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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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und gab eine ausweichende Antwort. »Ich gehe aus.«
    Während Lillian lautlos die Lippen bewegte, um Phin ein: »Bleib hier!« zu bedeuten, hängte sie sich das Headset an die Ohrmuschel und meldete sich: »Empfang. Wie kann ich Ihnen behil…«
    Ihr Tonfall änderte sich kein Nuance. Ihre Haltung, ihre Mimik, nichts veränderte sich. Aber Phin kannte seine Mutter. Eine kaum wahrnehmbare Veränderung brachte ihn dazu, augenblicklich stehen zu bleiben. Er runzelte die Stirn, lehnte sich über den Tresen und brachte sein Ohr ganz nah an die Hörmuschel des Headsets, sodass er mithören konnte.
    »…   unerhörte Frechheit, mir zu sagen, alles sei bestens, wo ich doch ganz genau weiß, dass das nicht stimmt! Also seien Sie bitte endlich so gut und suchen Sie nach Nachrichten, die Katie mir hinterlassen hat, weil ich weiß , dass sie mir in jedem Fall eine hinterlassen hat! « Eine weibliche Stimme, die britisches Englisch sprach und hochgradig verärgert klang.
    Es ehrte Lillian, dass sie geduldig wartete, bis die Frau Luft holte, ehe sie ruhig sagte: »Lillian Clarke hier, Jordana. Bitte beruhigen Sie sich und schildern Sie mir ganz genau, was das Problem ist!«
    »Haben Sie nicht zugehört?«
    Phin und Lillian wechselten genervte Blicke.
    »Ich sagte«, fuhr Jordana gereizt fort, »dass meine Assistentin nicht auffindbar ist. Sie muss das Haus verlassen haben, wahrscheinlich um etwas zu besorgen oder zu erledigen oder zu tun, was sie zu tun hat, wenn ich beschäftigt bin. Aber Katie verschwindet nicht einfach! Sie hinterlässt mir immer eine Nachricht. Also sprechen Sie jetzt besser mit der Kleinen, die sich zuletzt nägelpolierend an der verdammten Rezeption den Hintern platt gesessen hat und finden Katie gefälligst!«
    Lillians Finger flogen über den Touchscreen an der Rezeption, berührten in rascher Folge die nötigen Felder, um Protokolle und Aufzeichnungen zu durchforsten. »Es tut mir leid, Jordana, aber es liegen keine Nachrichten für Sie vor.« Ganz plötzlich lag es Phin wie Blei im Magen. Er umrundete die Rezeption, um über die Schulter seiner Mutter hinweg einen Blick auf den Bildschirm zu werfen. »Und soweit wir wissen, ist Katie tatsächlich immer noch im Hause.«
    »Nein, ist sie nicht!« Wütend stieß Jordana den Atem aus; in der Leitung rauschte es. »Sie geht nicht an ihr Com, und   … Oh, nein!«, keuchte Jordana. »Oh Gott, ich war letzte Nacht wirklich sehr betrunken. Wir haben uns gestritten.«
    Phins rechte Augenbraue schnellte nach oben; unbewusst spiegelte seine Reaktion Lillians lautlos im Raum stehende Frage.
    »Könnte sie denn einfach das Haus verlassen haben, ich meine, ohne auszuchecken?«
    »Bitte, Jordana, holen Sie jetzt erst einmal tief Luft«, bat Lillian sanft. »Ich lasse unseren Sicherheitsdienst die Überwachungsaufzeichnungen prüfen, in Ordnung? Wo sind Sie gerade?«
    »Im großen Speisesaal und genehmige mir einen kräftigenDrink.« Jordana senkte die Stimme. »Wenn dieses Miststück mich im Stich gelassen hat   …« Sie ließ den Satz unvollendet.
    »Lassen Sie uns sie erst mal für Sie finden, ja?«, erwiderte Lillian. Wieder tauschte sie einen Blick mit Phin, dieses Mal stand in ihren Augen Sorge und Unsicherheit. »Hat Katie Sie je länger allein gelassen?«
    Phin schüttelte bereits den Kopf, ehe Jordana eisig antwortete: »Katie weiß ganz genau, wer ihren Gehaltscheck unterschreibt, Mrs.   Clarke!«
    »Natürlich«, murmelte Lillian. Der Blick, der Phin traf, verdüsterte sich vor Sorge noch mehr. »Ich setze sofort den Sicherheitsdienst darauf an. Wir finden Ihre Assistentin, Jordana, ganz sicher!«
    »Besser, sie ist tot umgefallen«, fauchte der Popstar, »denn sonst dreh ich ihr den Hals um!«
    »Am besten wäre es wohl, beides ließe sich vermeiden«, sagte Lillian ins Mikrofon; ihre Stimme war immer noch so warm und ruhig wie die ganze Zeit über. »Bis Katie gefunden ist, steht Ihnen unser Personal zur Verfügung, wenn Sie etwas brauchen. Die Unannehmlichkeiten tun mir sehr leid, Jordana, aber seien Sie versichert, dass wir die Sache aufklären werden.«
    Als das Gespräch so weit gediehen war, zog Phin sich ein paar Schritte zurück. Das Blei in seinem Magen war immer noch da, und ein nicht greifbarer Verdacht nagte an Phin. Scheinbar gelassen griff er das an den Gürtel geklemmte Com und ließ es verbindungsbereit aufspringen. Es musste nur einmal klingeln, ehe Barker sich meldete.
    »Sicherheitsdienst.«
    »Mr.   Barker, ich möchte, dass Sie

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