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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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drehte sie sich um und ging mit klappernden Schritten zum Ausgang, die Katze immer noch an die Brust gedrückt.
    Cooper beobachtete sie anerkennend. Er fand, er hatte das Recht, sie sich anzusehen, wenn sie doch jetzt verabredet waren. Die Glocken läuteten auch bei ihr nicht. Sein Lächeln verblasste, als er ihr zur Tür folgte, um das Schild an der Tür auf Geschlossen zu drehen. Verwirrt schüttelte Cooper den Kopf, während er darüber nachdachte, wie sein Abend vielleicht verlaufen konnte, wenn er seine Karten richtig ausspielte. »Auf jeden Fall werde ich diesen Club jetzt mal von innen sehen«, sagte er zu den übrigen Kätzchen, aber sie rollten sich nur zu einem uninteressierten, grauen Fellknäuel zusammen.
    Mit einem Lächeln dachte er daran, wie gut Felicity aussah, während er die Hand nach dem altmodischen Eisenriegel an der Tür ausstreckte. Dann zögerte er, weil eine vertraute Figur auf die Tür zulief. Ihre Schritte wirkten, als hätte sie Schmerzen. Es war Kay. Cooper schob die schwere Tür für seine Chefin auf, gerade als der schicke schwarze Wagen mit Felicity und Emily darin davonbrauste.
    »O Gott. Ist das kalt heute Nacht!«, rief Kay, als sie in einer Wolke aus Schneeflocken in den Laden stürmte. »Ich glaube, ich habe mir gerade den Schwanz abgefroren!«
    »Erzähl mir was Neues«, meinte er, während sie den Schnee von den Füßen stampfte und von ihrem kurzen Ledermantel schlug. »Wo warst du? Du bist spät dran. Ähm, nicht, dass du das nicht sein darfst«, sagte er und schob den Riegel vor.
    Ihr erwartetes Lachen kam nicht. Mit gerümpfter Nase sah sie sich im Laden um. Langsam zog sie sich die Strickmütze vom Kopf und enthüllte damit blonde Haare, die ihr gerade bis unter die Ohren reichten. Sie umrahmten ihren Kopf und betonten ihr süßes Gesicht mit den blauen Augen und der leichten Stupsnase. »Du hast den Labrador verkauft?«
    Cooper nickte. Neben Kay fühlte er sich immer groß. Er konnte nicht anders, als sie mit Felicity zu vergleichen: die langen Beine, die helle Haut und das offensichtliche Interesse an Cooper unterschieden sich vollkommen von Kays kleiner Gestalt, gebräunter Haut und der freundschaftlichen Distanz, die sie ihm gegenüber an den Tag legte. Warum hatte er seine Zeit damit verschwendet, Kay besser kennenlernen zu wollen, obwohl sie doch so offensichtlich nicht an ihm interessiert war? »Ähm, vor ein paar Minuten«, sagte er, als sie sich mit fragendem Blick zu ihm umdrehte. »Netter Mann mit kleinem Sohn.«
    Schweigend musterte sie ihn von oben bis unten, während sie den Schal von ihrem Hals wickelte. Dann nickte sie und ging in den hinteren Teil des Ladens, eine Spur aus Schneematsch zurücklassend. »Könntest du morgen früher kommen?«, fragte sie, als sie hinter dem Plastikvorhang verschwand. »Es gibt einen neuen Wurf, den ich holen wollte, und du kommst mit dem Papierkram so gut klar.«
    Mehr Hunde? »In vier Tagen ist Weihnachten!«, schrie er, damit sie ihn auch hörte.
    »Ja. Ich weiß!«, schrie sie zurück. Mit klappernden Absätzen kam sie zurück in den Laden. Sie trug immer noch ihren Mantel, aber inzwischen hatte sie ihn aufgeknöpft. Ein angewiderter Ausdruck lag auf ihrem hübschen Gesicht. »Wonach stinkt es hier? Ist etwas gestorben?«
    In einem Zoogeschäft? Wahrscheinlich . Cooper ging zum Hundegehege. »Ich habe das Papier schon gewechselt.«
    »Nein, das ist es nicht«, sagte Kay, während sie suchend schnüffelte und schließlich vor dem Katzenkäfig anhielt. »Du hast auch eine Katze verkauft?«
    »Die kleine schwarze, direkt nach dem Hund. Total seltsam …«, setzte er an, doch dann verstummte er. Himmel, er konnte ihr nicht erzählen, dass er die Katze einer Frau mit einer Fledermaus gegeben hatte. Kay würde einen Anfall bekommen.
    Kay kniff die Augen zusammen. »Wirklich? Wie sah er aus?«
    »Sie«, korrigierte Cooper sie widerwillig und lief rot an, als er sich daran erinnerte, wie Felicity sich über den Tresen gelehnt hatte. »Ein kleines Mädchen und seine Mom. Hey, ich habe heute Abend ein Date. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich die Tagesabrechnung morgen früh mache? Ich sollte mir wahrscheinlich ein wenig Aftershave ins Gesicht klatschen.« Und mich rasieren, dachte er, als er sein Kinn berührte.
    Mit abwesendem Blick wanderte Kay zur Kasse. »Nimm ein Bad. Du riechst seltsam.«
    »Wow, danke, Kay.«
    »Jemand, den ich kenne?«, fragte sie mit gesenktem Kopf, während sie ihr Verzeichnis der Hundezüchter

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