Blutsbund 02 - Dimitrij
aufsehen, um zu wissen, dass der junge Werwolf das Gesicht zu Boden gewandt hatte. Nikolaj stellte das Wasser ab und drehte sich um. Seine dunklen Augen fixierten den schmächtigen Mann und er ging zielstrebig auf diesen zu. Es ärgerte ihn, dass erst jetzt kam und ohne Umschweife schlug er den anderen, sodass dessen Kopf zur Seite flog.
»Trockne mich ab Nichtsnutz!«, kam es von Nikolaj.
Der andere griff schnell zu einem großen Badehandtuch und begann seinen Herren abzutrocknen. Nikolaj nahm jede Berührung des Wolfes zur Kenntnis und ließ diesen nicht aus den Augen. Er genoss es immer wieder den schüchternen Mann zu demütigen, ihn spüren zu lassen, wer das Sagen hatte. Lächelnd erinnerte er sich daran, wie Nikitas Vater ihm den Jungen als Diener zur Verfügung gestellt hatte.
Für Nikitas Familie war es eine Ehre, einem Andraw dienen zu dürfen, für Nikita wurde es zur persönlichen Hölle. Nikolaj war bekannt für seine Tobsuchtsanfälle, für seine Unberechenbarkeit und gerade dafür, nicht vor purer Gewalt zurückzuschrecken.
Er spürte Nikitas Zittern, als dieser seine Beine abtrocknete und sich Nikolajs Lendengegend näherte. Ein kaltes Lächeln überzog das Gesicht des Werwolfs, er beugte sich vor und griff in die blonden Haare des anderen. Hart zog er dessen Kopf zurück, und spukte diesem abfällig auf den Mund. Ihm entging nicht, dass Nikitas Blick bereits durch Furcht getrübt war, nichtsdestotrotz sagte er: »Genieße das Geschenk und leck es ab!«
Nikita tat wie ihm befohlen und das Zittern nahm zu. Nikolaj ließ seine Hand zum Gesicht des Jungen wandern, drückte den Kiefer so fest, dass es unmöglich war, den Mund zu schließen. Erneut floss sein Speichel zwischen die geöffneten Lippen des anderen. Nikolaj erregte die Situation, wie unmerklich in seiner Lendengegend zu bemerken war. Er hatte das Bedürfnis Nikita seine ansteigende Härte in den Hals zu schieben, da sie aber noch in den Umkleidekabinen der Arena waren, nahm er davon Abstand. Er würde sich den Jungen später zur Brust nehmen, wenn er sich in seinen privaten Räumen befand.
»Los mach weiter!«, forderte der Werwolf, sodass Nikita mit bebenden Händen erneut das Handtuch über dessen Haut gleiten ließ.
Er wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln und starrte auf das Tablett. Nikita wusste, dass er nicht länger warten durfte und hinauf zu Nikolaj musste. Ein Schauer der Angst durchfuhr ihn und es war einer der Momente, in denen er dachte, dass es besser wäre, nicht mehr am Leben zu sein. Eine derartige Schande konnte er seiner Familie jedoch nicht antun. Sie waren so stolz, als der Heerführer der Werwölfe zugestimmt hatte, ihn als Diener zu sich zu nehmen.
Dunkel kroch es durch sein Hirn, wie Nikolaj zwar am Anfang streng war, aber mit der Zeit zunehmend ungehemmter wurde. Es dauerte nicht lange und dieser schlug ihn das erste Mal zur Strafe, vorerst nur ins Gesicht, doch dann kam der Punkt, an dem Nikita die Hose hatte herunterlassen müssen.
Ab da gab es für Nikolaj kein Halten mehr und dem jungen Wolf hallte noch zu gut im Kopf, wie sein Herr sagte: »Ich werde dir anders zeigen, dass du dir mehr Mühe geben musst«
Nikita griff zu dem Tablett und während er die Treppen der alten Burg emporstieg, dachte er, wie sehr sich sein Leben doch in den letzten zwei Jahren verändert hatte. Und obwohl er gerade erst achtzehn geworden war, hatte er das Gefühl sein Dasein lag bereits hinter ihm.
Als auf sein zaghaftes Klopfen ein »Herein« gebrüllt wurde, öffnete Nikita die Tür und betrat das Wohnzimmer. Sein Herz setzte einen Moment aus, als er sah, dass Timur, der beste Freund Nikolajs, ebenfalls anwesend war. Allein war sein Herr die Hölle, aber Timur mit im Raum, bestätigte Nikita die Furcht, morgen kaum Laufen zu können.
Als er geraume Zeit später missbraucht und zerschlagen auf dem Boden lag, trat Nikolaj Andraw ihm in die Rippen, spuckte erneut auf ihn hinab und sagte verächtlich: »Genau dafür bist du gut und für nichts anderes!«
Ein Deal
» 250.000 amerikanische Dollar?« Viktor schnaufte ungläubig auf und lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück. »Es ist kaum zu glauben, was dieser Werwolf da für ein paar Informationen fordert.« Erneut ließ der König einen Blick über das Fax wandern, das seine Assistentin ihm vor wenigen Minuten auf den Tisch gelegt hatte.
»Na hoffen wir mal, dass das keine Sackgasse ist«, flüsterte er und teilte der Frau mit, dass sie die Summe bestätigen
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