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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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eine Hand auf die Schulter. Ich zögerte kurz.
"Versuch es." flüsterte sie.
Ich atmete tief ein und schloss die Augen. Ich versuchte den Lärm von New York City um mich herum zu ignorieren. Das fiel bei Weitem nicht leicht, wenn man seine Umwelt so geschärft wahr nahm. Doch plötzlich wurde es sehr leise um mich herum. Das wabernde Brummen der Großstadt verstummte. Ich vergaß sogar Ava neben mir und konzentrierte mich nur auf eins: Caroline!
Erst sah ich alles sehr verschwommen, immer wieder tauchte Carolines Gesicht vor mir auf. Es erforderte viel Kraft, sich darauf zu konzentrieren. Die Bilder liefen immer schneller vor mir ab und ich hatte das Gefühl mein Kopf würde jeden Moment platzen. Ich krallte mich schwer atmend in den Sitz, hörte das reißen von Leder, aber ich achtete nicht darauf. Plötzlich sah ich sie klar und deutlich vor mir. Es schien, als blickten mich ihre giftgrünen Augen direkt an. Ruckartig riss ich meine Lider auf und beugte mich keuchend nach vorne. Ava strich mir beruhigend über den Rücken. "Es ist anstrengend, aber mit etwas Übung wird es besser! Was hast du gesehen?"

Ich atmete geräuschvoll aus. "Sie sucht uns! Oder vielmehr Benjamin und Andrew und sie scheint - allein zu sein." Ich hatte alle Mühe den Gedanken, warum Julian nicht bei ihr war zu verdrängen. Es schmerzte immer noch so sehr, an ihn zu denken!
"Wo ist sie jetzt?" fragte Ava und startete den Motor, der laut aufheulte.
"Sie irrt durch New York. Anscheinend weiß sie nichts von unserer Fähigkeit." Ich schluckte, "Sie ist ganz in der Nähe!"
"Na dann los, schnappen wir sie bevor sie noch andere Dummheiten macht!" Ava trat aufs Gaspedal und schoss auf die Straße, dass die Reifen quietschten!
Ich lotste sie auf Carolines Spur. Wir kamen ihr immer näher und mein Herz pochte laut in meiner Brust.
Immer wieder stellte ich mir dieselbe Frage: Was wollte sie hier?!
Tausend Möglichkeiten schossen mir gleichzeitig durch den Kopf, doch die schlimmsten Gedanken versuchte ich zu verdrängen. Ich sah Julian vor mir, mein gutes Gedächtnis hatte jede Einzelheit seines wunderschönen Anblicks in Erinnerung behalten. Sein engelsgleiches Lächeln, seine Augen die vor Leidenschaft glühten...

Plötzlich trat Ava mit voller Wucht auf die Bremse und ich konnte mich gerade noch festhalten um nicht nach vorne geschleudert zu werden. Typischerweise waren wir natürlich nicht angeschnallt. Das Auto stoppte aprubt und ich sah aus dem Seitenfenster. Wir standen mitten auf der belebten Straße und einige Leute starrten uns an. Doch Ava kümmerte sich nicht darum sondern blickte nur an mir vorbei aus dem Fenster. Ein drohendes Fauchen ertönte aus ihrer Kehle. Mein Blick bahnte sich an einer Reihe Menschen vorbei und da sah ich sie - meine Schwester! Sie stand regungslos auf dem Gehweg und starrte zu uns ins Auto. Ihr Mund stand offen und sie wusste offenbar nicht, wie ihr geschah. Im nächsten Moment schien sie sich wieder gefasst zu haben, denn sie rannte los. Ava und ich sprangen fast gleichzeitig aus dem Wagen und sprinteten hinterher.
"Hey Ladies, Sie können doch nicht einfach ihr Auto...." Hörte ich eine empörte Männerstimme, doch weiter kam er nicht, denn ein kurzer Gedanke von mir ließ ihn verstummen.
Caroline sauste um die Ecke und rannte auf ein Einkaufszentrum zu. Ich holte immer mehr auf, doch dann stand plötzlich eine Gruppe Passanten im Weg. Ich schlug einen Haken um die Leute herum und ließ Caroline für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen. Als ich wieder nach vorne blickte, war sie verschwunden. Ava tauchte neben mir auf und ich hörte ihre Stimme in meinem Kopf:
    Sie ist in das Einkaufszentrum gelaufen. Das ist nicht besonders groß, du läufst vorne hinein und ich warte am Hinterausgang! So müssten wir sie erwischen!

Schon war sie verschwunden. Ich rannte bis zur Tür und verlangsamte dann mein Tempo um Carolines Geruch zu verfolgen. Tatsächlich konnte ich ihrer Spur gut folgen. Sie führte zum Treppenhaus des Shopping Centers. Ich lief die Stufen nach oben, immer Carolines Geruch in der Nase. Sie musste ganz in der Nähe sein und da dämmerte es mir: sie versuchte auf das Dach zu gelangen! Von dort aus, war es einfacher für sie zu flüchten! Ich rannte wie der Teufel nach ganz oben und dachte nicht an Ava, die am Hinterausgang wartete. Mein Kopf war beherrscht von dem Gedanken Caroline zu erwischen und endlich zu erfahren, was sie hier zu suchen hatte!
Ich trat mit voller Wucht gegen die Tür, durch die

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