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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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umgehend den letzten Aufenthaltsort von Katie Landers mit Hilfe der Überwachungsaufzeichnungen lokalisieren.« Phin senkte die Stimme, während er sprach. »Sie ist eins dreiundsechzig groß, hat hellbraunes Haar und trägt eine breitrandige Brille.
    »Zusammen mit der Sängerin abgestiegen, richtig?«
    »Ja.«
    »Ich gebe die Daten in die Gesichtserkennungssoftware ein«, kam es umgehend von Barker. »Gibt es ein Problem?«
    Abgesehen von der Sorge, die sich wie ein dicker Anker in tiefen Schlick in seine Eingeweide grub? Phin kehrte Lillian und den Anrufen, die sie tätigte, den Rücken zu. Mit der freien Hand bearbeitete er den Nasenrücken. »Ich hoffe nicht.«
    »Okay, dann, ich habe hier Aufnahmen von diversen Eingängen in den Protokollen.« Tastaturgeklimper verriet, dass der Sicherheitschef seine Arbeit tat. »Miss Landers hat Ihre Schlüsselkarte zuletzt benutzt, um ins Erdgeschoss zu gelangen.
    »Wann?«
    Es entstand eine Pause. Während Phin wartete, starrte er blicklos auf das Marmorbecken, in dem eine der Heilquellen munter gurgelte. »Vor zwei Stunden, Sir.«
    »Und davor?«
    Phin hörte Barker geräuschvoll die Atemluft ausstoßen. »Der Scanner hat ihre Karte heute Morgen zuerst im Speisesaal erfasst. Dann ist sie in den Schönheitsbereich, und dann … hmm, das ist seltsam.«
    Phin runzelte die Stirn. »Was?«
    »Sie ist von den Schönheitssalons zu ihrer Suite ohne   … nein, das muss ein Systemfehler sein. Irgendetwas stimmt mit den Scannern nicht. Toby hat was in der Richtung erwähnt. Er meinte, die Steckverbindungen hätten sich gelöst oder so was in der Art.«
    »Was?«, wiederholte Phin. Sein ganzer Körper kribbelte vor Anspannung. Hinter ihm beendete Lillian gerade ihr Gespräch.
    »Nun, Sir, die Sicherheitsprotokolle vermerken, dass sie ihre Suite verlassen hat. Aber es gibt keinen Vermerk, dass sie sie auch wieder betreten hat. Ich lasse die Haustechnik sämtliche Scanner überprüfen.«
    »Tun Sie das! Was ist mit der anderen Sache, mit Vaughn?«,wollte Phin wissen, viel zu müde, um die Antwort noch tatsächlich aufzunehmen.
    »Ich habe Toby zu der Adresse geschickt, die in der Personalakte steht. Da war niemand. Aber seine Sachen sind alle noch da.«
    Phin schluckte den Fluch hinunter, der ihm schon die Kehle hinaufkroch. »Irgendwelche Hinweise auf Vaughns Verbleib?«
    Barker gab einen Laut von sich, der seinen Ärger über das verriet, was sie in der Wohnung gefunden hatten. »Toby hat Wettscheine gefunden von einer Spielhölle in den mittleren Ebenen der Stadt. Der Laden heißt Letzter Ausweg. Mit dem Datum von gestern Abend.«
    »Herrgott noch mal!«
    »Wir bleiben dran, Sir. In der Zwischenzeit stellen wir den Aufenthaltsort der Assistentin fest. Ich melde mich wieder bei Ihnen.«
    Phin klemmte das Com wieder an seinen Gürtel. Er drehte sich um, als er Lillian das Headset ablegen hörte.
    Sie seufzte. »Wenn etwas schiefgeht, dann richtig.«
    »Stimmt«, bestätigte Phin grimmig. Er massierte sich Stirn und Kopfhaut, als sich das dumpfe Pochen hinter den Schläfen zu ausgewachsen Kopfschmerzen mauserte. »Scheiße!«
    »Phin!«, rief seine Mutter ihn zur Ordnung. »Was hast du rausgefunden?« Kurz fasste er zusammen, was Barker ihm berichtet hatte. Phin schüttelte den Kopf, als sie fragte: »Kann es wirklich ein technischer Defekt an den Scannern sein?«
    »Wir werden es herausfinden.«
    »Was sollen wir jetzt machen?«
    »Einsatz des Sicherheitsdienstes rund um die Uhr.« Er verlagerte das Gewicht auf die Fersen, wippte vor und zurück, mit einem Mal todmüde. Das Harfengeklimper schien seinem erschöpften Gehirn dissonant und wenig hilfreich gegen Kopfschmerzen. »Was ist mit Katie?«
    »Möglicherweise ist sie tatsächlich einfach abgereist«, beantwortete Lillian die Frage. »Aber es ist genauso möglich, dass sie noch irgendwo im Haus ist. Der Sicherheitsdienst wird seine Arbeit auch ohne dich machen, Phin. Führ du ruhig Miss Ishikawa zum Abendessen aus!« Phins Blick zuckte zum Gesicht seiner Mutter herüber. Lillians Lächeln wurde breiter, wissender. »Ich bin«, setzte sie hinzu, »schließlich nicht von gestern.«
    Phin schüttelte den Kopf. »Ich kann doch hier nicht weg, nicht jetzt. Was, wenn etwas passiert?«
    »Das regeln wir dann, wie immer«, erwiderte Lillian. »Triff dich mit ihr und geh essen.«
    Phins Entschluss wankte. Hin und her gerissen, gestand er sich endlich ein, dass seine Mutter recht hatte. Da es ihm nicht möglich war, eine Meute Bluthunde

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