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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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durch meine Liebe zu ihm kein Schaden entsteht.« Sie hielt den Atem an und zwang sich, nicht mal einen Hauch von Gefühl aufzunehmen, als eine weitere, einzelne Träne sich löste und auf ihre um den Wunsch geschlungenen Finger fiel.
    Für einen Moment standen sie abwartend still. Die Gitarre im Radio wurde zu einem vollen Orchester, und Tom schaute Mia mit aufgerissenen Augen an. Seine Hoffnung strahlte von ihm ab und füllte den Raum. Mia fiel von der Anstrengung, sie nicht zu berühren, fast in Ohnmacht, weil sie ihn stark halten wollte. »Hat es funktioniert?«, fragte er.
    Mit einem Kloß in der Kehle fing sich Mia. »Küss mich.«
    Sie legte den Kopf in den Nacken, als Tom sich vorbeugte. Seine langen Finger hielten ihre Schultern. Sie ließ die Münze zwischen ihre Körper fallen und legte zögernd die Arme um seine Hüfte, unsicher, wie sich das anfühlen würde. Sie hatte seine Küsse noch nie erwidert. Mit einem sanften Seufzen nahm Tom ihre Lippen, und Mia wurde schwindlig von der Anstrengung, ihn nicht in sich aufzusaugen.
    Eine Wand, dachte sie und verstärkte ihre Aura, um seine und ihre getrennt zu halten. Nach und nach wurde ihre blickdicht, dann fest. Sie verdickte ihre Aura, bis nichts mehr durchdringen konnte, nichts sie erreichen konnte. Er würde den Raum mit seiner Liebe füllen, aber wenn sie das Gefühl dort ließ, würde er stark bleiben. Seine Gefühle würden gegen sie branden wie Wasser auf einen Strand, und wie eine Welle würden sie dann zurückfließen in den Ozean, unberührt.
    Und obwohl sie vor Hunger zitterte, schien es zu funktionieren.
    Hoffnung ersetzte plötzlich ihr schmerzhaftes Verlangen, und irgendwie spürte Tom das. Vielleicht war er gegen derart freigesetzte Gefühle sensibilisiert, weil so oft eine Ban shee an ihm gesaugt hatte. Vielleicht konnte er wegen seiner tiefgehenden Liebe zur Musik Gefühle auch einfacher lesen. Was auch immer der Grund war, er wusste, dass sie nichts von ihm nahm, obwohl sie ihren ersten leidenschaftlichen Kuss teilten.
    Er löste sich von ihr und stammelte atemlos: »Mia, ich glaube, es hat geklappt.«
    Sie lächelte ihn an, ein echtes Lächeln, und zügelte ihre Aufregung, damit sie nicht die Kontrolle verlor. »Glaubst du?«
    Als Antwort zog er sie wieder an sich, und mit einer Zärtlichkeit, in der das vorsichtige Erwachen von Liebe lag, barg er ihr Gesicht in seinen Händen und küsste sie wieder. Mia fühlte seine Lippen auf ihren, aber sie distanzierte sich davon, ließ nicht zu, dass seine Gefühle sie rührten, selbst als seine Hände ihr Gesicht verließen und seine wunderschönen langen Finger die Haut ihrer Schulter unter dem Kleid suchten. Es hatte schon lange in seinen Augen gestanden, und Mia hieß es willkommen, während sie gleichzeitig darum kämpfte, passiv zu bleiben und ihre Instinkte zu kontrollieren, die ihn noch verwundbarer machen wollten. Sie wollte das. Sie wollte das so sehr.
    »Sei vorsichtig …«, flüsterte sie. Ihr Herz schlug heftig, als eine Hand die Knöpfe am Rücken ihres Kleides fand, dann keuchte sie auf, weil seine Finger eine heiße Spur über ihren Rücken zogen, als der erste Knopf sich öffnete.
    »Ich liebe dich«, sagte er mit rauchiger Stimme. Er stand zu nah, als dass sie sein Gesicht hätte sehen können. »Du kannst mich nicht verletzen. Es hat geklappt, Mia. Ich kann es fühlen. Es hat funktioniert.«
    Er schob ihr sanft das Kleid von den Schultern, und die gemusterte Seide fiel weich um ihre Hüfte. Die kühle Luft in der Küche ließ sie zittern. Sie musterte ihn intensiv und sah die Reflektion ihrer Hoffnung in seinen Augen, sah, wie sie sich um sie sammelte. Ein Zittern erschütterte ihren Körper, aber ob das von der neuen Kühle auf ihrer Haut kam oder von der Kraft, die es sie kostete, seine Liebe unberührt zu lassen, konnte sie nicht sagen. Vielleicht war es ihr auch egal.
    Er glaubte, und das war genug, um ihre Ängste zu be sänftigen.
    Sie schloss die Augen, und mit dieser Einladung zögerte Tom nicht mehr, sondern zog sie ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf die Ecke der Couch, mitten in die angesammelte Emotion seiner Musik, und zog ihren nackten Bauch an sein Gesicht, als sie vor ihm stand. Er atmete ihren Duft ein, eine Hand an ihrem Rücken. Ihre Hände lagen in seinem Haar und hielten ihn dort fest, damit er wusste, dass er willkommen war.
    »Mia«, flüsterte er, und als sie seine Worte auf ihrer Haut spürte, warf sie den Kopf zurück. Verlangen brach aus ihm hervor, und

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