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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ihr Abend, an dem sie Nina in ein sicheres Haus brachte, in einen absoluten Horrortrip verwandelt. Wie Ivy erwartet hatte, war Nina schon bei dem Vorschlag wütend geworden. Und ohne Felix’ Hilfe dabei, die alles überwältigenden Eindrücke, die klaren Wahrnehmun gen und die Macht, die er ihr geschenkt hatte, zu verarbeiten, hatte Nina sehr schnell die Kontrolle verloren. Ivy hatte sie gerade noch rechtzeitig in das sichere Haus geschafft.
    Der Morgen war hell und kühl. Jenks saß auf der Lampe, um sich aufzuwärmen. Diesmal waren es nur wir drei. So mochte ich es. Ich hatte den Verdacht, dass wir in dersel ben Nische saßen, in der wir damals die Abmachung getrof fen hatten, zusammen eine Firma zu gründen. Ich dachte über all die Veränderungen in unserem Leben seit damals nach. Es ging uns jetzt allen besser, oder etwa nicht? Ich war mir in diesem Punkt nicht mehr ganz sicher. Ich hatte geliebt und verloren. Genauso wie Ivy. Genauso wie Jenks. Es war doch auch Gutes passiert, oder?
    Ivy sah auf ihre Uhr, faltete die Pläne zusammen und steckte sie ein.
    »Ist sie da?«, fragte Jenks. Seltsamer blauer Staub mit goldenem Glitter darin rieselte von ihm herab. So etwas hatte ich bei ihm noch nie gesehen. Ich fragte mich, ob sein verlängertes Leben ihm ein breiteres Repertoire bescherte.
    Ivy schüttelte den Kopf, während sie mit ihren langen, bleichen Fingern beiläufig ihren Kaffee näher zu sich zog. Schweigend starrte sie über die anderen Gäste hinweg, während sie versuchte, ihre Nacht ins rechte Licht zu rücken. Ivys Haare saßen perfekt, und mit ihrer kurzen Jacke sah sie aus wie ein Model. Verschiedene Leute beäugten sie neidisch. Sie sah aus, als läge ihr die Welt zu Füßen. Aber es sah eben nur so aus. Ihre Augen waren rot vor Sorge, und Erschöpfung zerrte an ihr wie ein Straßenköter.
    »Ich hätte das lieber nachts durchgezogen«, sagte ich. Ich fand immer noch, dass es vielleicht mit vierzehn eine tolle Idee war, einfach reinzustiefeln, sich zu schnappen, was man wollte und wieder zu verschwinden. Aber dann ging es wohl eher um einen Schokoriegel. Ich dagegen war siebenundzwanzig und hatte es auf ein unschätzbar wertvolles elfisches Erbstück abgesehen. Andererseits funktionierten die ältesten Tricks oft am besten.
    »Die Security nachts macht das unmöglich«, murmelte sie.
    »Un’ auße’d’m, ’ache«, sagte Jenks, als er sich fallen ließ. Seine Worte waren undeutlich, weil er einen der Nektar- und Pollenballen kaute, die Belle ihm gemacht hatte. »’Ast du kein’ Zei’, ’nen ech’en Job zu plan’. Du schaffs’ das!« Er schluckte einen Bissen. »Es unterscheidet sich gar nicht so sehr von einem richtigen Auftrag. Dafür wirst du schließlich die Hälfte der Zeit auch festgenommen.«
    Ich starrte ihn böse an, während ich an meinem Schal herumspielte. Jenks’ Wangen waren immer noch aufgeblasen wie die eines Eichhörnchens, während er verzweifelt kaute. Belle hatte ihm Reiseproviant in passender Größe für Fairys gemacht, nicht für Pixies. Seine Kinder hatten Kicheranfälle bekommen, als die Fairy ihm seine Verpflegung heute Morgen in einer Papiertüte überreicht hatte, die sie selbst gefaltet hatte. Jenks allerdings hatte sich einfach nur bedankt, während er seinen Kindern mit Gesten befahl, den Mund zu halten. Ich war stolz auf ihn.
    »Kinderspiel«, flüsterte ich, während ich überlegte, ob ich Ivy um die Pläne bitten sollte.
    »Total easy!«, erklärte der Pixie. Inzwischen klebten seine Finger an der Serviette fest. Sein Staub färbte sich genervt rot, während Ivy das Papier mit dem Zeigefinger festhielt. Mit klappernden Flügeln zog der Pixie sein Schwert und zerteilte die Serviette mit drei frustrierten Bewegungen in kleine Schnipsel. Dann hob er ab.
    »Wenn ihr beiden euch nicht bald entspannt, springe ich Rachel an die Kehle«, murmelte Ivy. Ich sackte in mich zusammen und griff nach meinem großen Latte, doppelter Espresso, italienische Zubereitung, Halbfett-Milch, ein Schuss Himbeersirup, ohne Schaum. Al mochte Vollmilch, aber mir wurde der Kaffee dann zu cremig.
    »Tut mir leid.« Es störte mich mehr, als ich zugeben wollte, dass wir diese dämlichen Ringe stehlen mussten. Und es störte mich auch, dass wir eine Unschuldige darin verwickeln würden. Aber wie Jenks schon gesagt hatte, für Ivys allumfassende Planung hatte uns diesmal einfach die Zeit gefehlt. Wir mussten schnell und dreckig vorgehen. Rein ins Museum, mit einem Ablenkungsmanöver in

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