Blutsbraeute
hinauf. Ãberall waren diskret versteckte Sicherheitssensoren. Portia schüttelte den Kopf.
»Die Gefahr in diesem Haus lauert innen, nicht auÃen.« Sie trat in den Schatten der Garage, als Clare den Motor anlieÃ. In dem riesigen Haus brannten nur zwei Lichter. Eins in Kings Arbeitszimmer. Darin flimmerte der Fernseher bläulich.
Das zweite Licht brannte oben in einem der Schlafzimmer. Die Vorhänge schlossen sich, als Clare auf die StraÃe zurückfuhr. Cathy King drückte die geschwollene Wange gegen die kühle Fensterscheibe, als sie beobachtete, wie Clares Scheinwerfer sich im Dämmerlicht zwischen den Bäumen entfernten. Sie sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren. Dann zählte sie die Tabletten, die aufgereiht vor ihr lagen. Bald waren es genug.
37
Clare musste zwei Anrufe tätigen. Sobald sie die Zufahrt zum Haus verlassen hatte, hielt sie am StraÃenrand. Der erste Anruf galt einer Nummer, die sie gespeichert, aber noch nie benutzt hatte. Sie suchte sie heraus und wählte.
»Landman.« Die Stimme war rau.
»Mr. Landman, hier ist Clare Hart.« Schweigen. »Ich möchte Ihnen noch ein paar Fragen stellen.«
»Clare.« Er klang geschmeichelt. »Sie hatten mich länger als die meisten Frauen. Wollen Sie etwas über meine neuen Karrierepläne wissen?«
»Nein«, sagte Clare. »Ich möchte Sie nach dem Tod von drei Mädchen fragen.«
Clare hörte ihn atmen. »Hören Sie mir gut zu«, sagte er. Der Charme war weg, sein Akzent jetzt stark. »Ich habe es Ihnen deutlich erklärt. Ich bin Geschäftsmann, verdammt noch mal. Gutwilliger Käufer, entgegenkommender Verkäufer. Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich etwas über diese Mädchen weiÃ? Aus geschäftlicher Sicht wäre es mehr als dumm, solche Ware zu ruinieren, vor allem wenn sie mir gehört hätte. Sie waren in meinem Club, haben mit meinen Mädchen gesprochen. Sie wissen, dass es ein faires Geschäft ist. Sie sind bei mir sicherer als auf der StraÃe. Warum sollte ich meine Investition aufs Spiel setzen, indem ich Mädchen umbringe, deren Ermordung eine Riesenermittlung auslöst? Warum sollte ich sie überhaupt umbringen? Mit toten Mädchen verdiene ich kein Geld. Mit lebendigen schon. Das sollten sogar Sie kapiert haben.«
»Eins der toten Mädchen hatte die Nummer vom Isis Club«, sagte Clare.
»Vielleicht hat sie ein Casting gemacht. Ich leite ein Unternehmen. Ich habe Geschäftsführer, Mitarbeiter und Vertreter wie jeder andere Unternehmer.« Er machte eine Pause und holte Luft, beruhigte sich. »Tot nützen sie mir gar nichts.«
»Das kommt darauf an, wie sie sterben, Mr. Landman. Es kommt darauf an, wo sie sterben. Und warum. Ich
habe gehört, dass Filme mit echten Leichen ein einträgliches kleines Nebengeschäft sind.«
»Kommen Sie mir jetzt nicht mit diesem Quatsch über Snuff-Filme, Clare. Die sind alle gestellt. Niemand stirbt wirklich in ihnen. Und falls doch, warum sollte jemand so blöd sein, die zu vertreiben?«
»Das erste Mädchen, Charnay, war tätowiert mit Ihrem, wie soll ich es nennen? Markenzeichen? Demselben wie Ihre Isis-Mädchen.«
»Vielleicht ging sie nebenher für einen meiner Mitarbeiter auf den Strich. Na und? Sie war alt genug. Sie brauchte das Geld. Sie hatte einen teuren Geschmack.«
»Sie haben sie also gekannt?«
»Sie kam in den Club. Herrgott noch mal, was spielt das für eine Rolle? Eine Möse weniger, wen interessiert das schon?«
Clare dachte an Charnays Mutter, die sich hin und her wiegte, die Arme um den Leib geklammert. Sie antwortete nicht.
»Von Brian King habe ich gehört, dass Sie an dem Abend, an dem India Kings Leiche gefunden wurde, mit ihm gegessen haben. Mit ihm, Otis Tohar und dem Baubürgermeister. Sie sollten ursprünglich in dem Restaurant essen, neben dem Indias Leiche gefunden wurde. Reiner Zufall, dass Sie zu spät zum Essen kamen?«
»Sie sollten mir wirklich gut zuhören, Frau Dr. Hart. Ich rate Ihnen, sich da rauszuhalten. Ich habe Ihnen für Ihren Film geholfen, Ihnen mein Geschäft erklärt. Die Leute mögen Sex. Sie mögen Pornografie. Wenn sie bereit sind, dafür zu bezahlen, sollen sie beides haben.
Aber seien Sie verdammt noch mal vorsichtig mit dem, was Sie jetzt sagen und zu wem.«
»Wollen Sie mir drohen, Mr. Landman?«, fragte Clare.
»Sie
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