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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Trent trat einen kleinen Schritt näher an mich heran, und zusammen beobachteten wir, wie Nina zu den I. S.-Wagen ging. Man konnte erkennen, als Felix Ninas Körper verließ: Sie hob den Kopf und atmete durch, als wäre sie aus einem Loch aufgetaucht. Dann ging sie schneller, und plötzlich klapperten ihre Absätze.
    Die Arme immer noch vor der Brust verschränkt, beobachtete ich, wie sie einstieg, den großen Wagen wendete und auf das Pförtnerhaus zufuhr. Ich hatte aufgehört zu niesen. Das war gut, richtig? »Sie glaubt, dass ich etwas verheimliche«, meinte ich. Trents Schultern sackten nach unten.
    »Stimmt es?«
    Mit einem leisen Lächeln berührte ich Rays Haare. Sie hatte das Amulett nicht losgelassen, sondern hielt es auch im Schlaf noch umklammert. »Ich weiß nicht. Der I. S. nichts zu erzählen ist mir ziemlich in Fleisch und Blut übergegangen.«
    Ich öffnete meine Autotür, um ebenfalls zu fahren. Trent blieb mit Ray in den Armen und der Sonne in den Haaren neben mir stehen. »Felix ist dem Wahnsinn nahe«, sagte er, während er mit besorgtem Blick beobachtete, wie Ninas Auto durch die Schranke fuhr. »Kommst du heute durch die Nacht?«
    »Sicher, außer sie entscheiden sich, mir die Sache wirklich anzuhängen.« Ich stieg ein und fand meine Schlüssel in der Tasche. Dann sah ich zu ihm auf. »Es wäre einfacher, wenn Ellasbeth den Angriff geplant hätte.« Ich wollte es glauben. Ich mochte die Frau nicht, und an Jenks’ Schnauben, als er ins Auto schoss und sich auf dem Rückspiegel niederließ, konnte ich erkennen, dass er auch nichts für sie übrighatte.
    »Ich habe sie vom Krankenhaus aus angerufen«, erklärte Trent mit einem überraschend mitfühlenden Unterton. »Sie schien schockiert, und sie ist keine besonders gute Lügnerin. Selbst wenn es zehn gegen eins gestanden hätte, hätte Quen …« Seine Stimme brach. Mitleid stieg in mir auf, als er kurz die Zähne zusammenbiss. »Er hätte gesiegt.«
    »Es tut mir leid.«
    Er atmete schwer, hatte sich jedoch gleich wieder in der Gewalt. »Mir auch.«
    Meine Brust tat weh. Ich musterte Ray in seinem Arm. Ich wusste, dass er sie liebte, aber der Verlust von Lucy musste alles überdecken. Er hatte sein Leben riskiert, um Lucy zu finden und nach Hause zu bringen. Er hatte ihr Sicherheit versprochen. »Du bist ein guter Vater«, sagte ich plötzlich. Überrascht öffnete er den Mund. »Niemand kann einen Dämon aufhalten, wenn er es halbwegs ernst meint.«
    »Du schon«, erklärte er schnell. Auf dem Rückspiegel gab Jenks’ ein schmerzerfülltes Geräusch von sich.
    Die Selbstvorwürfe in Trents Stimme sorgten dafür, dass ich mich noch schlechter fühlte. »Das stimmt schon, aber ich bin ja auch ein Dämon.«
    Trent blinzelte nachdenklich, seine Schultern sackten nach unten, und seine Kinnpartie entspannte sich. »Das bist du, nicht wahr?«, meinte er, als hätte ich ihm einen Denkanstoß gegeben – etwas geliefert, was er in seinen Plänen berücksichtigen konnte.
    »Was?«, fragte ich in der Hoffnung, dass er mir verraten würde, was meine Worte ausgelöst hatten, aber er schüttelte nur den Kopf.
    »Nichts. Ellasbeth hat angekündigt, mir Lucy wegzunehmen, selbst wenn ich sie retten kann. Sie reicht bereits die nötigen Anträge ein.«
    Ich fragte mich, warum er mir das erzählte, während ich gleichzeitig mit ihm fühlte. »Du wirst sie zurückbekommen. Genauso wie Ceri.« Aber ich versprach es ihm nicht.
    Er stand immer noch zwischen mir und der Autotür, als er schwer schluckte. Ich wollte ihn berühren, wusste aber nicht, wie er darauf reagieren würde. Also steckte ich den Schlüssel ins Schloss, nur um dann zu niesen. Das nächste heftige Niesen folgte sofort, und fast hätte ich mir den Kopf am Lenkrad angeschlagen. Verängstigt sah ich zu Jenks. Er hatte die Augen aufgerissen. Dreck. Ich hatte zu lang damit gewartet, meinen Anrufungsspiegel zu erreichen.
    »Gesundheit«, meinte Trent ausdruckslos, ohne mich wirklich zu beachten. Meine Augen wurden groß, und wieder nieste ich. Mit trockenem Mund umklammerte ich Trents Handgelenk.
    »Trent. Es tut mir leid«, sagte ich, weil ich genau wusste, dass ich es nicht aufhalten konnte. Er würde auch mich verlieren.
    Er starrte auf meine Hand, dann sah er mir ins Gesicht, als ich wieder nieste. »Nein …«
    Ich ließ ihn los und blieb starr im Auto sitzen. Ich hatte Angst, mich zu bewegen. Ich wollte weglaufen, aber einer Beschwörung konnte ich nicht entkommen. »Ich werde beschworen«, sagte

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