Blutsbund 3 Michail
Moment bitte.«
Sie erhob sich und ging in das Zimmer seines Regenten, um Michail anschließend die Tür aufzuhalten und ihn hineinzubitten.
Michail begrüßte den König mit einer angedeuteten Verbeugung.
»Guten Morgen Michail, ich bin erstaunt, dich um diese Uhrzeit bereits zu sehen. Was gibt es Wichtiges?«, fragte Viktor mit einem Lächeln im Gesicht.
»Alexander hat mir eine Übersicht gegeben, an welchen Terminen alle Werwölfe im Sitz der Regierung anzutreffen sind. Wir sollten einen Sitzungsort in der Nähe finden und uns an einem entsprechenden Termin dort treffen. Soll ich Jelena den Plan geben?«
Viktors Brauen zogen sich nach oben. »Alexander Voltan?«, fragte er erstaunt.
»Ja«, erwiderte Michail und ohne es zu wollen, zuckte sein Mundwinkel amüsiert.
Viktor war einen Moment sprachlos, fasste sich dann aber wieder. »Wann habt ihr euch getroffen?«
»Gestern Abend ... es hat sich kurzfristig ergeben.«
Der König lehnte sich zurück und schaute den schwarzhaarigen Mann vor sich nachdenklich an. »Drohen uns jetzt diplomatische Fallstricke oder muss ich irgendwelche Vorkommnisse ausbügeln?«
Michail schüttelte den Kopf. »Nein, alles in bester Ordnung. Wir sind heute für die Besprechung der Punkte verabredet. Ich hole ihn um 11.00 Uhr in seinem Büro ab und wir setzen und im Palais zusammen.«
Erneut schaute Viktor den anderen Vampir mit unverhohlenem Erstaunen an. »Du überraschst mich Michail, allerdings ausgesprochen positiv. Es freut mich, dass du diese Angelegenheit so gewissenhaft angehst und anscheinend über deinen Schatten gesprungen bist.«
Michail Romanow nickte nur und war froh darüber, dass der König von seiner gestrigen Motivation nichts wusste.
Das Telefonat mit Oleg Voltan zog sich Ewigkeiten hin und Alexander schaute seit Minuten verzweifelt an die Decke.
»Ich weiß Vater, ich habe die kompletten Listen mit unseren Punkten vorliegen und natürlich werde ich sie mitnehmen.«
Er hörte ein dezentes Klopfen an der Tür und auf sein »Herein«, betrat der Vampir das Büro. Alexander winkte ihn heran und deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Entschuldigend zeigte er auf den Telefonhörer an seinem Ohr. Michail nickte nur freundlich und nahm Platz.
»Michail Romanow ist gerade gekommen, ich melde mich dann morgen noch mal bei dir, in Ordnung?« Erneut prasselte ein Schwall an Wörtern auf ihn ein, sodass er leise stöhnte. »Vater, vor mir sitzt Michail Romanow und das im Auftrag des Königs der Vampire. Ich gedenke also nicht, dieses Thema jetzt mit dir zu besprechen! ... Ja, ich werde daran denken ... Bis Morgen!«
Alexander holte tief Luft und atmete hörbar aus. »Entschuldige ...«, doch ehe er den Satz fortführen konnte, wurde erneut an seine Bürotür geklopft und Galina trat ein, ohne auf eine Antwort zu warten.
Der Werwolf fühlte Wut in sich emporsteigen. Er hatte ihr schon ein paar Mal erklärt, dass sie seine Räumlichkeiten nicht ohne Aufforderung zu betreten hatte. Und nun platzte sie hier auch noch in der Anwesenheit des Vampirs herein. Michail sah aus den Augenwinkeln Galina eintreten und ihm entging das wütende Flackern in Alexanders Augen nicht.
Er hörte wie Alexander mit gefährlichem Unterton: »Galina?« von sich gab und dessen sonst so freundliche Miene hatte sich zu Eis gewandelt.
Galina räusperte sich und fragte überheblich: »Willst du uns nicht vorstellen?«
Nach dieser Frage musste der Werwolf wirklich um seine Fassung ringen. Michail schaute ihn direkt an, lächelte, zwinkerte ihm zu und ehe Alexander sich versah trug der Mann die gleiche Maske zur Schau, die er bei seinem gestrigen Auftreten hatte. Es war das kalte Grinsen des Schlächters und der lodernde Blick, der den Romanow auszeichnete, als dieser sich erhob und zu Galina umdrehte. Der Vampir überragte die Frau bei Weitem, und als sie realisierte, wer vor ihr stand, wich sie mit einem erschrockenen Laut ein Stück zurück.
»Entschuldigung, ich wollte nicht stören«, stieß Galina atemlos aus und verließ fluchtartig das Arbeitszimmer ihres Ehemannes.
Michail drehte sich wieder zu Alexander um und seine Miene wandelte sich sofort in eine freundliche.
Alexander lachte leise, aber herzlich. »Ich danke dir. Sie ist wirklich ein Albtraum, nicht wahr?«
Michail fiel in das Lachen ein. »Sie ist deine Ehefrau, ich darf mich aus diplomatischen Gründen nicht äußern.«
Nachdem sie wieder zu Luft gekommen waren, fragte Michail: »St. Petersburg?«, und
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