Blutsbrueder
nicht mehr.
»Bitte folgen Sie mir.«
Sie mussten eine weitere Schleuse passieren, um in das Babyzimmer zu gelangen.
»Da liegen unsere Prachtburschen«, stolz zeigte Dr. Braun auf die Babybettchen, in denen die beiden Neugeborenen lagen.
Chan Ko trat näher und beugte sich über die Betten. Zwei rotgesichtige, fast haarlose Babys lagen darin. Einer der kleinen Jungen hatte die winzigen Hände zu Fäusten geballt, während der andere im Schlaf die Stirn runzelte.
Noch war ihnen nicht anzusehen, dass sie etwas Besonderes waren. Er fand sie nicht besonders hübsch. Doch, wenn er seinem Klinikleiter vertrauen konnte, besaßen die beiden Jungs perfekte Gene und würden später über einen überdurchschnittlich hohen IQ verfügen.
»Ich habe Ihnen die Daten zusammenstellen lassen, Sie können sie mitnehmen und in Ruhe ansehen.«
Gerade als die beiden Männer das Zimmer verließen, drangen grelle Schreie aus einem anderen Teil der Station. Chan Ko sah Dr. Braun fragend an.
Der zuckte mit den Schultern. »Bei einer der Frauen haben wir vorhin bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt, dass mehrere Eizellen gereift sind.
Durch die hormonelle Behandlung, der wir sie unterziehen, gelingt uns das schnell, aber die Entnahme der Eizellen ist wohl nicht gerade eine angenehme Prozedur. Manchmal wehren sie sich sehr dagegen und wir müssen sie festschnallen.«
»Wer ist es?«
»Oh, diesmal ist es die Schwester der von Ihnen hochgeschätzten Yu Lin. Wenn alles gut geht, werden wir wohl bald wieder eine Schwangere haben.«
Dr. Braun lächelte und flüsterte verschwörerisch, »ich hätte nichts gegen neues, noch besseres Genmaterial.«
Der Chinese schlug ihm auf die Schulter. »Dr. Braun, ich versichere Ihnen, ich verschaffe Ihnen das Beste, das zu bekommen ist. Es ist sozusagen schon auf dem Weg hierher.«
Die beiden Männer machten sich auf den Weg in Brauns Büro um weitere Einzelheiten zu besprechen.
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27. Kapitel
Lieber Thorn, Sohn meines Herzens,
Du warst trotz aller Manipulation an deinem Körper immer ein Mann von Ehre. Deine Treue und Loyalität mir gegenüber war außergewöhnlich. Ich danke dir dafür.
Aber auch ich habe Fehler gemacht. Ich hätte wissen müssen, dass dieser letzte Einsatz, den ich dir befohlen habe, dich an deine Grenzen bringt. Dein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden hat uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Ich will, dass du weißt – ich verurteile dich nicht dafür. Vielmehr hast du mir die Augen geöffnet.
Du bist deinen Prinzipien treu geblieben. Unschuldige sollten durch dich nie zu Schaden kommen.
Ich dagegen kann nicht stolz sein auf das, wofür ich mich hergegeben habe.
Worauf ich stolz sein kann, das seid ihr.
Für mich gibt es keinen anderen Weg zu beschreiten, als den, den ich jetzt gewählt habe.
Es ist gesorgt für dich und deine Brüder.
Alle was ich habe, geht in euren Besitz über. Es sollte genug sein, um euch ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen.
Keine Einsätze mehr, keine Befehle, die euch in Gewissenskonflikte bringen.
Ab heute könnt ihr für das kämpfen, was euch wichtig und richtig erscheint.
In dem Paket findet ihr außerdem Unterlagen, die euch und eure Vergangenheit betreffen. Einige davon werden sich vielleicht auch auf eure Zukunft auswirken.
Was dich persönlich betrifft. Sieh dir die Akte Blood genau an.
Hasst mich nicht für das, was ich getan habe.
Ich habe euch geliebt, als ob ihr Söhne meines Blutes gewesen wärt.
Professor Jonathan Sterling
Thorn ließ das Blatt Papier sinken und schluckte.
Cara, die neben ihm gesessen und mitgelesen hatte, legte ihm sanft ihre Hand auf den Oberschenkel.
Dankbar griff er danach und streichelte gedankenverloren mit seinem Daumen über ihren Handrücken.
Was mochte wohl in der Akte Blood stehen?
Wollte er das überhaupt jetzt wissen?
Im Moment galt seine größte Sorge den beiden Frauen. Solange sie nicht wussten, was Chan Ko mit ihnen vorhatte, waren sie in großer Gefahr.
Außerdem hatte er Cara ein Versprechen gegeben. Er würde ihre Eltern rächen. Thorn hatte vor sein Versprechen zu halten.
Als Cara aufstand, sah er sie an. Sie trug ihre neuen Jeans und ein grünes Tank-Top, das einen herrlichen Kontrast zu ihrem Haar bildete. Er liebte es ihr zuzusehen, wenn sie vor ihm hin und her lief. Ihr Po war wirklich zum Anbeißen und ihre Brüste wippten aufreizend, während sie begann die Kleidungsstücke, die sie zusammen mit Lili bestellt hatte, aufzuräumen. Thorn hatte
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