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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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den »Dämonenkiller«-Zauber in eine Tasche und stellte die Stahlkassette zurück in den Ofen. Unter seinem Baumwollhemd bewegten sich glatte Muskeln, und ich erinnerte mich daran, wie sie sich angefühlt hatten. Er war ein schöner Mann. Aber ich vertraute seinem Urteil nicht, besonders, wenn seine Entscheidungen heftigen Einfluss auf mein Leben nahmen. »Keuschheitsringe?«, fragte er, als er die Ofentür schloss.
    Die Ringe lagen schwer auf meiner Hand. »Ich glaube, ich kann die Kraftlinie reparieren. Aber ich brauche jemanden, der mich herauszieht, falls ich verloren gehe. Und nachdem die Ringe eine Verbindung zwischen zwei Magiewirkenden schaffen …«
    »Eine überaus starke, würde ich denken«, murmelte er. Mit abrupten Bewegungen wischte er mit einem Handtuch die Fingerabdrücke von der Tür.
    »Kannst du es?«
    Er sah mich an. »Ich würde ihn lieber töten.«
    Ich seufzte schwer, dann wartete ich einfach. Ich brauchte seine Hilfe, und ich wusste, dass er mich nicht unverrichteter Dinge wegschicken würde. Es war mir nicht möglich gewesen, ihn zu lieben, aber Pierce hatte tief für mich empfunden.
    Mit gesenktem Kopf vollführte er eine Geste. Ich zuckte zusammen, als sich ein Kreis in der grünen Farbe seiner Aura um uns hob. Die Barriere war um einiges stärker als in meiner Erinnerung – seine Zeit bei Newt hatte ihm gutgetan. Vielleicht hatte ich ihn falsch eingeschätzt.
    »Lässt sie ihre Küche oft aussehen wie meine?«, fragte ich, als Pierce näher kam, bis nur noch eine Ecke der Kücheninsel zwischen uns lag.
    »Nur, wenn du ihre Gedanken beschäftigst. Ich bin mächtig besorgt um dich, Rachel.«
    Es war mir nicht peinlich, ihn um Hilfe zu bitten, aber ich litt unter dem Wissen, dass ich ihm mehr bedeutete als er mir. »Danke«, flüsterte ich, als ich die Ringe auf die Arbeitsfläche legte.
    »Das Kunststück liegt darin, den alten Zauber nicht zu überfluten«, sagte er und ignorierte meinen schuldbewuss ten Blick. »Du kannst keine Kraftlinie verwenden. Das würde die Ringe sicherlich zerstören. Selbst deine Aura ist in ihrer Gesamtheit zu viel, aber wenn du sie aufspaltest …« Er griff nach den Ringen und legte den kleineren in den großen. »Füll sie mit einer Resonanz, bevor du die nächste wählst, und dann wird es gelingen.«
    Er platzierte die Ringe in meine Handfläche und legte seine Hand darüber. Mich überlief ein Zittern, und er lä chelte. »Es ist ein wenig so, wie ein Regenbogen die Summe des sichtbaren Lichts bildet. Zuerst fügst du das Rot hinzu, dann wechselst du zu Orange, dann Gelb, dann Grün. Und das tust du, bist endlich alle Farben zusammen singen, sich zu weißem Licht verbinden und der Zauber sich erneut aktiviert.«
    Er stand ganz nah neben mir; seine Wärme und der Geruch nach Kohlenstaub und Schuhcreme rief alte Erinnerungen wach, die gleichzeitig schön und unangenehm waren. »Zeigst du es mir?«, fragte ich. Gleichzeitig sahen wir auf die Ringe in meiner Hand, mit seiner darunter.
    »Zieh deine Aura von deiner Hand zurück«, sagte er, und ich riss den Kopf hoch. »Deswegen der Schutzkreis«, beruhigte er mich. »Wohlan, tu es.«
    Ich verzog das Gesicht, stellte mir aber vor, wie meine Aura an den Fingerspitzen immer dünner wurde, sich zurückzog, in meiner Haut verschwand und somit ein Loch in meiner ersten Verteidigungslinie zurückließ. Ich spürte ein kaltes Prickeln. Meine Aura wollte meine Hand wieder überfluten, aber ich hielt sie zurück.
    »Gut.« Es war ein zustimmendes Grunzen, und ich fing mich, bevor ich die Kontrolle verlieren konnte. Vor mir bewegte Pierce die Schultern. Offensichtlich war es auch ihm unangenehm, als er seine Aura zurückzog. Die Ringe lagen unnatürlich schwer in meiner Hand, die Pierce sanft hielt.
    »Nun, ich bin gesonnen zu sagen, dass dein Gargoyle Bis mit dir geübt hat, deine Aura zu verschieben«, meinte er. Nervös nickte ich. »Dann verlagere jetzt ihre Gesamtheit zum klarsten Rot, das du dir vorstellen kannst.«
    Ich sah ihm in die Augen und entdeckte ein unbekanntes Gefühl darin. Ich konnte meine Aura nicht sehen, er aber schon. Nervös verschob ich sie. An seinem Nicken erkannte ich, dass ich es richtig gemacht hatte. »Genau so«, sagte er. »Jetzt lass einen winzigen Faden davon in deine Hand gleiten. Denk daran, nur eine Spur!«, rief er sofort, und ich verringerte den Fluss noch weiter. Es war kaum ein Hauch, aber als die Auraenergie die Ringe berührte, hörte ich ein leises Klingen, wie das Geräusch,

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