Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten
sind, aber jetzt sollten wir uns endlich auf den Weg machen!"
Sie hatte recht, keiner konnte sagen ob der Vampir schon wieder auf der Jagd war. Also liefen wir eilig nach draußen und verteilten uns auf die Autos.
Max, Val, Dorian und ich fuhren mit dem Ford Explorer. Benjamin und Andrew waren mit einer schwarzen Corvette unterwegs, die so tief lag, dass sie fast den Boden berührte.
Ist ja sehr unauffällig, dachte ich und musste trotz der angespannten Situation schmunzeln. Es schien, als hätten alle Vampire einen Hang dazu, schicke und vor allem schnelle Autos zu fahren. Alles andere wäre zu langsam.
"Schnall dich an und halt dich gut fest." warnte ich Dorian, "Wir haben einen etwas anderen Fahrstil."
Kaum hatte ich zu Ende gesprochen gab Max Gas. Die Reifen drehten kurz durch und Kieselstein flogen in alle Richtungen. Wir rasten durch die schwarze Nacht Richtung Philadelphia. Benjamin und Andrew fuhren die ganze Zeit dicht hinter uns.
Ich sah besorgt zu Dorian, aber ihm schien dieser irre Fahrstil nicht das Geringste auszumachen. Er erwiderte meinen Blick und grinste. "Wow, wenn ihr alle so rast, bist du in meinem Auto vor Langeweile sicher fast umgekommen, oder?"
Ich musste lachen.
"Es war...ungewohnt." antwortete ich und erwiderte sein Grinsen mit einem erleichterten Lächeln. Er hatte es wirklich besser aufgenommen, als ich jemals zu träumen gewagt hätte.
Nach kurzer Zeit erreichten wir Philadelphia und steuerten als erstes den Park an, in dem man Cecile gefunden hatte. Es bestand Hoffnung, dass wir noch Spuren oder den Geruch des Vampirs finden würden.
Kaum kam der Wagen zum Stehen, standen Val und ich schon auf der Straße, Dorian brauchte zwei Minuten länger.
Er lief mit Max um den Explorer herum und auch die anderen Beiden gesellten sich zu uns.
"Ich würde sagen, wir teilen uns auf. Keiner weiß genau, wo das Mädchen abgelegt wurde. So können wir am schnellsten herausfinden ob noch brauchbare Spuren vorhanden sind." schlug Max vor und wir anderen stimmten ihm zu.
"Dorian läuft mit Tamara Richtung Osten, Valentina und ich Richtung Norden und ihr beide übernehmt Süden und Westen." fuhr er fort, dann verschwand er mit Val in der Dunkelheit.
"Du wirst ein bisschen rennen müssen." sagte ich zu Dorian und war mir nicht sicher ob er unser Tempo durchhalten würde.
"Kein Problem, ich jogge jeden zweiten Tag fünfzehn Kilometer. Ich muss sagen, das ist echt eine spannende Sache hier." erwiderte er eifrig und lief auch los.
Ich wartete kurz ab und rannte ihm hinterher. Im Bruchteil einer Sekunde hatte ich ihn eingeholt.
"Okay, mit eurer Geschwindigkeit kann ich natürlich nicht mithalten." lachte er.
Dann verflog die lockere Stimmung und wir liefen schweigend nebeneinander her. Ich passte mich seinem Tempo an und hielt die Umgebung im Blick. Der leichte Wind trug mir die verschiedensten Gerüche in die Nase. Aber ich konnte nichts Ungewöhnliches riechen. Also liefen wir weiter und nach ein paar Minuten ging Dorians Atem deutlich angestrengter.
"Sollen wir umkehren?" fragte ich ihn und sah ihn besorgt an.
"Nein....es geht schon." Er keuchte ein wenig, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen.
"Lass uns zurücklaufen, vielleicht haben die anderen schon eine Spur gefunden." schlug ich vor.
Gerade hatte ich meinen Satz beendet da hörte ich Valentinas Stimme in meinem Kopf.
Wir haben etwas!
Ich blieb sofort stehen und auch Dorian wandte den Kopf um.
"Was ist los" fragte er?
"Max und Valentina scheinen auf eine Spur gestoßen zu sein." erwiderte ich, "Wir müssen zurück und nachsehen, was los ist."
Dorian tat mir ein bisschen leid. Für ihn war diese Rennerei enorm anstrengend.
"Noch ein Grund einer von euch zu werden." japste er, als wir endlich bei den Anderen ankamen.
Benjamin und Andrew waren natürlich auch schon eingetroffen.
"Hier Tamara...komm her und sieh dir das an." Val deutete auf eine plattgedrückter Stelle im dunklen Gras. Es sah so aus, als hätte ein Körper darauf gelegen.
Zum Glück lag noch kein Schnee, sonst hätten wir die Spuren vielleicht übersehen.
Ich beugte mich nach vorne und atmete tief ein. Der Geruch war zwar nicht mehr besonders intensiv aber es reichte aus, um zu wissen, dass hier Cecile gelegen haben musste. Wir wollten uns gerade wieder aufteilen, um den fremden Geruch zu verfolgen, als es plötzlich zwischen den Bäumen raschelte. Alle bis auf Dorian fuhren erschreckt herum. Sofort gingen wir in Angriffstellung und duckten uns, bereit zum Sprung. Für Dorian
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