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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Ich musste aufhören, mich ständig zu entschuldigen.
    Im Mondlicht vor uns erhob sich ein Schatten zwischen dunklen Bäumen. Eine Lichtspur zeigte, wo der Fluss verlief. »Dort!«, sagte ich und zeigte mit dem Finger. Etude nickte, legte die Ohren an und hielt direkt darauf zu. Der zweite Gargoyle verzog das Gesicht. Mit gequälter Miene schlug er einmal abgehackt mit den Flügeln. Ich konnte die Linie noch nicht spüren, aber die Gargoyles anscheinend schon.
    Tut mir leid, dachte ich, sprach es aber nicht aus.
    Vom Fluss wehte kühle Luft heran, während wir nach unten sanken und die warme Strömung über der Schnellstraße verließen. Im Sternenlicht flogen wir auf das Castle zu. Das Gebäude wirkte dunkel und leer. Plötzlich erinnerte ich mich daran, wie ich mich hier in die Realität gebrannt hatte, und unterdrückte meine aufsteigende Panik. Ich hatte versucht, Al davon abzuhalten, ein Mitglied des Hexenzirkels zu entführen. Auch das war nicht so toll gelaufen.
    »Kreist einmal!«, rief Quen und ließ die Schultern des Gargoyles lang genug los, um mit dem Finger einen Kreis zu beschrieben. »Ich will sehen, ob ich dort unten außer der Kraftlinie noch Magie entdecken kann!«
    Sofort überschwemmten mich Schuldgefühle. Ich hob mein zweites Gesicht. Sicher, auch Quen wollte Ku’Sox besiegen, aber er hatte auch eine kleine Tochter. Und eine tote Liebe zu rächen, dachte ich und ließ es damit gut sein. Es würde von meiner Stärke und seinen Fähigkeiten abhängen, ob wir diesen Kampf gewannen oder verloren.
    Meine Haut prickelte unter einer Welle wilder Magie. Etude zitterte, und seine Haut bewegte sich stark genug, dass ich mich an ihm festklammerte. »Alles okay!«, rief Quen über den Wind hinweg. »Da unten ist nichts!«
    Gleichzeitig schlugen die Gargoyles mit den Flügeln. Ich riss die Augen auf, als sie schnell nach unten sanken. Ich schlang meine Arme um Etudes Hals und versuchte, sein Gleichgewicht so wenig wie möglich zu stören. Er kippte nach hinten, und ich keuchte auf, als er mit geschickten Flügelschlägen landete. Einen Moment später berührte auch Quens Gargoyle den Boden. Wir standen direkt auf dem Gartenpfad, oder zumindest galt das für mich und Etude. Quen befand sich hinter der kleinen Mauer, im oberen Garten.
    »Diese Kraftlinie ist grauenerregend schrecklich«, bemerkte Etude, als ich mit weichen Knien von seinem Rücken glitt. Nach dem pfeifenden Wind des Fluges wirkte die Luft neben dem Castle vollkommen unbewegt. Ich folgte Etudes schmerzerfülltem Blick zur Linie. Die schreckliche purpurne Spur war immer noch zu erkennen. Sie glühte förmlich im Dunkeln.
    »Danke fürs Herbringen«, sagte ich, dann bewegte ich die Beine, um sicherzustellen, dass ich meine magnetische Kreide nicht verloren hatte. Quens Gargoyle wirkte erschöpft, als er nervös von einem Fuß auf den anderen trat. Er hatte die Ohren angelegt und den Schwanz um seine Hinterbeine geschlungen. Etude konnte anscheinend besser mit der kreischenden Resonanz umgehen, aber trotzdem konnte ich sehen, wie sehr ihn die Linie belästigte. »Ich werde die Kraftlinien so schnell wie möglich reparieren«, versprach ich. Etude richtete die Ohren auf und gab ein seltsames, rumpelndes Geräusch von sich. Hoffentlich war es ein Lachen.
    Meine Knie zitterten immer noch, also bewegte ich sie vorsichtig, um meine Beine zu lockern. »Geh«, sagte ich mit einem Lächeln. »Ihr beide. Und sagt allen an der Kirche, dass sie besser verschwinden sollen. In ein paar Minuten werde ich das gesamte Ungleichgewicht dort abladen.«
    Etude lehnte sich zu seinem Freund, und sie unterhielten sich mit tiefen, rumpelnden Geräuschen. Dann nickte der Gargoyle, der Quen getragen hatte, stieß sich mit starken Beinen vom Boden ab und flog mit ausladenden Flügelschlägen davon. Etude allerdings verharrte auf dem Boden. »Ich bleibe hier«, erklärte er. Dann musterte er die Kraftlinie aus zusammengekniffenen, roten Augen. »Ich will meinem Sohn helfen.« Er verzog das Gesicht und wandte sich an mich. »Allerdings warte ich vielleicht besser auf dem Castle, bis ihr mich braucht. Da verbrenn doch einer meine Schriften, diese Kraftlinie ist schrecklich.«
    Ich drückte ihm dankbar die Hand. Wieder fühlte ich mich schuldig, weil ich Bis verloren hatte. Aber Etude lächelte mir nur mit schwarzen Zähnen zu, bevor er abhob und auf dem höchsten Punkt des Daches landete. Er legte die Flügel an und wirkte für einen Moment wie ein natürlicher Teil des

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