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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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mehr einem Wohnzimmer, als einem Auto. Ich schloss die Tür und Ava betätigte den Sender für das Tor an der Tiefgaragenausfahrt. Es war bereits dunkel, als wir uns in den hektischen New Yorker Verkehr einfädelten. Wir kamen nur zäh voran, trotz Ava´s unorthodoxer Fahrweise. Doch die Klinik war nicht weit entfernt und nach ein paar Minuten fuhren wir auf den Parkplatz.
Wir stiegen aus und liefen eilig zum Haupteingang. Das Krankenhaus war hell erleuchtet und überall wuselten Menschen herum. Man schenkte uns kaum Beachtung. Ava schritt fest entschlossen voran. Offenbar wusste sie genau, wohin wir laufen mussten. Und tatsächlich, einen Augenblick später standen wir vor einer Tür, mit der Aufschrift
    Zutritt nur für befugtes Personal.

Ich sah sie fragend an. Ava blickte sich kurz um und öffnete beherzt die Tür. Wir traten ein und befanden uns in einem Vorraum, der an den Kühlraum mit dem eingelagerten Blut grenzte. Ich konnte schon jetzt den Geruch des Vampirs in meiner Nase spüren. Allerdings war es schon ein paar Stunden her, seit er sich hier Zutritt verschafft hatte.

Ich folgte der Spur zur Kühlkammer und öffnete die Tür. Kaum hatte ich den Raum betreten, wurde der Geruch intensiver. Ava trat neben mich und atmete tief ein. Sie blickte mich an und zog eine Augenbraue nach oben.
"Was ist los Tamara, du kuckst so komisch?" fragte sie sichtlich verwirrt.
"Ich...ich weiß nicht, der Geruch kommt mir so bekannt vor! Als hätte ich ihn schon mal gerochen, aber er war nicht so intensiv wie jetzt. Außerdem ist es doch eigentlich unmöglich..."
"Wovon redest du?!" unterbrach Ava mich.
Ich schüttelte mich kurz um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, dann wandte ich mich zu ihr um.
"Meine Schwester...Caroline. Sie hat nach ihrer Verwandlung diesen Geruch an sich gehabt! Es riecht wie sie, nur viel intensiver als damals. Aber sie dürfte sich gar nicht hier aufhalten. Benjamin und Andrew haben sie fort geschickt." Ich musste schlucken. Diese Situation weckte schmerzliche Erinnerungen, die ich versucht hatte zu verdrängen.
"Und du meinst, sie könnte es sein?" fragte Ava schnell.
"Dem Geruch nach ja! Max hat mir erzählt, dass jeder Vampir seinen eigenen Geruch hat, der einzigartig ist. Wenn das stimmt...." Ich wagte kaum, den Gedanken zu Ende zu fassen. Ava nickte. "Da hat Max recht, dann muss es deine Schwester sein. Aber was will sie hier?"
Oder wen hatte sie mitgebracht?, schoss es mir durch den Kopf und mir wurde übel bei dieser Überlegung.
"Keine Ahnung." antwortete ich mit belegter Stimme, "Aber wir sollten sie schnell finden."
Als wir die Tür zum Kühlraum schlossen, ertönte hinter uns eine Stimme: "Was tun Sie hier?!"
Wir fuhren herum und blickten in das fragende Gesicht einer Krankenschwester, die zwei Blutbeutel in den Händen hielt. Sie sah uns verärgert an.
"Sie haben hier keinen Zutritt! Ich werde den Sicherheitsdienst informieren!" rief sie aufgebracht.
Ava schüttelte den Kopf. "Das werden Sie nicht, wir waren nämlich nie hier." flüsterte sie engelsgleich.
Die Schwester starrte uns mit aufgerissenen Augen an. "In Ordnung." sagte sie mit monotoner Stimme und ging an uns vorbei, als wären wir Luft. Schnell schlüpften wir durch die Tür nach draußen und liefen über den Parkplatz zum Wagen. Ava wählte währenddessen die Nummer von Andrew. "Wir wissen jetzt wer es war. Es ist Tamaras Schwester Caroline. Ja, Tamara hat sie eindeutig am Geruch erkannt - gut, bis später!" Ava brachte Andrew mit ruhigen, knappen Worten auf den neuesten Stand und legte dann auf. Ich sah sie fragend an.
"Und was jetzt?" Ein ungutes Gefühl kroch in mir hoch.
"Jetzt suchen wir sie." erwiderte Ava und öffnete die Autotür. Wir setzten uns hinein und ich blickte abwartend zu ihr rüber. "Und wie soll das gehen? Gibt es irgendeinen Trick, mit dem ihr die anderen Vampire aufspürt?"

Ava nickte. "Ich weiß nicht, ob Max dir davon erzählt hat." Begann sie, "Wir verfügen über eine weitere besondere Gabe, doch nicht alle Vampire wissen davon."
Ich horchte auf und war gespannt, was das für eine Fähigkeit sein sollte.
"Du hast gerade ihre Spur aufgenommen, damit bist du nun in der Lage sie zu orten. Das erfordert allerdings extrem viel Konzentration." erklärte Ava weiter und sah mich durchdringend an.
"Was muss ich tun?" Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe herum.
"Schließ die Augen und denke an Caroline, an ihren Geruch und blende alles andere aus. Der Rest kommt dann von allein." Ava legte mir

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