Blutsbrueder
ihr in seinem Schrank eine Seite freigeräumt. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn an.
»Was wirst du tun? Bittest du Storm nach dieser speziellen Akte zu suchen, oder ...« Sie hielt inne und sah ihn fragend an.
Er räusperte sich. »Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, wenn die Zeit dafür gekommen ist, werde ich wissen, was darin steht. Wichtig ist jetzt, dass ihr beide, du und Lili, sicher seid. Und dafür müssen wir mehr über Chan Ko herausfinden.«
Bei der Erwähnung dieses Namens verfinsterte sich Caras Gesichtsausdruck.
»Tut mir leid Cara mia.« Er stand auf, um sie in seine Arme zu ziehen.
Sie schmiegte sich sofort an seine Brust und es fühlte sich so vertraut an, als wäre es das einzig Richtige auf dieser Welt.
Fest mit beiden Beinen auf dem Boden, in seinen starken Armen die schönste Frau der Welt, stand der Krieger da und fragte sich, was Storm noch an Überraschungen aus diesem Paket zaubern würde. Und er war gespannt, wie sich das auf ihrer aller Zukunft auswirken würde.
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28. Kapitel
Storm hackte sich durch die Dateien und wurde immer aufgeregter. Es war höchst interessant, was Sterling da verschickt hatte.
Forschungsergebnisse und vor allem medizinische Berichte über die Verwandlungen, die sie an ihm und seinen Brüdern vorgenommen hatten.
Er war sich sicher, das würde Lili interessieren.
Anfangs hatte er sie regelrecht gehasst, er sah in ihr ihre Mutter, und als sie Thunder behandelte, hatte er Angst um seinen besten Freund. Er weigerte sich, ihr zu vertrauen und ließ sie kaum aus den Augen.
Auch wenn er gemerkt hatte, dass zwischen Thunder und Lili eine seltsame Verbindung bestand, sie war ein Schlitzauge und denen konnte man nicht trauen.
Erst als sie ohne zu zögern Caio mit ihren heilenden Händen gerettet hatte, erkannte er, dass sie mit ihrer Mutter weniger gemein hatte, als er dachte. Wong hätte sich nie auf den Boden gekniet, um einen Hund zu retten. Sie hätte ihm höchstens einen letzten Tritt gegeben.
So war Lili in Storms Achtung gestiegen und inzwischen fand er es gar nicht mal so unangenehm, zwei Frauen im Haus zu haben.
Thorns und Caras Stöhnen, das aus ihrem Zimmer drang, war zwar manchmal etwas deprimierend, aber er vergönnte ihnen, dass sie anscheinend richtig Spaß miteinander hatten.
Er musste grinsen, als er daran dachte. Während er sich weiter durch die Unmengen von Daten wühlte, klopfte es zaghaft an der Tür.
Sekunden später ging die Tür langsam auf und Lili steckte ihren Kopf in das Zimmer, das das Herz des Hauses war und Storms Reich.
»He Lili, was gibt es?« Storm klang entspannt.
Sie betrat den Raum und sah ihn verunsichert an.
»Du musst mir helfen.«
»Klar doch, was kann ich für dich tun?«
»Ich muss hier raus.«
Der blonde Krieger sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
»Was ist los? Heute Morgen noch hatte ich das Gefühl, du bist gerne hier«, er grinste sie an, »und jetzt willst du weg?«
Sie blickte zu Boden und sah irgendwie hilflos aus. »Thunder kann mich nicht in seiner Nähe ertragen und überhaupt ...«, sie straffte die Schultern und versuchte entschlossen auszusehen, »... ich kann nicht ewig bleiben.«
Storm stand auf und hob ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen musste.
»Wie um Himmels Willen kommst du darauf, dass Thunder dich nicht in seiner Nähe haben will?«
»Ich habe gehört, was ihr auf der Treppe gesprochen habt. Dass du mich um Hilfe bitten wolltest und er entsetzt darüber war ... «, sie brach ab und machte einen Schritt zurück.
»Storm, hilf mir einfach. Ja? Mehr will ich nicht!«
Er nickte und dachte, dass er sie unmöglich gehen lassen konnte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass es ganz und gar nicht so war, wie Lili glaubte.
»Wo willst du überhaupt hin, Mädchen? Du kannst nicht einfach so zurück in dein altes Leben, das muss dir doch klar sein.«
Sie schluckte. »Ich gehe eine Weile zu meiner Großmutter, bis sich die ganze Aufregung gelegt hat.«
Er prustete los. »Du glaubst aber nicht wirklich, dass Chan Ko so schnell Ruhe gibt? Also wenn ich eines sicher weiß, dann, dass er dich, wenn er dich haben will, jagt bis ans Ende der Welt. Und glaub mir. Er hat den längeren Atem.«
Lili wandte sich verzweifelt ab und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken.
Storm kannte sich nicht besonders gut mit Frauen und ihren komplizierten Gefühlen aus, doch als er zu ihr trat, tat er es, ohne nachzudenken.
Er nahm die zerbrechlich wirkende Frau ganz vorsichtig in
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