Blutsbund 3 Michail
direkt auf Michail zu und unterhielt sich leise mit dem anderen Vampir. Anschließend blickten die Zwei Alexander so erwartungsvoll an, dass dieser sich erstaunt auf die Männer zubewegte.
»Also, wo sind deine Wodkareserven?«, fragte Michail grinsend.
Der Werwolf zog verblüfft die Brauen hoch.
»Ich denke, Michail ist eine gute Gesellschaft beim Trinken und wichtige diplomatische Angelegenheiten sollten nicht ohne sein Beisein stattfinden, ich hoffe, das ist in Ihrem Sinne?«, hakte Viktor schmunzelnd nach.
Alexander schaffte es lediglich perplex zu nicken und wusste nicht recht, ob er sich nun freuen oder fürchten sollte. Sicher freute er sich auf Michails Anwesenheit und auch darauf, diesen Tag mit Wodka in die Vergangenheit zu spülen, aber ob er die Disziplin aufbrachte, den Vampir ganz normal zu behandeln? Die Gegenwart Viktors ließ das Zusammensein heikel werden.
»In meinem neuen Büro findet sich reichlich Wodka«, erwiderte er und steuerte, von den zwei Männern gefolgt, den Fahrstuhl an. Innerlich strich er den Gedanken sich zu betrinken, denn Herr seiner Sinne zu bleiben, war nun ausgesprochen wichtig geworden.
Zehn Minuten später standen sie in dem Wochenendhaus und Alexander unterdrückte ein ungehaltenes Stöhnen, als ihm natürlich umgehend vor Augen kam, was er hier am Vorabend mit Michail erlebt hatte. Dem anderen schien es ebenso zu ergehen und der Vampir lenkte sich ab, indem er die zurechtgelegten Scheite Holz in den Wohnzimmerkamin legte und ein Feuer anmachte.
Alexander machte eine einladende Handbewegung, damit Viktor auf dem Sofa Platz nahm und erklärte: »Ich werde uns Gläser organisieren.«
Dankbar für einen Moment aus der Gefahrenzone gekommen zu sein, versuchte der Wandler die Couch, auf dem der Regent der Vampire saß, nicht mehr mit heißem und ausgesprochen leidenschaftlichem Sex zu verbinden. Es wollte ihm nur bedingt gelingen. Als er ins Wohnzimmer zurückkam, blickte Michail ihn für eine Sekunde an und er glaubte, dass der Mann ebensolche Gedanken hatte, wie er selbst.
Alexander stellte die Gläser auf den Wohnzimmertisch und füllte anschließend reichlich bemessen Wodka in diese. Er beschloss das erste Glas eindeutig zu benötigen, um seine angespannten Nerven zu beruhigen.
Viktor prostete dem Werwolf zu und sagte: »Auf gute Zusammenarbeit.«
Alexander wiederholte die Worte und nahm einen großen Schluck. Das Brennen in seiner Kehle lenkte ihn von Michail ab, der ebenso in einem Sessel Platz genommen hatte und seitlich neben seinem stand. Er empfand die 1,5 Meter, die sie trennten, eindeutig zu gering, denn die Präsenz und Anziehungskraft von Michail schien ihm allgegenwärtig.
Kaum hatten sie die Gläser von den Lippen genommen, stellte Viktor das seine ab, lehnte sich zurück und legte die Arme auf der Rückenlehne des Sofas ab.
»Wie lange habt ihr zwei schon was laufen?«, fragte der Regent ohne Umschweife und grinste.
Während Michail die Kinnlade hinabfiel und dieser nach Luft schnappte, nahm Alexander davon Abstand seinen Wodka auf den Tisch zu stellen und führte das Glas stattdessen an seine Lippen. Er trank den Inhalt auf ex und seine Gedanken überschlugen sich. Die Frage hämmerte in seinem Schädel, wie sie sich nun verhalten sollten.
Der Wandler warf einen Seitenblick auf Michail, der seinen Regenten abschätzend anblickte. Dann durchbrach er die entstandene Stille, in dem er fragte: »Wie habt Ihr es bemerkt?«
Viktors Brauen hoben sich und er schenkte seinem Untertan ein sanftes Lächeln.
»Da ich Alexander erklärt habe, dass die Staatsangelegenheiten für heute beendet sind und wir hier mit einer Kiste kaltem Wodka unter dem Arm angekommen sind, empfinde ich eine persönliche Anrede passender. Wie ich es gemerkt habe? Eure Blicke und euer Umgang sprechen Bände, für mich zumindest, andere dürften es nicht bemerkt haben. Ich bin recht, nennen wir es sensitiv, was Gefühlslagen betrifft, Michail. Die von euch beiden konnte ich nicht ignorieren.«
Alexander hörte, wie dem Mann neben ihm der Atem stockte, er selbst hingegen holte tief Luft und wusste noch immer nicht, wie sie sich verhalten sollten. Dass Leugnen keine Option war, hatte Michail bereits mit seiner Frage bewirkt. Er war sich allerdings sicher, dass der Vampir seinen Herrscher gut einschätzen konnte und somit absichtlich diesen Weg gegangen war.
»Ich möchte klarstellen, dass ich damit kein Problem habe. Ich gehe davon aus, dass ihr Privates und Berufliches gut
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