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Blutsbund 02 - Dimitrij

Blutsbund 02 - Dimitrij

Titel: Blutsbund 02 - Dimitrij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CatTheMad
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zu können, dann nickte dieser hastig.
    »Ja, verzeiht He...«, brach er den Satz ab.
    Das Kinn sank wieder auf die Brust hinab und Dimitrij sah einen Hauch von Röte über dessen Wangen schleichen. Dann nahm er den Geruch von Adrenalin wahr, der sich zusehends intensivierte. Dima holte tief Luft und selbst diese Reaktion sorgte dafür, dass der junge Mann kurz zusammenzuckte.
    Seine Eingeweide zogen sich zusammen, als er spekulierte, warum der andere sich derart benahm. Auf die kleinsten Gesten reagierte Nikita mit Angst. Dimitrij unterbrach seine Überlegungen, denn der Geruch des Werwolfs verriet ihm, dass dessen Furcht mit jeder Sekunde, die er schwieg, anstieg.
    »Drück den Knopf, der vorne auf dem Gerät ist«, erklärte Dima leise und versuchte seine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen.
    Er bemerkte das Zittern der Finger, als diese seiner Aufforderung nachkamen, und hätte am liebsten ein weiteres Mal geseufzt. Ihm stand der Sinn danach, den Jungen bei den Schultern zu packen, zu schütteln und diesen anzubrummen, dass er ihm nichts tun würde, aber etwas Derartiges würde wohl zu einer Katastrophe führen.
    »Ich nehme mir jetzt einen Stuhl und setze mich zu dir, in Ordnung Nikita?«
    Der Angesprochene wagte keinen Blick, doch das zaghafte Nicken genügte ihm als Antwort. Der Vampir rollte mit nicht allzu viel Schwung den Bürostuhl in die Nähe des anderen, hielt aber soviel Abstand, dass er hoffte, Nikita nicht zu sehr auf das Fell zu rücken und diesen noch mehr zu verängstigen.
    »Okay, dann fangen wir mal an«, sagte Dimitrij leise und erklärte dem Werwolf, wie sie die Unterlagen sichten würden.

    Bereits dreißig Minuten später starrte jeder schweigend auf seinen Monitor. Während man auf Nikitas Seite das leise Klicken vernahm, welches verkündete, dass er das nächste Blatt studierte, blickte Dima auf die Buchstaben, aber nahm sie nicht wirklich wahr. Seine Gedanken kreisten um den Mann, der gegenübersaß und sich so ängstlich benahm. Der Vampir grübelte, ob man Nikita vielleicht die schlimmsten Dinge über seine Rasse eingetrichtert hatte, dass dieser sich so ängstigte, oder ob es dafür andere Ursachen gab. Er versuchte sich auf das Dokument zu konzentrieren, das der Bildschirm ihm zeigte, doch es gelang ihm nicht.
    »Hast du Angst vor mir?«, fragte er leise und hoffte, dass Nikita mit ihm sprechen würde.
    Schweigen war die einzige Reaktion, sodass Dima vorsichtig an seinem Monitor vorbei sah, um im Gesicht des anderen etwas zu lesen. Dies war allerdings, wie anscheinend die meiste Zeit, nach unten gerichtet.
    »Ich meine, weil ich ein Vampir bin. Oder habe ich irgendwas komplett falsch gemacht, was für Werwölfe ein absolutes Tabu ist, oder so?«
    Nikita zeigte noch immer keine Reaktion, sodass Dimitrij gegen seine Ungeduld ankämpfen musste.
    »Ich will nur wissen, ob dein Benehmen an mir liegt, Nikita. Wir zwei müssen hier eine ganze Weile miteinander auskommen und ich weiß nicht, ob die Option besteht, dass du früher nach Hause kannst, falls du das willst?«
    Das erste Mal zeigte der Werwolf eine Reaktion und diese war eindeutig. Der blonde Schopf hob sich rasch und ein Kopfschütteln war die unmissverständliche Antwort. Dimitrij glaubte in den blauen Augen die Angst zu sehen, die ihm heute bereits mehrmals begegnet war.
    Dima wusste nicht, ob er nun froh oder besorgt sein sollte über dieses Verhalten. Zwar war er erleichtert, dass Nikitas Benehmen nichts mit ihm zu tun hatte und dieser nicht wieder nach Hause wollte, aber andererseits machte er sich nun noch mehr Gedanken, was mit dem anderen los war.
    »Du hast wirklich keine Angst vor mir? Wenn es doch so ist, dann sag es mir einfach, ich versuch es zu ändern, falls etwas nicht stimmen sollte, in Ordnung? «, hakte Dima nach, denn er hatte das Bedürfnis sich noch einmal abzusichern.
    »Es ist alles in Ordnung«, erwiderte Nikita.
    Der Blick des Werwolfs war nicht wieder zurück auf die Tischplatte gewandert, sondern sie sahen sich unmittelbar in die Augen.
    Dimitrijs Speichel schien sich zu verflüchtigen und sein Mund wurde mit jeder Sekunde, die sie sich länger ansahen, trockener. Seine Augen flogen für einen Moment über das Gesicht des Werwolfs und nahmen den Mann das erste Mal intensiv wahr. Er bemerkte das nervöse Beben der vollen Lippen, eine kleine weiße Narbe, die sich an der unteren befand. Dass Nikita ihn in diesem Moment ebenso vorsichtig musterte, schenkte ihm eine Erkenntnis, auf die er gern

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