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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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und mehr verlangten. Angst, dass sie es nicht schaffen würde, dass sie sich nicht gegen ihn abschirmen konnte und alles umsonst sein würde, war ein starker Ansporn, und plötzlich erkannte sie, was sie tun musste.
    In dem verzweifelten Versuch, die Kontrolle zurückzugewinnen und sich davon abzuhalten, ihm seine Lebenskraft auszusaugen, nahm sie sein Gesicht in die Hände und schob seinen Mund zu ihrem. Sie keuchte vor Verlangen, als sie ihn an sich drückte und einen Kuss erzwang. Wieder brach sein Verlangen durch ihre Aura und erfüllte sie mit einer fast unerträglichen Gefühlsfülle, aber dieses Mal schob sie ihr eigenes Verlangen in ihn – doppelt so stark.
    Er keuchte, und sein gesamter Körper zitterte.
    Mia fühlte die Hitze von Tränen unter ihren geschlossenen Lidern. Es war schwer, so schwer, das, was er ihr gegeben hatte, in ihn zurückzudrücken. Es ging gegen jeden Instinkt, den sie hatte, aber er fühlte es offensichtlich, und sein Kuss und seine Hände auf ihr wurden rauer, wilder. Er hatte nicht mehrere Jahrhunderte Zeit gehabt, um ein solches Eindringen von Macht und Stärke zu kontrollieren, wie sie.
    Sein Griff um ihre Hüfte tat weh, und sie tat nichts, als er ihre Beine auseinanderzwang. Sie wollte das. Sie suhlte sich in der wilden Reaktion, die sie auslösen konnte, gab ihm mehr und fühlte, wie die Gefühle sie in einer funkelnden Welle verließen.
    Er gab ein Stöhnen von sich, und Mia keuchte vor exquisitem Schmerz, als er in sie eindrang, sie mit einem Stoß vollkommen ausfüllte. Sie ächzte, drängte sich gegen ihn und wollte es mit jeder Faser. Sie wollte es so sehr, dass sie ihm immer mehr von sich gab.
    Welle auf Welle von Gefühlen ergoss sich aus ihr, floss von ihr in den Raum, als würde sie in Lust ertrinken. Jede Bewegung war wie ein Messer an ihrer Aura, durchbrach sie, zerstörte, was sie aufgebaut hatte, um ihn zu beschützen. Aber sie gab mehr zurück als sie nahm, und er wurde wilder, verlangender. Er vergaß alles, als er über ihr schwitzte, und sie stöhnte bei jedem Atemzug, fühlte das Ende kommen und empfand die Erwartung als süßen Schmerz.
    Und mit einem plötzlichen Pulsieren brach die Welle über ihnen. Ein gequältes Stöhnen entriss sich ihm, und er presste sie an sich, als Ekstase sie beide erschütterte. Mias Bar riere zerstob in tausend Teile. Keuchend klammerte sie sich an ihn und fühlte, wie sich seine gesamte Seele in sie ergoss, als er die Erfüllung erreichte. Ihr Körper zuckte, als sie unbeweglich im Nebel der Glückseligkeit hingen.
    Gefühle erschütterten den Raum in einem stummen Donner, den nur sie hören konnte, und sie fiel fast in Ohnmacht, bis die Emotionen ein letztes Mal pulsierten und dann verschwanden.
    »Tom«, keuchte sie und fühlte seinen Atem in ihren Haaren, als er auf ihr lag, zu erschöpft, um sich zu bewegen. »Tom, bist du in Ordnung?«
    Er antwortete nicht. Sie drückte gegen seine Schulter. »Tom?«
    »Ich liebe dich, Mia«, flüsterte er, seufzte einmal und dann lag sein gesamtes Gewicht auf ihr.
    »Tom!«, rief sie, schob ihn Richtung Couchlehne und wand sich unter ihm heraus. Die Luft fühlte sich dick an, wie Sonnenschein, der sich in einem Talboden sammelte, und umfloss ihre Füße mit der Zähflüssigkeit von Honig. Sie hatte keines der Gefühle im Raum behalten. Es war alles hier, süßlich und dicht. Ihr wurde schwindlig von ihrem unterdrückten Hunger. Aber Tom …
    Sie umklammerte ihr Kleid und starrte ihn an, als seine Aura zerbrechlich und dünn wurde. Eine unerträgliche Helligkeit ging von ihm aus, und als sie das sah, lief eine einzelne Träne über ihre Wange. Mit zitternder Hand berührte sie ihn und erschauderte, als sie seine Aura schmeckte. Sie verschwand, breitete sich aus, wurde silbern und zu dünn, um den Raum mit unsichtbarem Funkeln zu füllen. Jede andere Banshee würde sie nehmen, die letzte Lebensenergie in sich aufsaugen und begeistert tanzen – aber sie tat das nicht. Mia hob ihre Barrieren und schützte sich davor, während eine weitere Träne aus ihren Augen rollte und sie beobachtete, wie sein Leben den Raum mit einem hellen, ach so hellen Licht erfüllte.
    »Tom …«, flüsterte sie, erschöpft, obwohl ihr Körper noch voll war von der Ekstase, die er ihr geschenkt hatte. Sie hatte das schon früher erlebt. Er war tot. Er war tot, und es gab nichts, was ihn zurückbringen konnte. In diesem kurzen Moment der Erfüllung hatte seine gefühlsschwangere Aura sie überschwemmt und seine

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