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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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auf Trents Rückkehr wartete. Ellasbeth war eine Idiotin. Wie lange konnte es schon dauern, einen Kilometer zu fahren und sich einzurichten? Hier standen drei Stühle.
    »Ich denke immer noch, du solltest das Jenseits in sich zusammenfallen lassen«, erklärte Jenks. Er setzte sich auf den Rand des Tabletts, die Knie fast an den Ohren. Dann stand er sofort wieder auf, als ihm klar wurde, dass seine Hose ihn nicht so gut isolierte, wie er gedacht hatte.
    Mit einem Stirnrunzeln erhob ich mich, um eine Orchidee zu betrachten, die in einer Astgabel gepflanzt worden war. Jenks folgte mir. Das Blätterdach raschelte, als die Fairys den Platz wechselten, um ihn im Blick zu behalten. »Auch wenn es verschwindet, wird Erdmagie noch eine Weile funktionieren«, sagte er. Er schwebte zwischen mir und der Pflanze, um meine Aufmerksamkeit einzufordern. »Mindestens ein Jahr. In dieser Zeit könntest du Ku’Sox in der Realität besiegen. Ivy und ich würden dir helfen.«
    Ich spürte ein Aufwallen von Angst, das ich schnell verdrängte. Ich hatte Ku’Sox’ Angriffe nur mit Mühe überlebt – jedes einzelne Mal. Aber während ich die Knospen an der Orchidee zählte, wurde mir klar, was ein Ende der Magie bedeuten würde. Deswegen half Nick dem wahnsinnigen Dämon. Wenn die Magie schwächer wurde oder ganz verschwand, wären die Menschen wieder die stärkste Spezies. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Ku’Sox keinen Weg besaß, die Magie am Leben zu erhalten, nachdem das Jenseits zerstört war. Er würde sie an den Meistbietenden verkaufen. Oder Dali hatte recht, und das alles war einfach nur ein fieser Plan, um mich aus dem Weg zu schaffen und dafür zu sorgen, dass alle anderen Dämonen in seiner Schuld standen.
    Ich setzte mich wieder, diesmal auf Trents Stuhl, um Jenks, die Orchidee und den Weg im Blick behalten zu können. »Wenn die Magie versagt, kann ich dich vielleicht nicht mehr hören«, sagte ich und nahm mir einen der Ingwerkekse, die ich für Ray mitgebracht hatte. »Hast du darüber je nachgedacht?«
    Jenks riss die Augen auf. »Tink liebt eine Ente!«, rief er. Seine Flügel klapperten, als er vorsichtig einen Trieb zurechtrückte.
    Der Keks zerbrach zwischen meinen Zähnen. »Vielleicht wäre das sogar gut«, meinte ich kauend.
    Jenks’ Flügelklappern veränderte die Frequenz, als er langsam eine Pflanze einstaubte. Das zeigte unsere Nervosität: Er arbeitete im Garten, ich aß. »Daran hatte ich gar nicht gedacht.«
    »Hier geht es nicht nur um die Dämonen«, erklärte ich, dann zog ich eine Grimasse, als ich den Keks mit einem Schluck dieses schrecklichen Tees herunterspülte. »Wenn die Magie versagt, werden die Vampire, die Werwölfe und die Hexen sauer sein. Wir würden es alle überleben, aber kannst du es dir vorstellen? Alle wären benachteiligt. Alle außer den Menschen.«
    Jenks schoss zurück zum Tisch. »Und? Es gab auch vor dem Jenseits Magie.«
    Ich nahm mir einen von Trents schicken Keksen, der nach Mandeln roch. »Die Kraftlinien in der Wüste von Arizona sind tot. Die Dämonen haben sie vernichtet, als sie das Jenseits schufen.«
    Jenks sah nach oben, und jemand im Blätterdach fauchte. Als er das hörte, macht er sich klein, um harmlos auszusehen. Ich zerbrach mein Plätzchen und dachte darüber nach, dass die toten Kraftlinien in der Wüste ungewöhnlich nah nebeneinander gelegen hatten und sich überkreuzten wie Mikado-Stäbe. Vielleicht hatte man sie zu sammengezwungen, um ein Loch in der Realität zu erzeugen und damit das Jenseits zu schaffen. Die Lage der Linien bedeutete etwas. Ich hatte nur einfach keine Zeit, darüber nachzudenken.
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Jenks widerwillig. »Trotz dem finde ich immer noch, dass wir ohne die Dämonen besser dran wären.«
    Da war ich mir nicht so sicher. Dämonen waren bösartig, grausam, wenig vertrauenswürdig und einfach unangenehm. Aber seitdem ich gesehen hatte, wie Al vor seinem Kamin saß und versuchte, sich daran zu erinnern, wie er ursprünglich ausgesehen hatte, taten sie mir auch leid. Die Elfen hatten sie für den Versuch, die elfische Spezies zu vernichten, ins Jenseits verflucht. Die Dämonen hatten zurückgeschossen. Ich fragte mich, ob sich noch irgendwer daran erinnerte, wie diese Feindschaft über haupt begonnen hatte. Waren fünftausend Jahre Krieg nicht genug?
    Auch hier gab es etwas zu lernen. Und auch in diesem Punkt fehlte mir die Zeit, darüber nachzudenken.
    Ungeduldig aß ich noch einen Ingwerkeks und

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