Vater, Frau Dr. Hart«, sagte Portia. Ihr weiches Gesicht war verzerrt von Angst und heftigem Zorn. »Er hasst sie. Hat sie gehasst.«

    Â»Was meinen Sie damit, Portia?«
    Â»Ihre Mutter konnte nicht mit Ihnen sprechen, weil er sie geschlagen hat.« Sie spuckte auf den Boden. »Er schlägt sie, weil ihr Baby ermordet worden ist. Er hat Cathy geheiratet, als sie India schon hatte. Er hat sie nur geheiratet, um sie zu bestrafen. Finden Sie den, der unser Baby umgebracht hat.«
    Â»Was hat sie an jenem Abend gemacht, Portia? Mit wem ist sie ausgegangen?«
    Â»Sie war in der Stadt. Mit einer Freundin. Ihre Mummy hat sie hingefahren. Sie wollte ein Taxi zurück nehmen. Aber sie ist nicht zurückgekommen. Cathy hat die ganze Nacht gewartet, aber sie ist nicht zurückgekommen. Mr. King ist auch nicht nach Hause gekommen. Am Morgen hat Cathy mehr Angst um ihr Baby bekommen, als sie Angst vor ihrem Mann hat. Und da ist sie zur Polizei gegangen. Zu dem Captain, der hier war.«
    Â»Wo war Mr. King?«
    Â»Ich weiß es nicht. Am Freitag ist er nie hier. Ich glaube, er hat irgendwo andere Weiber. Wenigstens hat Cathy dann Ruhe vor ihm.«
    Â»India hatte wirklich keinen Freund?«
    Portia schüttelte den Kopf. »Ich hätte ihr so gewünscht, dass sie einen Freund hat, der sie liebt. Sie war ein sehr unglückliches Mädchen, ihr Herz war gebrochen.«
    Â»Richten Sie Mrs. King bitte aus, sie soll mich anrufen. Ich würde gern auch mit ihr sprechen. Sagen Sie ihr, dass ich mich an einem anderen Ort mit ihr treffe.«
    Â»Ich richte es aus«, sagte Portia. »Sie haben Mr. King doch nach diesem Riegel gefragt?«

    Â»Ja«, sagte Clare.
    Â»Den habe ich für sie angebracht. Damit sie sicher sein konnte.«
    Clare sah zum Haus

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