Blutsbrueder
taxierten ihn kurz und winkten ihn durch.
Heute war es ausnahmsweise ein Vorteil schwarz zu sein. In diesem Haus gaben sich Asiaten und Farbige die Klinke in die Hand.
Er durchquerte den Barbereich und wandte sich an eines der zahlreichen hübschen Mädchen. »Hallo meine Schöne, sag mir doch, wo ich Sonderwünsche erfüllt bekomme«, er lächelte sie vielsagend an.
Ihre Augen glitten über seinen massigen Körper und blieben an seinem Schritt hängen. Er war gewohnt, dass die Frauen eher Angst vor ihm hatten und vor der Größe seines Schwanzes. Besonders Asiatinnen rissen sich nicht darum, mit ihm zu vögeln. Sie waren fast alle zierlich gebaut und hatten Horrorvorstellungen von Negerschwänzen.
Diese schien eine Ausnahme zu sein, sie leckte sich lasziv über die Lippen.
»Ich wäre bereit dir jeden Wunsch zu erfüllen.«
Thunder spielte mit. »Dann lass uns doch mal sehen was wir beide miteinander anstellen können.«
Natürlich hatte er nicht vor sie zu vögeln. Schlitzaugen standen auf seiner Liste nicht besonders weit oben. Genau genommen konnte er sie nicht ausstehen.
Sie dirigierte ihn die Treppe hinauf. Im oberen Stockwerk gab es links und rechts jede Menge Zimmer, manche der Türen waren geschlossen, einige standen offen. Überall hörte man gedämpfte Musik, aber auch andere Geräusche. Stöhnen, Keuchen und Lustschreie.
Eine der Türen war ihm aufgefallen, sie hatte keinen Griff, man konnte sie nur durch eine Zahlenkombination öffnen. Das musste Chan Kos Büro sein.
Die Asiatin lotste ihn in ihr Zimmer. Sie trug einen Seidenkimono, und kaum hatte sie die Tür hinter sich zugezogen, löste sie den Gürtel, der ihn an der Taille zusammenhielt. »Stopp.« Thunder hob die Hand.
Er setzte sich auf das Bett und klopfte neben sich.
»Komm doch erst mal zu mir und ich erzähle dir, wie du mich glücklich machen kannst.«
Sie ließ sich neben ihm nieder, ihre kleine Hand legte sich auf seinen massigen Schenkel und nahm sofort ihre Wanderung in Richtung seiner Eier auf.
Er hielt sie fest. Enttäuscht sah sie ihn an. Das war der Moment, auf den er gewartet hatte. Seine Fähigkeit Menschen in Trance zu versetzen, kam ihm jetzt äußerst gelegen.
Er blickte ihr tief in die Schlitzaugen, legte ihr sanft die Hand an die Stirn und konzentrierte sich auf sie.
Sekunden später tippte er sie an und sie fiel auf das Bett. Jetzt hatte er maximal fünfzehn Minuten Zeit, sich in Ruhe umzusehen. Er vermutete, dass Lili in Chan Kos Privaträumen festgehalten wurde.
Leise öffnete er die Tür und spähte in den Gang hinaus.
Gut. Niemand zu sehen.
Er stahl sich aus dem Zimmer. Gerade als ein Mitglied von Chan Kos Leibwächtern um die Ecke bog und an der Tür zu dessen Büro stehen blieb. Scheiße.
Oder auch nicht. Blitzschnell stellte er sich dem Mann entgegen. Er sah ihm in die Augen und hob die Hand an seine Stirn. Der eben noch gefährlich wirkende Mann hatte plötzlich einen verträumten Ausdruck in den Augen. Er ließ sich willig in das Zimmer führen, das Thunder gerade verlassen hatte.
Er fluchte. Er hatte schon wertvolle Minuten verloren. Allerdings hatte es auch etwas Gutes. Der Leibwächter wollte gerade die Zahlenkombination eintippen, deshalb hatte Thunder sie in seinem Kopf gesehen.
Eilig machte er sich daran, sie einzugeben.
Simsalabim. Die Tür schwang auf.
Dahinter erschloss sich ihm eine Welt wie aus Tausend und einer Nacht , feinste Seidentapeten an den Wänden, edle Teppiche auf glänzendem Parkettboden.
Doch Thunder hatte keine Augen für all die Pracht, es galt, keine Zeit zu verlieren.
Er stand in einem Büro, ein Torbogen führte in ein weiteres Zimmer. Es schien niemand hier zu sein. Als er das Schlafzimmer des Chinesenbosses erreichte, wurde er fündig.
In dem großen Raum stand ein Himmelbett, dessen Baldachin von goldenen Drachen gehalten wurde. Und darauf lag ...
Thunder staunte, ... eine junge Frau. Sie war gefesselt und geknebelt. Sie riss ihre Augen auf, als er das Zimmer betrat, und Panik stand in ihnen. Er konnte nicht fassen, dass es so leicht gewesen war, sie zu finden. Wieso ließen die Männer sie derart unbewacht hier liegen?
Er zog das Messer aus seinem Stiefel und schnitt ihre Fußfesseln durch. Leise redete er auf sie ein, erklärte ihr, dass er ihr helfen wollte und sie hier wegbringen würde.
Ihr ängstlicher Blick sagte ihm, dass sie ihm nicht glaubte. Er beschloss, dass es besser war, den Knebel in ihrem Mund zu lassen, bis sie in Sicherheit waren. Nicht
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