Blutsbund 1 Tristan (German Edition)
benachbarten Raum rumorte, erhob er sich und schaute nach ihm. Er lehnte sich in den Türrahmen und beobachtete den anderen. Es sah so aus, als wenn dieser etwas zu Essen kochen wollte.
„Kann ich mich irgendwie nützlich machen?“, fragte Tristan. Malte drehte sich um, lächelte und sagte: „Salat waschen und Tomaten klein schneiden wäre prima.“
Tristan gesellte sich zu dem Werwolf und sie kümmerten sich schweigend beide um das Essen.
Aus dem Nichts heraus fragte Malte zaghaft: „Willst du heute Nacht hierbleiben?“
Tristan schaute ihn einen Moment sprachlos an, sodass er nachsetzte: „Das Gästezimmer kennst du ja schon.“ „Danke“, erwiderte Tristan und nickte. Bei Malte zu bleiben, nahm ihm eine Last von der Brust, denn er wusste, dass er ruhig schlafen können würde.
Sie aßen gemeinsam und setzten sich anschließend wieder ins Wohnzimmer. Malte versuchte Tristan abzulenken und sie unterhielten sich lange über das Thema Werwölfe. Malte erklärte ihm, dass es über 1500 Jahre Krieg zwischen den Vampiren und den Werwölfen gab und das erst ein Waffenstillstand dafür gesorgt hatte, dass jeder sein Gebiet zugeteilt bekam.
Verblüfft hörte Tristan, dass Malte bereits über 300 Jahre alt war. Dieser erzählte ihm, dass ihre Rasse nur bis zum achtzehnten Lebensjahr normal altern würde, anschließend sehr zeitverzögert. Malte berichtete ihm auch, dass sein Vater so etwas wie ein Rudelführer innerhalb Berlins sei und dass er ihm bei all den organisatorischen und administrativen Tätigkeiten half. Sie unterhielten sich so lange, bis Tristan fast die Augen zufielen und er sich in das Gästezimmer zurückzog.
Freundschaftsdienste
Mario verbrachte, trotz der schlechten Stimmung, einen recht entspannten Abend mit Dima. Er telefonierte erst mit seinen Freunden, aber niemand wusste, wo Tristan sich aufhielt. Letztendlich beruhigte er sich selbst damit, dass er ihn morgen früh in der Uni sehen würde. Er stellte fest, dass er sich in Dimitrijs Nähe wohlfühlte. Das letzte Zusammentreffen schien dieses Gefühl noch verstärkt zu haben. Irgendwie ging ihnen nie der Gesprächsstoff aus. Nur als Mario vorsichtig bei Dima nachfragte, ob er wüsste, was zwischen Sergej und Tristan vorgefallen war, schwieg Dimitrij sich aus.
Er nahm lediglich kurz Marios Hand, schaute diesen ernst an und erklärte: „Das müssen die beiden alleine ausmachen.“
Der Vampir wirkte betroffen, als er dies sagte. Mario nickte nur und hakte nicht weiter nach. Sie unterhielten sich lange, und als Mario langsam müde wurde, bot Sergej sich an ihn nach Hause zu bringen. Er wollte sowieso noch einmal bei Tristans Loft vorbeischauen.
Sergej tauchte mit Mario wieder auf der gegenüberliegenden Straßenseite von Tristans Zuhause auf. Sein Blick glitt zu den Räumen hinauf.
„Immer noch alles dunkel“, sagte er zu Mario.
„Ich gehe davon aus, dass ich ihn morgen in der Uni sehe. Soll ich ihm etwas ausrichten?“, fragte Mario.
„Dass ich gerne mit ihm sprechen möchte. Von Angesicht zu Angesicht und es muss auch nicht alleine sein. Dimitrij weiß, was Sache ist.“
Mario nickte. „Ok richte ich ihm aus. Gib mir mal eine Handynummer von dir, dann rufe ich dich an, wenn ich mit ihm gesprochen habe.“
Die beiden tauschten ihre Telefonnummern aus und Mario ging in seine Richtung davon.
Sergej überlegte, ob er noch einmal in Tristans Loft springen sollte. Ihm war allerdings bewusst, dass die Situation dadurch noch schlimmer werden könnte. Er dachte an Tristans Reaktion in der Frühe, daran wie verletzt und wütend dieser, verständlicherweise, gewesen war. Wenn er jetzt zu Hause wäre und Sergej würde auf einmal auftauchen, wäre dies wohl keine gute Idee.
Der Russe seufzte leise. Wie hatte ihm das passieren können? Er wusste noch immer nicht, wieso er die Kontrolle so verloren hatte. Ihm war nur noch in Erinnerung, dass er permanent Besitzgedanken hatte, als er über Tristan herfiel. Tristan gehörte ihm, das hatte er mehr denn je gespürt, als er sich solche Sorgen um ihn gemacht hatte. War das die Reaktion darauf? Sergej strich sich erschöpft über die Augen und machte sich auf den Weg nach Hause.
Ein Angebot
Tristan erwachte vom Klingeln des Weckers und fühlte sich ein wenig gerädert. Obwohl er in Maltes Haus sicher war, hatten ihn Albträume geplagt und er war mehr als nur einmal unruhig und mit klopfendem Herzen aufgewacht.Es war extrem früh, aber da er zu sich nach Hause musste und anschließend zur
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