Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
verband und mich erschütterte wie Trauer. Gott, bitte zeig mir einen anderen Ausweg.
»Allerdings würde ich erwägen, dir Lucy zu geben«, meinte Ku’Sox mit einem Blick auf den Ring an Trents kleinem Finger. Ich erstarrte, weil ich nicht glauben konnte, dass ich ihn richtig verstanden hatte. Trent sah auf, und in seinem Blick stand schmerzhafte Hoffnung.
Nick versteifte sich. »Lucy?«, fragte ich, während ein Teil meines Hirns registrierte, dass der Mistkerl von Dämon Angst vor mir hatte. Er hat Angst! Luft schoss in meine Lungen, ich ließ die Linie fallen und richtete mich hoch auf. Ich erkannte Ku’Sox’ Angst in der Art, wie er seinen Kopf hielt und ins Licht blinzelte. Lucy gegen seine Freiheit? Noch vor zwei Tagen hätte ich ihm ins Gesicht gespuckt, aber jetzt …
Mein Blick schoss zu Trent, der Lucy fast verzweifelt an sich drückte.
Großmütig lächelnd nickte Ku’Sox. »Ich werde dir Lucy geben«, sagte er leise, während der Saum seines Kimonos zitterte. »Aber nur« – er sah zu Trent, der stumm mit Lucy im Arm am anderen Ende des Raums stand – »wenn Trenton Aloysius Kalamack einwilligt, den Platz seiner Tochter als mein Vertrauter einzunehmen, und du den Fluch von mir nimmst, damit ich die Sonne wiedersehen kann. Ich vermisse die Farbe Gelb so sehr.«
Trent stand stocksteif da, während Lucy vor sich hinbrabbelte. Er wusste, was es bedeutete, der Sklave eines Dämons zu sein. Ich hatte ihn aus dieser Gefangenschaft befreit, und er hatte mir das Leben gerettet. Jetzt würde er sein eigenes Leben erneut opfern, um seine Tochter und zwei Welten zu retten.
»Abgemacht«, krächzte Trent. Mit gramzerfurchtem Gesicht drückte er mir Lucy in den Arm. »Nimm sie, Rachel«, sagte er, während er noch einmal sanft die Hand seiner Tochter berührte, bevor er sich zurückzog. Lucy lehnte sich wimmernd in seine Richtung. Ich drückte sie fest an mich und atmete den sauberen Duft ihres Haares unter dem Gestank von verbranntem Bernstein ein.
Den Fluch von ihm nehmen? Er könnte überallhin …
»Ich sagte abgemacht!«, brüllte Trent. »Schick sie nach Hause!«
Ku’Sox wirkte schockiert. Mir ging es genauso. Das entwickelte sich alles zu schnell. Ich wiegte Lucy und setzte sie auf meiner Hüfte zurecht. »Ich dachte, Elfen wären für ihre Geduld bekannt«, meinte Ku’Sox. Mein Magen verkrampfte sich, als er sich wieder mir zuwandte. »Rachel, ist diese Vereinbarung akzeptabel für dich, wenn der Elf seinen Teil erfüllt und sich mir mit Leib und Seele übergibt?«
Dreck auf Toast. Wenn Trent sein Vertrauter wurde, konnte er mir nicht mehr helfen. Und dabei war noch nicht einmal eingerechnet, dass Ku’Sox freien Zugang zu meiner Seite der Linien bekäme. Aber das hatte er mit Nick sowieso. Unentschlossen wiegte ich Lucy. Oh mein Gott. Ich würde es machen. Mir wurde schwindelig.
»Nimm sie, ich flehe dich an.« Das war Trent. Ich konnte seine Hoffnung und Trauer deutlich erkennen. »Nimm sie«, flüsterte er wieder. »Ich muss wissen, dass meine Mädchen in Sicherheit sind.«
»Oh, sie werden niemals in Sicherheit sein«, sagte Ku’Sox, und Trent versteifte sich.
»Das werden sie, oder ich stimme nicht zu!«
Ku’Sox verdrehte die Augen zur Decke und rollte lässig in seinem Stuhl nach hinten, während er mit einer Hand wedelte. »Solange du mir treu dienst, warum nicht?«
Trents Atem stockte im Moment des Erfolges, aber ich hatte meine Zweifel. Mein Blick glitt zu Nick, der missmutig in der Ecke stand. Dann holte ich Luft, um zu antworten. Ku’Sox spannte sich erwartungsvoll an. Nick, der mich an eine Spinne erinnerte, stand nervös hinter ihm. Trent war verzweifelt. Und Bis … Ich hielt den Atem an und versuchte, ihn unauffällig anzusehen, während er mir bedeutete zu fliegen, zu verschwinden, zu fliehen … Nein, ich hatte das Gefühl, dass diese besondere Geste bedeutete, sich zurückzuziehen und von hinten anzugreifen.
Mein Herz raste. Bis lernte, wie man durch die Linien sprang. Und wenn Lucy bei mir in Sicherheit war, stand nur noch Trents Leben auf dem Spiel. Der Elf war offensichtlich bereit, es zu opfern. Die Frage war nur: Vertraute ich ihm genug, um ihm die Chance zu geben, Ku’Sox zu töten? Ich brauchte Hilfe bei meinem Plan, und Quen und Al waren immer noch außer Gefecht gesetzt. Ich wusste nicht, wen ich fragen sollte.
»Leg noch einen Sprung durch die Linien für Lucy und mich drauf, und es ist abgemacht«, flüsterte ich. Ku’Sox klatschte in die Hände und
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