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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Besorgt streckte ich eine Hand aus und stoppte sie noch im Flur. »Ivy?« Aber sie sah mich nicht an, sondern biss sich nur kurz auf die Lippe. »Scheiße«, flüsterte ich. Mir wurde heiß, als ich verstand, was ich getan hatte. »Ich hätte dich nicht anrufen sollen.«
    Für einen Moment huschten ihre Augen zu mir, und sie schüttelte den Kopf. »Ich war bereits auf dem Rückweg.«
    Sie versuchte, sich an mir vorbeizuschieben, aber ich schnitt ihr den Weg ab. »Was ist passiert?«, drängte ich. »Hat er dich abgesägt?«
    Ivys Augen wurden vollkommen schwarz, aber ich wich nicht zurück, nicht einmal, als ihre Zähne sichtbar wurden. Schließlich senkte sie den Kopf und erklärte: »Gestern hat uns jemand auf der Schnellstraße gerammt.« Es war vollkommen klar, dass sie es nicht für einen Unfall hielt. »Glenn hat sich darum gekümmert«, fügte sie leise hinzu, als Nina lachte. Der andere Vampir hatte uns offensichtlich noch nicht bemerkt. »Anscheinend hat er ein paar besondere Fahrkurse gemacht. Er war fast so gut wie der Vampir, der versucht hat, uns umzubringen.«
    Ich war zu benebelt, um etwas zu tun, als Ivy sich in einer Wolke von wütendem Vampir an mir vorbeischob. Der komplexe Duftcocktail durchfuhr mich und brachte meine Haut zum Kribbeln. Ich hatte es immer für einen Fehler gehalten, Cincy zu verlassen. Aber ich wusste auch, wie sehr Ivy wollte, dass diese Beziehung funktionierte.
    »Cormel hat mir gesagt, ich solle nicht gehen. Ich bin zu lang geblieben. Sein Schoßhund sitzt wieder im Zwinger«, erklärte sie bitter aus dem Flur. »Er hatte recht. Ich hatte unrecht. Jetzt wird alles gut. «
    Sie hatte mir einen Grund für ihre Rückkehr geliefert, aber offensichtlich war in Flagstaff noch etwas anderes passiert. Etwas, worüber sie nicht reden wollte, es aber wahrscheinlich sollte. Mit den Einkäufen in der Hand folgte ich meiner Mitbewohnerin in die helle Küche. Ich würde Jenks darauf ansetzen. Er konnte sie um einiges mehr bedrängen als ich, nachdem sie ihn nicht beißen konnte.
    Nina sah von Ivys Computer auf, als ich den Raum betrat, während ihr schmaler Finger über die Liste einer Suchmaschine glitt. Jenks schwebte über ihr, offensichtlich auf den Bildschirm konzentriert. »Was wird gut?«, fragte Nina, als ich die Tüte auf die Arbeitsfläche stellte. Pixiekinder schossen heraus und erschreckten mich. Ich hatte vergessen, dass sie darin waren. Langsam atmete ich durch, um das Adrenalin abzubauen.
    »Alles«, sagte Ivy. Doch sie wirkte immer noch bedrückt, als sie zum Fenster ging und es ganz öffnete. Kühle Abendluft wehte in den Raum.
    Nina rümpfte ihre sorgfältig gepuderte Nase. Sie wirkte heute Abend besonders schick in ihrem schwarzen Hosenanzug mit den flachen Schuhen. Ihr Make-up war dezent, aber exquisit. Es betonte ihre hohen Wangenknochen und ihren dunklen Teint. Selbst wenn ich es nicht an ihrer Sprechweise erkannt hätte, hätte die Farbe in ihren Wangen verraten, dass Nina selbst vor mir saß, nicht Felix, selbst wenn ihre Pupillen gefährlich schwarz wirkten. Ihre Augen leuchteten, als sie sich in einer Geschwindigkeit, die von Rechts wegen unmöglich war, durch einen Fragebogen tippte.
    »Geheimnisse?«, fragte die Frau gut gelaunt und verzog die roten Lippen zu einem Lächeln. Wieder rümpfte sie die Nase, dann warf sie mir einen kurzen Blick zu. Oh Gott, ich hatte noch keine Chance zum Duschen gefunden, seitdem ich aus dem Jenseits zurückgekommen war. Wahrscheinlich stank ich. Deswegen hatte Ivy das Fenster geöffnet. Nicht um ihre Wut oder meine Überraschung auszulüften.
    Ivy glitt zu Nina hinüber, und überrascht schoss Jenks mit klappernden Flügeln nach oben. »Geheimnisse«, hauchte Ivy, als sie sich über Ninas Schulter lehnte, sodass ihre Zähne nur Zentimeter vom Hals der jungen Frau entfernt waren. »Jetzt und immerdar, Nina. Sie halten uns am Leben.«
    Nina hob geistesabwesend eine Hand, um Ivys Wange zu berühren. Ihre Augen blieben unverwandt auf den Bildschirm gerichtet.
    Verlegen wegen meines offensichtlichen Gestanks packte ich die Tüte aus. Biologisch angebaute Himbeeren für einen illegalen Doppelgänger-Fluch, weißer Faden, nachdem sich die Pixiemädchen mit meinem davongemacht hatten, eine neue Kaffeekanne … Als ich den Glasbehälter abstellte, musterte Ivy mich fragend. Dann glitten ihre Augen zu der leeren Maschine, und ich zuckte mit den Achseln.
    Ich verspürte einen leisen Wunsch nach heißer Schokolade, als ich die Kanne auspackte

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