Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
Show handelte. Die Vampirin war gerissen und versuchte alles, um ihrem Schicksal zu entgehen.
"Ich frage dich ein letztes Mal, was will sie dort?"
"Ich weiß es nicht" wiederholte sich die Frau.
"Falsche Antwort!" sagte der Hochexekutor kalt, klappte sein Messer wieder auf und rammte dieses in den Hals des Werwolfs.
Unter den gurgelnden Lauten des nun ausblutenden und zum Tode verdammten Werwolfs und den Schreien der Vampirin zog Setp sein Messer wieder hervor, reinigte es an seinem Mantel, ging an der brüllenden Vampirin vorbei und begann den Hügel hinab zu gehen, die Schreie vollkommen ignorierend.
"Geh ins Licht!" sagte der Hochexekutor, als er den ersten Strahl des Morgenlichts auf sich spürte und auf seinen geduldig wartenden Assistenten zuging.
"Das war etwas brutal, oder?"
"Es war notwendig!" erwiderte Setp und ging an Jönsson vorbei, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.
2
Wo war ich? Was war geschehen? Wie lange war ich hier?
Ich stellte mir selbst diese Fragen während ich weiter durch den seltsamen Nebel schritt, der mich umgab und mir die Sicht versperrte. Es erschien mir, als wäre ich bereits seit Tagen unterwegs. Ich wanderte umher durch den dicken Dunst und konnte nichts erkennen, dass sich mehr als einen Meter von mir entfernt befand. Mein Körper schmerzte und ächzte und es fühlte sich so an, als würde jeder einzelne meiner Knochen versuchen aus meinem Körper zu springen und zu fliehen. Meine Gelenke schmerzten und ermahnten mich bei jedem Schritt, dass ich mich doch einfach hinsetzen sollte anstatt weiter zu gehen. Doch dies war keine Option für mich.
Es war glasklar, dass ich mich nicht in der normalen Welt befand. Ich war in einer anderen Welt gefangen, vielleicht sogar in der Welt der Dämonen. Schlief ich? War ich wach? War ich tot?
Ich wusste es nicht, doch ich wusste, dass ich es herausfinden musste.
Und so strengte ich meine gequälten Muskeln weiter an, schob einen Fuß vor den anderen, hob erneut ein Bein an und machte einen weiteren schmerzenden Schritt nach vorne.
Wie lange plagte ich mich bereits damit durch diese mir fremde Umgebung zu gehen? Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung, doch es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Mein Hals war ausgetrocknet und verlangte nach etwas zu trinken, mein Magen grummelte hörbar, doch irgendwie verspürte ich auch ein Gefühl der Sättigung.
Mein Körper und mein Verstand spielten vollkommen verrückt und versuchten mich an der Nase herum zu führen. Was auch immer das bedeuten mochte.
Ein weiteres Mal hob ich mein Bein und schob meinen Fuß nach vorne. Ein weiterer Schritt. Ich war einen Schritt weiter, doch wohin? Wohin führte mich mein Weg? Führte er mich von etwas weg, oder zu etwas hin? Stand ich am Anfang meiner Reise oder am Ende? Gab es überhaupt ein Ende?
Nie zuvor war ich so verzweifelt gewesen wie an diesem Ort. Ich erinnerte mich daran wie ich mich von Dimitris zerfallendem Körper abgerollt und Susanne erblickt hatte, die nicht wie alle anderen Vampire zerfallen war. Ich erinnerte mich daran, wie ich mich gestreckt und gewunden hatte und am liebsten zu Susanne gelaufen wäre, doch es war mir nicht möglich gewesen, denn da war noch eine andere Erinnerung.
Ja, ich erinnerte mich an Dimitri, an seinen Verstand, an seinen Zorn, und an seine Stimme in meinem Kopf. Ich hatte den Ratschlag meines Vaters nicht befolgt und das magische Band des Vampirs mit einem starken und viel zu schnellen Ruck heraus gerissen. Mein Vater hatte mir, wie es zu ihm als Dämon passte, einen Hinweis gegeben, ja mich gewarnt, doch mir nicht gesagt wovor er mich eigentlich gewarnt hatte. Ich hatte Dimitri nicht nur seine magische Essenz und Kraft geraubt und ihn damit getötet, nein, ich hatte den Verstand, die Erinnerungen und das Wesen des Monsters mit dessen Kraft in mich aufgenommen und dabei vermutlich meinen Verstand verloren. Doch warum konnte ich nun klar denken? Wo waren Dimitris Gedanken und Schreie? Wieso wanderte ich alleine durch diesen Ort?
Wenn ich das Wesen von Dimitri in mich aufgenommen hatte musste er noch immer in mir stecken. War dies nicht mehr der Fall konnte dies eigentlich nur noch eines bedeuten, ich war tot. Denn sonst hätte mich der Verstand des Vampirs zusätzlich zu meinen körperlichen Leiden quälen müssen.
Halb gekrümmt, da mein Rücken mich schier umbrachte, sah ich mich um, während ich einen weiteren Schritt nach vorne machte. Wie schon seit Beginn befand ich mich auf einer vollkommen
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