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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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um das zu verbergen.
Anscheinend hatte sich nun doch so etwas wie sein Selbsterhaltungstrieb eingeschaltet. Schließlich saß er nun in der Höhle des Löwen. Nicht, das er vor uns etwas zu befürchten hatte, doch dessen konnte er sich ja nicht sicher sein.
Max sah erst Val, dann mich und zum Schluss Dorian an. Er deutete mit der rechten Hand auf einen der Sessel.
"Bitte, setz dich doch."
Dorian gehorchte und ich nahm mit Val gegenüber auf dem Sofa Platz.
Max blieb erst stehen und begann dann in langsamen Schritten auf und ab zu laufen.
Er sah höchst nachdenklich aus und keiner sagte ein Wort.
Plötzlich blieb er stehen und blickte wieder zu Dorian, der steif auf seinem zugewiesenen Platz saß.
"Dorian..." Begann er, "...es ist heute Abend vielleicht nicht der beste Zeitpunkt um dir alles zu erklären denn - wir erwarten in Kürze Besuch. Ich weiß aber auch, dass du sicher nicht locker lassen wirst bis du alles über uns weißt. Deshalb werde ich dir kurz erklären, worum es geht.Falls du dich überfordert fühlst mit dieser...Situation, werden wir natürlich Verständnis haben. Es ist für die meisten Menschen wirklich schwer zu begreifen was wir sind." Er machte eine kurze Pause und sah Dorian prüfend an, "Bist du dir immer noch sicher, dass du alles über uns wissen willst?"
Dorian nickte und schluckte heftig. Er schien sich innerlich auf das Vorzubereiten, was jetzt kam.

Max wandte sich an mich. "Tamara, vielleicht erzählst du es am besten, schließlich seid ihr vertraut miteinander."
Ich sah ihn verwundert an. Damit hatte ich nicht gerechnet. Doch Max nickte und ich war ihm sehr dankbar, dass er mich sprechen ließ.
Ich strich nervös die Falten meiner Hose glatt und sah in Dorians erwartungsvolles Gesicht.
"Also, das was ich dir jetzt erzähle, klingt für dich wahrscheinlich absolut unglaublich. Aber ich kann dir sagen, nichts auf der Welt ist so...wie es scheint." Ich holte tief Luft. Zum ersten Mal würde ich einem Menschen offenbaren, was ich war. "Du hattest Recht mit deiner Vermutung. Max, Val und ich sind außergewöhnlich...das liegt daran, dass wir keine Menschen sind...wir sind Vampire."

Jetzt war es raus! Ich blickte in Dorians Gesicht und sah die unterschiedlichsten Gefühlsregungen. Sein Kopf schien auf Hochtouren zu arbeiten.
Er starrte mich ein paar Minuten einfach nur an. Ich wurde nervös, denn ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Doch schließlich lehnte er sich zurück, musterte uns kurz und sagte dann:
"Das ist nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte - aber es würde zumindest einiges erklären." Seine Stimme bebte ganz leicht, aber wären wir nicht gar so aufmerksam, hätte man denken können, er wäre die Ruhe selbst.
Er schien kurz zu überlegen und an seinem Ausdruck erkannte ich, dass jetzt die entscheidenste aller Fragen kommen würde.
"Wovon ernährt ihr euch?" Seine Stimme war fast ein Flüstern.
"Von Blut. Genau wie in den Gruselgeschichten über uns. Wir unterscheiden uns aber von den anderen unserer Art, weil wir nur tierisches Blut trinken." erwiderte ich ruhig.
"Das heißt, ihr habt noch nie einen Menschen getötet?" In seiner Stimme schwang Hoffnung und vorsichtige Erleichterung mit.
"Hm...na ja, Val ist die einzige, die eine völlig reine Weste hat." gab ich zu und blickte zu Boden, "Aber bei Max ist es schon sehr, sehr lange her und ich...na ja, ich hatte nach meiner Verwandlung eine Phase in der ich erst zu mir selbst finden musste." fuhr ich fort und hoffte, ihn damit nicht zu verschrecken.
"Verstehe." murmelte er. Es war so leise, das er es wohl nur zu sich selbst gesagt hatte.
"Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Wir sind keine blutrünstigen Monster. Natürlich leben die meisten unserer Art von Menschenblut, aber eben nicht alle." erklärte ich ihm.
Er nickte langsam, als wäre er in Gedanken versunken - dann sah er mir direkt in die Augen. "Ich habe keine Angst." Es klang ruhig und entschlossen und ich war erstaunt. "Nein wirklich nicht. Ehrlich gesagt, meine Familie war schon immer sehr spirituell veranlagt. Meine Vorfahren stammen ursprünglich aus Rumänien, dem Land der Schauergeschichten. Zwar ist der Aberglaube mit jeder Generation ein wenig schwächer geworden aber dennoch sind die alten Geschichten noch immer in unserer Familie verankert. Ich hätte trotzdem nie gedacht, dass sie wahr sein könnten." Er lächelte und schüttelte den Kopf.
Ich war wie vor den Kopf gestoßen!
Ich hatte befürchtet, Dorian würde aufspringen und davonlaufen wenn

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