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Blutschnee

Blutschnee

Titel: Blutschnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Box
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gelaufen«, sagte Joe.
    Munker setzte eine strenge Miene auf und schien ihn mit seinem Blick durchbohren zu wollen. »Da haben Sie falsch gedacht. « Er wandte sich zu Strickland. »Auf wessen Seite steht der eigentlich?«
    »Mensch, könnte ich doch so einen Hut tragen«, rief Portenson, im offenkundigen Bemühen, der Unterhaltung eine andere Richtung zu geben. Erwies mit dem Kopf auf Joes schon recht ramponierten Stetson. »Aber ich komme aus New Jersey, und jeder wüsste sofort, dass ich den Mann aus dem Westen nur mime.«
    »Jetzt weiß ich, wer Sie sind«, sagte Munker und verkniff sich ein Lächeln. Portensons Scherz hatte ihn nicht ablenken können. »Sie haben Lamar Gardiner entwischen lassen. Sie sind der Jagdaufseher, stimmt’s?«
    Joe spürte Zorn und Verlegenheit in sich aufflammen.
    »Joe«, sagte Strickland und legte ihm die Hand auf die Schulter, »Mr. Munker und Mr. Portenson sind Fachleute für die Lage, die wir momentan im Twelve Sleep County haben. Sie sind im ganzen Westen des Landes gefragte Experten. Und sie sind hier, um uns in unserem Vorgehen gegen die Souveränen zu beraten. Sie werden hier sowie in Idaho und Nevada arbeiten.«
    »Weitere Brutstätten des Aufruhrs«, ergänzte Munker. »Auch dort wurden Bundesbeamte verletzt oder bedroht.«
    Strickland öffnete die Handtasche, damit Joe einen Blick
hineinwerfen konnte. »Sie haben mir geraten, mich damit zu schützen.« Er erkannte den gesprenkelten Griff einer halbautomatischen Ruger Neun-Millimeter-Pistole aus Edelstahl. »Ich kann noch immer kaum glauben, dass ich eine Waffe mit mir herumschleppe.« Ihr beinahe kichernder Tonfall schien ihre Besorgnis Lügen zu strafen.
    Joe nahm den Hut ab und rieb sich die Augen. Melinda Strickland und eine Pistole, dachte er. Er konnte das alles kaum glauben.
    »Ich finde es recht weit hergeholt, von einer ›Brutstätte des Aufruhrs‹ zu sprechen«, warnte Joe. »Ich lebe immerhin hier und habe nichts dergleichen bemerkt. Natürlich sind der eine oder andere Regierungsverächter und ein paar Hitzköpfe unterwegs. Aber ich habe absolut nicht den Eindruck, dass sie organisiert sind und weiterführende Pläne verfolgen, wie Sie zu unterstellen scheinen.«
    Tony Portenson und Dick Munker tauschten einen Blick.
    »Wie vertraut sind Sie mit den Extremisten auf dem Zeltplatz in den Bergen?«, fragte Munker. »Wissen Sie, um was für Leute es sich da handelt? Kennen Sie ihre Überzeugungen? Wir schon. Einige von ihnen waren in die schlimmsten Auseinandersetzungen verwickelt, die im letzten Jahrzehnt in diesem Land stattgefunden haben. Es sind ehemalige Knastbrüder dabei, aber auch Verschwörer und Drecksäcke, die bisher einfach noch bei keiner Straftat ertappt worden sind. Und diese Kerle haben es so weit gebracht, weil sie teils geduldet, teils sogar verhätschelt wurden. Denen gehört klargemacht, dass sich nicht alle ihren gefährlichen Mist bieten lassen.«
    Joe musterte Munker ungläubig. Er spürte, wie sein Magen rumorte.
    »Mrs. Strickland hat uns hinsichtlich des Lagers in den Bergen freie Hand gelassen«, sagte Portenson lächelnd. »Wir können
uns diese Arschlöcher also ausnahmsweise mal so richtig vorknöpfen.«
    Melinda Strickland erwiderte sein Lächeln. Sie genoss es offensichtlich, von Kollegen bewundert zu werden. Joe wurde regelrecht schlecht. »Sheriff Barnum ist damit völlig einverstanden«, sagte sie zu ihm. »Er hat angeboten, in jeder Hinsicht mit uns zusammenzuarbeiten.«
    »Ich habe Wade Brockius getroffen«, erklärte Joe. »Er hat mir gesagt, sie möchten einfach nur in Ruhe gelassen werden und wollen niemandem etwas Böses.«
    »Und das haben Sie ihm geglaubt?«, fragte Munker und hob eine Braue.
    »Ich habe keinen Grund, es nicht zu tun«, sagte Joe.
    »Ein toter Gebietsleiter der Bundesforstverwaltung und ein bei Minusgraden nach einem Unfall in der Wildnis zurückgelassener Mitarbeiter des Landverwaltungsamts sind für Sie also keine Gründe?«
    Joe spürte, wie er langsam ärgerlich wurde. »Solange Sie beide mir keine Beweise liefern, sehe ich keine Verbindung zwischen diesen Verbrechen und den Souveränen. Nate Romanowski sitzt wegen des Mords an Gardiner schon in Haft. Wollen Sie behaupten, er habe Verbindungen zu den Souveränen?«
    »Vielleicht hat er die Berge für sie erkundet«, sagte Portenson. »Womöglich hat er den Zeltplatz für sie gefunden und seine Kumpels aufgefordert, ihn hier im letzten Kaff von Wyoming zu besuchen.«
    Joe warf ihm einen vernichtenden

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