Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
»Es tut mir leid, dass ich Ray in die Kameras gehalten habe.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, damit hast du ihnen etwas Positives präsentiert. Das war es wert.«
    »Danke.«
    Er nickte Bis zu, dann verschwand er durch den Flur. Jenks schwebte mit in die Hüften gestemmten Händen und finsterer Miene in meinem Blickfeld. Er bedeutete mir, ich solle Trent zur Tür begleiten, aber ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Er sollte nicht allein sein«, grummelte der Pixie und schoss ebenfalls davon.
    Kaum war er weg, sackte ich in der Stille in mich zusammen. »Vielleicht, aber er sollte auch nicht mit mir zusammen sein«, flüsterte ich.
    Egal, wie allein Trent war, mich brauchte er nicht im Geringsten.

1 0
    »Ich werde dafür sorgen, dass Belle es bekommt«, sagte ich lächelnd zu der flügellosen Fairy, die vor mir auf dem schmiedeeisernen Gartentisch stand. Ihr langer, heller Zopf fiel ihr fast bis zur Hüfte, und ihr fahles, kantiges Gesicht war grimmig. Trotzdem wartete die misstrauische, furchteinflößende Fairy, bis ich das kleine Paket mit Stoff in meine Schultertasche steckte. Jenks seufzte, und sie zischte ihn an. Das Geräusch jagte mir einen Schauder über den Rücken.
    Sicher, sie war nur fünfzehn Zentimeter groß, aber sie sah aus wie ein kleiner Sensenmann – mit ihrer aus Spinnenseide gewobenen Kleidung und ihren langen Zähnen, mit denen sie Insekten knackte. Und natürlich dem Bogen mit den vergifteten Pfeilen auf dem Rücken, mit denen sie auf Jenks oder mich schießen würde, wenn wir etwas taten, was ihr nicht gefiel. Ihre Schmetterlingsflügel waren verschwunden. Verbrannt, als sie und ihr Clan letzten Sommer versucht hatten, mich und Jenks zu töten. Die Abwesenheit der Flügel machte die Fairy viel beweglicher, auch wenn sie jetzt auf dem Boden festhing.
    Überwiegend, dachte ich, als sie einen Pfeil mit einer Leine darin in das Blätterdach schoss und an dem Seil nach oben verschwand. Das Päckchen mit Stoff, das ich ihr von Belle gebracht hatte, nahm sie mit. Das Tuch war am Rand mit dem Steppstich versehen, den Matalinas Töchter Belle beigebracht hatten und der so wunderbar um die Flügel nachgab. Sicher, die Fairys in Trents Garten hatten keine Flügel, aber bei ihren Kindern wäre das anders. Es war ein seltsames Gefühl, Zeuge der ersten Annäherung zwischen den zwei verfeindeten Spezies zu sein. Jenks hatte es weit gebracht.
    In dem Wissen, dass wir von einer Handvoll todbringender Meuchelmörder beobachtet wurden, lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und bemühte mich, entspannt zu wirken. In Trents Gewächshaus-Garten war es schwül; die geöffnete Tür zu den weiten Gärten ließ nur wenig Frischluft in den Raum. Draußen schien die Frühnachmittagssonne schwach auf die fast noch kahlen Frühlingsgärten, aber Trent hatte mich zum Teetrinken hierhergebracht – was seltsam war. Ich hatte geglaubt, der »Tee« wäre nur eine Ausrede gewesen, um nicht zugeben zu müssen, dass er mir ein paar illegale Bücher über schwarze Magie zeigen wollte – und vielleicht war es ja wirklich so. Aber auf dem Tisch stand tatsächlich eine Teetasse mit einem Keksteller daneben, und ich war hungrig … Außerdem war Ellasbeth zu spät gekommen. Ich hatte mich darum gedrückt, sie zu begrüßen. Ellasbeth hatte mich bei unserer ersten Begegnung für eine Prostituierte gehalten. Und dass ich Trent auf ihrer Hochzeit verhaftet hatte, hatte unser Verhältnis auch nicht verbessert.
    Das Seil, an dem Belles Schwester sich ins Blätterdach gezogen hatte, verschwand. Jenks schniefte und rückte sein Schwert an der Hüfte zurecht.
    »Ich dachte, das hättest du hinter dir gelassen«, meinte ich, während ich mit meiner Tasse voll lauwarmem Tee herumspielte. Er roch nach Earl Grey. Trotzdem konnte ich um der Höflichkeit willen ein paar Schlucke davon trinken. Jenks’ Worte, dass Trent nicht allein sein sollte, hallten in mir nach.
    Jenks schob sich mit vorsichtigen Schritten auf das silberne Tablett zu. Seine stillstehenden Flügel glitzerten in der Sonne. »Ich kenne sie nicht«, sagte er, während er zu den Feigenbäumen aufsah.
    »Hör auf damit«, grummelte ich. »Du machst mich nervös.«
    »Ich kenne keinen von ihnen «, sagte er wieder. »Es ist ja nicht so, als würde ich ihr meine Kinder anvertrauen.«
    Aber bei Belle tut er es, dachte ich. Steter Tropfen höhlt den Stein, wenn auch sehr langsam. Unruhig ließ ich den Kopf nach hinten fallen, um an die Glasdecke zu starren, während ich

Weitere Kostenlose Bücher