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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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spiegelten sich die verschiedensten Gefühle. »Das tun nicht viele, und sogar noch weniger vertrauen ihm aus den richtigen Gründen.« Er sah Richtung Flur. »Ich sollte morgen fähig sein, wieder Kraftlinienenergie zu bewegen. Es wäre mir eine Ehre, dir an der Loveland-Linie zu helfen.«
    Mein Herz raste, und Erleichterung überschwemmte mich, während ich mir gleichzeitig Sorgen machte, ob das alles nicht in noch mehr Trauer und Schmerz enden würde. »Danke.«
    »Aber ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
    Ich riss den Kopf hoch. Es war nie gut, wenn Elfen um Gefallen baten. »Was?«, fragte ich.
    Quen senkte kurz den Blick, dann sah er mich wieder an. »Ich habe dich schon einmal darum gebeten, und jetzt bitte ich dich wieder.«
    Dreck. »Quen«, jammerte ich. »Ich werde deinen Job nicht übernehmen. Schau dir doch die Frau dort draußen an. Glaubst du, sie wird mich jemals wieder in Trents Nähe lassen? Und dafür müsste ich diese ganze Sache erstmal überleben.«
    Er nahm meine Hand und drehte sie, bis das Dämonenmal auf meinem Handgelenk sichtbar wurde. Mit traurigem Blick sah er mich an. »Rachel, ich wollte nicht, dass das geschieht, aber ich muss jetzt noch jemand anderen außer Trent beschützen.«
    Ich erinnerte mich an Ray auf seiner Hüfte und an Lucy, die ihre Arme nach ihm ausstreckte. Es war das Richtige, aber trotzdem … Panik überschwemmte mich. »Quen, ich mag ihn nicht mal. Ich meine, doch, tue ich schon, aber ich lebe hier, und ihr lebt dort, und wie soll ich ihn denn im Blick behalten, wenn ich mich auch noch um mein eigenes Leben zu kümmern habe, und diese Frau …«
    »Bitte.« Schmerzerfüllt sah Quen mich an. »Ich bitte dich nicht, meinen Job zu machen. Du musst einfach nur … verstehen, dass ich nicht mehr das sein kann, was er zum Überleben braucht. Ray …« Er brach ab, und als er nach einem Moment weitersprach, war seine Stimme sehr leise. »Ray braucht mich. Mein ganzes Ich, nicht nur den kleinen Teil, der übrig bleibt, wenn Trent Hilfe braucht. Sie wird niemals sicher sein, bis Ku’Sox tot ist. Aber selbst danach gehöre ich ihr, nicht Trent. Du musst nicht für ihn arbeiten, sondern nur da sein, wenn er es braucht. Um mehr bitte ich nicht. Und vielleicht lässt du nicht zu, dass Ellasbeth alles auslöscht, was er sein möchte.«
    Mein Puls raste. Ich erinnerte mich daran, wie Trent Nick von mir gezogen hatte; an die Macht, die mich durchflossen hatte, als er den Zauber gelöst hatte, der mich vor Al verbarg. Er hatte gewartet, bis ich wirklich verstand, was ich verlieren würde, wenn ich meiner Zukunft den Rücken zuwandte. Und dann dachte ich an den Kuss, den wir geteilt hatten. Es war nur ein Kuss gewesen – nur Vergnügen, ohne große Gefühle dahinter. Danach dachte ich an Ellasbeth. Mit ihr verband ihn seine Pflicht, und ich wusste, dass er dafür alles opfern würde. »Aber …«
    »Bis jetzt war ich mir nicht sicher, aber jetzt weiß ich, dass du sein wirst, was er braucht.«
    Was er braucht? »Was ist mit mir? Wer wird für mich sein Leben riskieren?«
    Quen fing meinen Blick ein. »Er natürlich.«
    Er klang absolut überzeugt, und ich starrte ihn mit offenstehendem Mund an.
    »Ich muss gehen, bevor Ellasbeth herausfindet, wie man fährt«, sagte er trotz meiner Verwirrung. »Ich werde noch einmal mit den Besitzern der Ringe sprechen.«
    »Ich habe noch nicht Ja gesagt«, meinte ich. Quen drehte sich im Türrahmen um.
    »Man sagt, der Krieg zwischen den Elfen und den Dämonen hätte wegen eines gebrochenen Bündnisses begonnen«, erklärte er und wirkte weise, sein Gesicht zeigte seine Lebenserfahrung. »Meiner Überzeugung nach muss das stimmen – die besten Freunde werden zu den schlimmsten Feinden. Elfen und Dämonen, die für immer gegeneinander kämpfen. Wer behauptet, dass die Dämonen nicht als Erstes die Sklaven der Elfen waren?«
    Ich riss die Augen auf, als er mir zunickte, sich langsam umdrehte und davonging. »Mach dir keine Gedanken, weil du die Zauber deines Vaters nicht reaktivieren kannst«, rief er zurück. »Dein Dad war ein guter Mann, aber geizig. Das Silber ist einfach zu billig. Bei den guten Zaubern wirst du nicht versagen.«
    Ich ließ mich gegen die Arbeitsfläche fallen und verschränkte die Arme, während ich auf Quens langsam verklingende Schritte lauschte. Mit Trent arbeiten? Während dieser Drache mich aus dem Hintergrund beobachtete? War Quen nicht ganz dicht?

1 8
    Mit einer Tüte Einkäufe auf der Hüfte wanderte ich

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