Blutsbrueder
nachzusehen, was passiert war.
Sie blieb liegen und lauschte mit klopfendem Herzen.
Es zog sie mit Macht zu ihm hin, dem großen schwarzen Krieger. Doch der einzige Mann, dessen Nähe sie sich wirklich wünschte, stieß sie von sich.
Verzweifelt beschloss sie, das Haus zu verlassen. Thunder war fast gesund, er brauchte sie nicht mehr.
Sie hatte nichts bei sich gehabt, nur die Kleider auf ihrem Leib, als die Brüder sie hier herbrachten und genauso würde sie wieder gehen.
Blieb nur noch eine Frage zu klären. Wohin?
Sie stand auf und lief im Zimmer auf und ab. In ihre Wohnung konnte sie nicht zurück, dort würde sie für Chan Ko auf dem Präsentierteller sitzen. Der einzige Mensch, der ihr einfiel, war Li An. Sie hatte zwar ein ungutes Gefühl dabei und wollte unter keinen Umständen ihre geliebte Großmutter in Gefahr bringen, aber etwas Besseres fiel ihr nicht ein.
Lili wollte warten, bis es dunkel wurde und im Haus Ruhe eingekehrt war. Zwar war ihr noch nicht klar, wie sie die Technik überlisten sollte, aber ihr würde schon etwas einfallen.
Und während sie grübelte, machte irgendetwas Klick in ihrem Kopf und sie wusste, an wen sie sich wenden musste.
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26. Kapitel
Pedro stand vor dem Schreibtisch seines Bosses und wartete darauf, dass dieser ihm seine Aufmerksamkeit schenkte.
Er wusste, dass er versagt hatte, und machte sich auf den Wutausbruch Chan Kos gefasst. Wie er seinen Boss kannte, ließ dieser nicht lange auf sich warten.
Endlich blickte der Chinese von seinen Papieren hoch und sah Pedro fragend an.
»Ich war bei Sterling, allerdings bin ich zu spät gekommen. Er hat sich umgebracht, lag in seinem Haus auf dem Boden und überall Blut und Gehirnmasse ...«
Chan Kos Augen wurden hart, noch härter als sonst und er wartete darauf, dass Pedro fortfuhr.
»... Seine Haushälterin kam, gerade als ich sein Zimmer betreten und nach Informationen suchen wollte.«
Der Boss stand auf, sein Gesichtsausdruck war furchterregend.
»Wo sind die Krieger?«
»Das ist das nächste Problem, Boss. Ich war bei dem Haus, das sie zusammen bewohnen, aber diese verdammte Villa ist sicherer als Fort Knox. Keine Chance da einzudringen.«
Chan Kos Gesicht verzerrte sich vor Wut.
»Wofür zum Teufel bezahle ich dich? Du schickst sofort Männer zu der Kommandozentrale, in der Sterling sein Büro hatte. Es ist mir egal, wie du es anstellst, ich will diese Krieger haben.
Dort muss es Rechner geben, auf denen die Informationen über seine Männer gespeichert sind. Es muss eine Schwachstelle geben.«
Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Und ich will alles, was ich über seine Wunderknaben haben kann. A l l e s!«
Als Pedro sich umwandte, um das Büro zu verlassen, rief ihm der Boss nach. »Wage es nicht, mir wieder unter die Augen zu treten, bevor du mir das bringst, was ich will.«
Als er die Tür von außen schloss, atmete er erst einmal durch.
Er hatte Glück gehabt. Sonst war der Boss nicht so gnädig.
Er musste sich ein paar Männer zusammensuchen, um Sterlings Büro zu räumen, und zwar bald.
Sein Weg führte ihn durch das Bordell, in dem um diese Tageszeit noch nicht viel Betrieb war. Die hübschen Chinesinnen, die überall herumsaßen und sich noch langweilten, interessierten Pedro nicht.
Seine Vorlieben waren anderer Natur.
Er stand eher auf die männliche Variante, zarte junge Männerkörper machten ihn heiß.
Vielleicht brauchte er einmal wieder ein bisschen Ablenkung, um dann seinen Auftrag ausführen zu können.
Er würde sich einen dieser Stricher holen, die sich am Hafen immer herumtrieben und für Geld zu allem bereit waren. Seine Laune besserte sich bei diesen Aussichten augenblicklich und er war sich sicher, diesmal den Befehl seines Bosses zu dessen Zufriedenheit zu erledigen. Chan Ko starrte in seinem Büro vor sich hin. Eben war ihm gemeldet worden, dass auf der Farm zwei neue Babys geboren waren. Vielversprechendes Genmaterial. Als er über seine neueste Idee nachdachte, erhellte sich sein Gesicht. Überhaupt war der Einfall geradezu grandios.
Er brauchte diese Informationen über Sterlings Männer. Sein neuer Plan sah vor, sie als Zuchtmaterial einzusetzen. Was wäre das für eine Sensation, wenn er zumindest einen von ihnen als Samenspender halten könnte. Die Paarung mit einer seiner Spitzenfrauen würde perfekte Kinder hervorbringen.
Er beschloss, dass es Zeit war, seiner Farm einen persönlichen Besuch abzustatten.
Er piepste Pedro an, um ihn zurückzupfeifen. Sein
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