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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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über den Gehweg vor der Kirche. Dann lächelte ich, als ich den roten Mercedes entdeckte. Er wirkte in der Dämmerung eher grau, aber trotzdem sexy. Ivy war früher zurückgekommen.
    Sie besaß kein Auto, und schon gar nicht einen so auffallenden Wagen wie einen roten Mercedes, aber Nina schon. Und wenn Ivy einen früheren Flug erwischt hatte, hätte Nina ihr angeboten, sie am Flughafen abzuholen. Und das war gut, denn mein Wagen stand immer noch an Trents Pförtnerhaus.
    Die Stimmen spielender Kinder hallten beruhigend über die Straße, doch als etwas über meinen Kopf hinwegsegelte, duckte ich mich instinktiv. Ich wirbelte herum, um den Schatten im Blick zu halten, der zwischen mir und dem rosafarbenen Himmel schwebte. Langsam beruhigte sich mein Pulsschlag, als ich die Form eines kleinen Gargoyles erkannte. Er oder sie schlug heftig mit den Flügeln, um auf einem der Grabsteine auf dem Friedhof zu landen. Für einen Moment richteten sich gelbe Augen auf mich, dann verschmolz ihr Schatten mit der Umgebung.
    Ich wusste, dass die Gargoyles mein Zögern bemerkt hatten. Schnell ging ich weiter. Mindestens ein Dutzend Gargoyles war seit Sonnenuntergang eingeflogen. Die meisten von ihnen saßen auf der hohen Mauer um den Friedhof, aber ein paar kleinere hatten sich wie riesige Geier auf den umstehenden Bäumen niedergelassen. Nur auf der Kirche saß keiner, was ich sehr vielsagend fand. Jenks hatte sich gestern mit einem Gargoyle unterhalten, und anscheinend passten sie auf Bis’ Kirche auf, um sicherzustellen, dass Ku’Sox sie nicht beschädigte, während der kleine Gargoyle sich im Jenseits aufhielt.
    Meine Gefühle in Bezug darauf waren zwiespältig.
    Gott helfe mir, es gab zwischen heute und Freitag noch so viel zu tun. Jetzt, wo Ivy zurück ist, wird es einfacher , dachte ich, als ich eilig die Stufen zur Kirche emporstieg und die Tüte so verschob, dass ich die Tür öffnen konnte. Aber sie ging bereits auf, als ich die Hand danach ausstreckte, und Ivy stand vor mir. Ihre Silhouette hob sich scharf gegen das Licht aus dem Innenraum ab.
    »Oh, Gott sei Dank, du bist da«, sagte ich und umarmte sie direkt auf der Türschwelle. »Zusätzlich zu allem anderen müssen wir auch noch zwei elfische Ringe aus dem Museum stehlen.«
    »Ich sollte öfter wegfahren«, meinte sie, während sie mich kurz umarmte. Ihre tiefe, kehlige Stimme bildete das akustische Gegengewicht zu dem vampirischen Räucherwerk, das mich in einer Duftwolke umfing. Ich drückte Ivy ein letztes Mal, dann trat ich strahlend zurück. Obwohl sie offensichtlich froh war, mich zu sehen, wirkte sie angespannt. Ihre Kleidung, Jeans und ein schwarzer Pullover, war lässiger als gewöhnlich, und sie trug ihre Haare nicht in ihrem üblichen Pferdeschwanz. Die neuen Stiefel an ihren Füßen erinnerten ein wenig an den Wilden Westen, aber irgendwie schaffte Ivy es, dass sie zu ihrer schicken Jacke passten.
    Etwas lockerte sich in meiner Brust, als ich ihren Duft tief in mich aufsaugte. Vampirisches Räucherwerk vermischt mit dem Geruch von dem Plastik aus Flugzeugen und Mietwagen. Darunter lag der Honigduft von Daryl und Glenns maskuline Note. Doch diese Gerüche verblassten bereits. Am offensichtlichsten war Ninas teures Parfüm. Ivys Hand an meinem Rücken zitterte. Ich ließ sie ganz los, und mein Lächeln verblasste beim Gedanken an Jax und Nick. Drinnen unterhielt sich Nina mit irgendwem. Jenks vielleicht? Oder sie telefonierte.
    »Du hättest mich früher anrufen sollen«, sagte Ivy anklagend, als sie in die Kirche zurücktrat. Doch dann sackte sie in sich zusammen. Ihre schwarzen Augen zeigten Schmerz. »Wie geht es Quen?«
    Meine Laune verfinsterte sich, als ich ihr in die Kirche folgte. Ich musste Pixiestaub zur Seite wedeln, weil Jenks’ Kinder in die Tüte schossen, um zu sehen, was ich mitgebracht hatte. »Es geht ihm gut, was bedeutet, dass er alles in sich verschließt, um es schwären zu lassen.«
    Sie antwortete nicht. Ich sah auf und entdeckte Sorge in ihren Augen. Sie hatte Ceri ebenfalls gemocht. »Und wie geht es dir?«
    Hundert Antworten stiegen auf, hundert Beschwerden, hundert wütende Anschuldigungen an die Welt. »Geht schon«, erklärte ich ausdruckslos.
    Ivy wandte sich um, und ihre Haare verdeckten ihr Gesicht, als wir Richtung Küche gingen. Ninas aufgeregte und fröhliche Stimme – kein Zeichen von Felix – stand in krassem Kontrast zu meinen Gedanken.
    »Und, wie geht es Glenn und Daryl?«, fragte ich. Sie hob das Kinn.

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