Blutsbrueder
Erregung und er hatte Mühe einen klaren Kopf zu bekommen. Max zwang sich, von den toten Körpern abzulassen und befahl seinen Füßen, den Keller zu verlassen. Mechanisch stieg er die Treppe hoch und schüttelte dabei immer wieder den Kopf, um die Bilder von nackten, blutverschmierten Leibern los zu werden.
Notdürftig wusch er das Blut aus seinem Gesicht und von seinen Händen, bevor er sich auf die Suche nach Layla machte.
Dann war alles noch gründlicher schief gegangen.
Wie aus dem Nichts tauchten zwei Männer auf, deren Gesichter tödliche Entschlossenheit ausstrahlten. Wo zum Teufel kamen sie her?
Jetzt saß er hier, gefesselt auf einem Stuhl und wurde gefoltert. Plötzlich hatte er Angst. Er wollte nicht sterben. Nicht hier und nicht auf diese Art. Er sah den großen Mann mit dem rabenschwarzen Haar an und in seinen Augen konnte er keine Gnade erkennen. Thorn trat näher an ihn heran und knurrte. » In der Hölle sollst du schmoren«.
Dann wandte er sich zu Shadow um. »Mach mit ihm, was immer dir an Grausamkeiten für ihn einfällt. Nichts kann schmerzhaft und qualvoll genug sein, für Abschaum wie ihn.« Mit diesen Worten ging er hinaus, Layla folgte ihm und auch Rock verließ das Zimmer. Nicht jedoch ohne Max voller Abscheu vor die Füße zu spucken. Die beiden Krieger und die blonde Frau standen draußen, als gellende Schreie aus dem Farmhaus drangen. Ungerührt warteten sie darauf, dass Shadow seine blutige Arbeit beenden würde, als das Baby leise zu wimmern begann. Thorn zog seinen Ledermantel aus und legte ihn Layla um die Schultern.
»Thunder ist auf dem Weg. Ich habe ihn angerufen, er wird mit dem großen Van kommen und Lili mitbringen. Ich habe ihm gesagt, dass wir hier medizinische Unterstützung brauchen.« Rock nickte. »Das ist gut.«
Max schrie immer noch, Shadow machte seinen Job gut. Er ließ ihn wirklich leiden. Als die Schreie leiser wurden und schließlich ganz verstummten, dauerte es nicht lange, bis der Indianer mit grimmigem Gesichtsausdruck in der Tür erschien. Schweigend gesellte er sich zu den beiden Kriegern und Layla, die versuchte, den Säugling in ihren Armen zu beruhigen.
»Wir müssen Connor suchen.« Ihre Stimme war leise, doch durchbrach sie die Stille der Nacht.
»Er hat mich gerettet ...«, sie brach ab und hatte Tränen in den Augen. Dann jedoch fing sie sich wieder und fuhr fort, »... ich weiß nicht, ob er noch am Leben ist.«
Layla sah Thorn flehend an. »Ihr müsst ihn finden.«
In der Ferne war das leise Brummen eines Motors zu hören. Wenig später wurde das Geräusch lauter und der schwarze Van der Brüder fuhr vor.
Der Wagen stand kaum richtig still, als die Tür aufging und Lili heraussprang. Sie hatte einen kleinen Koffer in der Hand, in den sie ihre Notfall-Medikamente gepackt hatte.
Sie stellte sich Layla vor und sah Thorn fragend an.
»Können wir ins Haus gehen? Ich muss sie und das Baby untersuchen und kann das nicht hier im Dunkeln tun.«
Sie legte sanft einen Arm um die Schulter der jungen Mutter. »Und außerdem ist ihr kalt«, fügte sie hinzu.
»Also vorne könnt ihr nicht hinein.« Er warf Shadow einen fragenden Blick zu. Dieser nickte. »Aber ich glaube, es gibt einen weiteren Eingang. Wir werden nachsehen, ob er sicher ist.«
Thorn machte sich mit Rock daran, ein Zimmer für Lili zu finden, das nicht von Blut besudelt war oder von irgendeiner Form der Folter zeugte. Als sie die Tür zu einem Raum aufstießen, der anscheinend als Büro genutzt wurde, ging Rock, um Lili und Layla zu holen. Die Krieger waren sich zwar einig, dass es das Beste war, so schnell wie möglich zu verschwinden, doch Mutter und Kind sollten zuerst versorgt werden.
»Ich suche Connor«, rief Thorn seinem Bruder Rock hinterher und begann sich im Flur umzusehen.
Als er die Treppe fand, die nach unten führte, stieg er vorsichtig die steilen Stufen hinab. Dank seiner hervorragenden Nachtsicht fand er sich ohne Probleme im Dunkel zurecht. Unten angekommen traf ihn der Geruch von Blut und Eingeweide wie eine Faust ins Gesicht. Die Frauen lagen noch so, wie Rock und Shadow sie vorgefunden hatten. Thorn ersparte sich die blutigen Details und konzentrierte sich auf den Grund seiner Suche.
Er wollte diesen Connor finden, der Layla die Flucht ermöglicht hatte. Der Krieger hoffte den Mann lebend zu finden und nicht noch eine weitere Leiche, schon deshalb, weil er bestimmt wichtige Informationen hatte. Die vielleicht endlich dazu führen konnten, Chan Ko zu
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