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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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gewöhnlich. Seine Augen suchten nach der Kellertüre. Immer mit dem Rücken zur Wand bewegte er sich Zentimeter um Zentimeter voran.
    Inzwischen wurden die Schreie leiser und erstarben schließlich. Rock befürchtete das Schlimmste.
    Als er die Treppe entdeckte, die hinunterführte, schob er sich weiter, bis er an der ersten Stufe angelangt war. Dank seiner hervorragenden Nachtsicht konnte er sich ziemlich schnell bewegen und stieg die Stufen hinab.
    Er war noch nicht ganz unten angekommen, da bemerkte er schon den metallischen Geruch von Blut. Viel Blut.
    Shadow stand in einem großen Raum, der voll mit Käfigen war. Wie Hundezwinger waren sie aneinandergereiht. Den beiden Männern bot sich ein Bild des Schreckens. Hinter den Metallgittern lagen zwei Frauenkörper, auf groteske Weise, mit verrenkten Gliedern.
    Beiden war der Bauch aufgeschlitzt und ihre Gedärme hingen heraus. Der Blutgeruch mischte sich, je näher sie kamen mit Fäkalgestank. Rock und Shadow starrten fassungslos auf das Gemetzel.
    »Du hast gesagt, es ist niemand hier, außer den Frauen,« zischte Rock mit wutverzerrtem Gesicht.
    »Das hier sieht aus, als hätte ein Geisteskranker gewütet«, setzte er nach.
    Shadow fuhr herum, als oben im Haus eine Tür zuschlug. In Sekundenschnelle löste er sich in kleine Glitzerpartikel auf, um sich im oberen Stockwerk wieder zu materialisieren.
    Rock fluchte laut. Er sah sich um und machte sich ebenfalls auf den Weg nach oben.
    Shadow hielt ein Messer in der Hand, bereit zuzustechen. Vor ihm stand ein kleiner, aber kräftiger Mann, der unglaublich hässlich war. Sollte er für die toten Frauen verantwortlich sein?
    Rock wollte Shadow nicht ablenken, aber sie mussten ihn unbedingt lebend haben. Es gab viele Fragen, die vielleicht nur dieser Quasimodo beantworten konnte.
    Soweit der Krieger sehen konnte, war er nicht bewaffnet. Shadow schien voll konzentriert und stand in Kampfposition, jederzeit bereit anzugreifen. Als der Hässliche einen Schritt nach vorne machte, hielt der Indianer ihm die Klinge direkt an die Kehle. Leise und gefährlich knurrte er ihm zu: »Ich schwöre, ich steche zu, wenn du auch nur einen weiteren Schritt machst.«
    Die Hände des Mannes waren blutig, seine Kleidung war fleckig und er stank furchtbar. Rock setzte gerade zu einer Frage an, als leises Babygeschrei ertönte. Die beiden Krieger fuhren herum und Max nutze die Gelegenheit.
    Mit voller Wucht rempelte er Shadow an, dass dieser das Gleichgewicht verlor und gegen Rock taumelte.
    Max humpelte zur Eingangstür und schlüpfte hinaus. Die Krieger setzten ihm nach. Das Babygeschrei wurde lauter, doch für die Männer hatte jetzt dieses Ungeheuer Priorität.
    Obwohl sie beide sich noch nicht lange kannten und einander bisher misstrauisch gegenüberstanden, plötzlich waren sie ein Team. Rock, der gegen Max ein wahrer Riese war, setzte zum Sprung an, krachte gegen den gedrungenen, aber kräftigen Körper und begrub ihn unter sich.
    Shadow war sofort zur Stelle, und als der tätowierte Krieger sich aufrappelte, zogen sie ihn gemeinsam hoch.
    »So, Freundchen. Wir drei unterhalten uns jetzt.«
    Rock drehte ihm den Arm nach hinten und hielt ihn gefangen wie in einem Schraubstock. Shadow deckte die andere Seite ab. Max schnaubte und dachte nicht daran, eingekeilt zu bleiben. Er wehrte sich wie ein Berserker, doch die beiden Krieger hielten dagegen.
    Sie zerrten den Mann zurück ins Haus. Drinnen war es still geworden. Es schien fast, als wäre das Babygeschrei eine Täuschung ihrer Sinne gewesen. Rock hob den Kopf und lauschte. »Thorn ist hier,« raunte er Shadow zu.
    »Am Besten wir setzen dieses Individuum vorerst mal außer Gefecht.«
    Shadow rammte Max seinen Ellbogen ins Gesicht, woraufhin der Mann zusammensackte und bewusstlos auf dem Boden lag. »Geh du nach draußen, damit Thorn weiß, wo wir sind.« Er sah sich nach etwas um, womit er Max fesseln konnte. Rock riss ein paar Kabel aus einem elektronischen Gerät und warf sie ihm zu. Als er zur Tür ging, wandte er sich noch einmal um. »He Mann, cooler Schlag«, grinste er und ging hinaus.
    Im Hof stand Thorn, der sich gerade eben materialisierte und in seiner vollen beeindruckenden Größe dastand.
    Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr, in dem Moment, als Rock auf die Veranda trat.
    Etwas huschte an dem Scheunengebäude entlang.
    Achtung, Rock. Auf drei Uhr.
    Die beiden Brüder waren ein Team, das einander blind vertraute. Deshalb überlegte Rock nicht lange, als Thorn

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