Blutsbrueder
lächelte sie an. Sofort ergriff ihn ein heftiger Besitzanspruch. Er ging auf sie zu. So schön, wie sie vor ihm lag und, wie er wusste, unter dem Laken nackt, war der Wunsch nach Essen plötzlich in weite Ferne gerückt. Er kniete vor ihr.
»Cara mia, du bist so unglaublich schön.« Verlegen setzte sie sich auf. »Mein Gott Thorn, ich glaube, du hast dich noch nie im Spiegel betrachtet, sonst würdest du mich nicht als schön bezeichnen – du bist schön.« Sie streckte die Hand aus und berührte zärtlich sein Gesicht. Ihr fiel auf, dass die Farbe seiner Augen der Farbe ihrer Augen glich.
Dieser stolze Mann, ein Krieger, kampferprobt, mutig, stark und unerschütterlich, kniete vor ihr und sie durfte ihn berühren. Mein dachte sie erneut. Thorn beugte sich zu ihr und küsste zärtlich ihren Mund. Seine Lippen fühlten sich unglaublich gut an, sinnlich, warm und weich.
Ihr Magen gab ein lautes Geräusch von sich. Sie sahen sich an und mussten lachen.
»Komm mein Mädchen, ich habe Essen für uns gemacht. Ich glaube, wir brauchen beide etwas zwischen die Zähne.«
Jetzt wo er es sagte, merkte sie wie ausgehungert sie war. Sie schlug mit Schwung das Laken zurück und setze sich im Bett auf. »Oh ja, ich sterbe vor Hunger«, rief sie.
Thorn stand auf und musste sich beherrschen, nicht zu sabbern. Sie war so herrlich nackt und ihre lange Mähne so sexy zerzaust, dass er sich mit Gewalt zurückhalten musste. Zu groß war die Versuchung, sie sofort hier und jetzt zu nehmen.
Stattdessen hielt er ihr seinen Morgenmantel hin. »Ich werde dir ein paar Sachen besorgen lassen, du kannst nicht den ganzen Tag nackt herumlaufen.«
Neckisch sah sie ihn an. »Gefalle ich dir etwa nicht?«
Sie hüllte sich in den übergroßen, flauschigen Mantel und sah ihn mit gekonntem Augenaufschlag an. »Cara, du machst mich wahnsinnig, wenn du den ganzen Tag nackt herumläufst,« er nahm ihre Hand und zog sie an sich. Hand in Hand liefen sie die Treppe hinunter. Als Cara sich an den Tisch setzte, machte Thorn sich daran, ihr Kaffee einzuschenken und Eier mit Speck auf ihren Teller zu schaufeln.
»Mhmm, himmlisch.« Sie trank mit geschlossenen Augen einen Schluck Kaffee und machte sich dann über den vollen Teller her.
Thorn liebte es jetzt schon, ihr beim Essen zuzusehen, wie sie verzückt von ihrem Brot abbiss und sich die Gabel in den Mund schob.
Eine Frau, die mit Genuss aß und sich nicht zierte, war eine Augenweide.
Er machte sich ebenfalls über sein Frühstück her und eine Weile sagte keiner von ihnen ein Wort.
Thorn sah auf, als sein Handy klingelte, Born Free von Kid Rock bedeutete, dass Rock anrief.
Es war noch dunkel draußen und die Brüder hatten, soweit Thorn wusste, keine Mission zu erfüllen. Außer ihn und Cara zu finden. Was natürlich ein verdammter Witz war, denn sie wussten sehr genau, wo er war, aber sie würden sich hüten, Sterling davon zu erzählen.
Thorn ging an sein Handy. Mit ernstem Gesicht hörte er zu, seine Miene verfinsterte sich noch mehr als er Rock antwortete. »Gut, ich werde, so schnell ich kann, da sein.«
Cara sah ihn fragend an. »Das war Rock. Thunder ist schwer verletzt, ich muss zu den Brüdern. Keine Sorge, du bist hier sicher, ich bin bald zurück.«
»Glaub ja nicht, dass ich hier bleibe, ich komme mit dir, vielleicht kann ich helfen.«
Cara legte ihre Gabel auf den Tisch und stand auf.
Thorn sah sie zornig an. »Ich sagte, du bleibst hier. Es ist unmöglich, dich mitzunehmen. Wir müssen ihn aus einer äußerst zwielichtigen Gegend holen und in unser Haus bringen. Ich kann dabei nicht auf dich aufpassen, hier bist du sicher.«
Die Art, wie er das sagte, ließ keinen Widerspruch zu. Thorns Gestalt begann zu flimmern, und Sekunden später war er verschwunden.
»Verdammte Scheiße«, Cara sprang auf und starrte fassungslos auf die Stelle, wo er eben noch gestanden hatte. Sie drehte sich im Kreis, unfähig vernünftig zu denken, sie war nur wütend.
Am liebsten hätte sie das Geschirr vom Tisch gefegt und wäre auf den Scherben herumgesprungen. Da sie aber außer Thorns Morgenmantel nichts trug, ließ sie es lieber bleiben. Sie war so sauer, dass sie eine Weile im Kreis herumlief und laut fluchte.
Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, beschloss sie, die Jagdhütte zu erkunden. Vielleicht fanden sich ja ein paar Klamotten, die ihr nicht zu groß waren.
Thorn teleportierte sich auf das Anwesen der Brüder. Er stürmte in das Haus, betrat die Waffenkammer und rüstete sich.
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