Blutseele
Arm los und trat neben ihren Vater, wo sie klein aussah.
Sofort besserte sich die Laune des älteren Mannes. »Angenehm, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Cooper«, sagte er geistesabwesend, als wäre er in Gedanken schon woanders. »Trinken Sie etwas Wein. Dieses Glas ist ganz frisch.«
Er streckte Cooper sein Glas entgegen, und in diesem Moment stieß Felicity gegen ihn. »Oooops!«, sagte sie, noch bevor der Sektkelch auf den Boden fiel. Cooper wich zurück, um nicht nass zu werden, als das dünne Holz wie Glas zerbrach. »Dad, ich bin gleich bei dir. Lass mich nur Cooper schnell ein neues Getränk holen«, meinte sie und trat die Scherben unter den Tisch. »Emily, komm mit.«
Ihr Vater kniff wieder die Augen zusammen, doch Felicity hatte bereits Coopers Arm ergriffen und führte ihn durch die Tanzenden davon. Cooper sah einmal zurück, als sie angerempelt wurden, dann lehnte er sich zu ihr und schrie: »Warum habe ich das Gefühl, dass dein Vater denkt, du wärst zu gut für mich?«
Sie sah ihn mit einem Lächeln an und packte seinen Arm fester. »Weil es so ist«, erklärte sie. Ihre Wut war offensicht lich zu erkennen, obwohl er ihre Worte über die hämmernde Musik kaum verstehen konnte. »Er hält dich für einen Streuner.«
Reicher Mistkerl. »Felicity, du bist eine wunderschöne Frau, aber ich sollte wirklich gehen«, sagte er, als sie die Tanzfläche verließen.
Sofort hielt Felicity an. Emily stand neben ihr und ver suchte, ihr Kätzchen dazu zu bringen, einen kleinen Kuchen zu essen. Felicitys besorgter Blick huschte über Coopers Schulter, dann sah sie wieder ihn an. »Bitte, bleib«, flehte sie und zog ihn näher an sich. »Es dauert nur eine Minute. Er will mein Bestes, aber er nervt schrecklich. Iss nichts, während ich weg bin, okay? Versprochen? Warte auf mich.«
Cooper riss seinen Blick von Emily los, die immer noch mit dem Küchlein vor der Nase des Kätzchens herumwedelte. »Ich bin am Verhungern«, gab er zu.
»Ich auch. Ich bringe etwas mit. Etwas Besonderes. Bitte?«
Felicity wirkte wirklich verzweifelt. Hinter ihr, auf der anderen Seite des Clubs, wartete ihr Vater mit zwei Männern in einer der Sitznischen. Er gab gerade jedem von ihnen einen Sektkelch und toastete ihnen zu, bis sie tranken. Cooper fand es interessant, dass sie jünger waren als er selbst und noch lässiger gekleidet. Anscheinend hatte die Missbilligung ihres Vaters nichts mit seinem Geldbeutel zu tun; es gab irgendeinen anderen Grund. »Okay«, meinte er schließlich. Felicity lächelte und sorgte so dafür, dass alles wieder gut war.
»Emily?«, rief sie, und das kleine Mädchen schob sich näher heran.
»Ja, Mama?« Sie hatte das Kätzchen dazu gebracht, einen Bissen zu nehmen, und jetzt wischte Emily ihr die Schnurrhaare mit der weißen Serviette ab.
Felicity ging elegant vor Emily in die Hocke und hob mit einem Finger das Kinn ihrer Tochter »Würdest du ein großes Mädchen sein und Mr. Cooper für mich unterhalten?«
»Aber ich passe schon auf Leonard auf«, beschwerte sich das kleine Mädchen.
Was hatte es nur mit dieser Fledermaus auf sich? Vielleicht war das Tier wirklich ein Haustier.
»Grandpa möchte, dass ich jemanden kennenlerne«, erklärte Felicity Emily bestimmt. »Ich will nicht, dass irgendwer Cooper für einen Streuner hält, während ich weg bin.«
Emily spähte um Cooper herum. »Einer hat hübsche Haare«, bot sie an und überraschte Cooper damit.
Felicity lächelte. »Wir werden sehen.« Ein Kuchenkrümel fiel auf den Boden. Das Kätzchen kämpfte darum, ihn zu erreichen und beruhigte sich erst, als Felicity den Krümel vom Boden aufhob und der Katze gab. Winzige Reißzähne schnappten danach und kratzten über Felicitys Finger. »Wo ist Leonard?«
»Unter dem Billardtisch«, antwortete Emily. Felicity stand auf und berührte ihre Tochter kurz an der Schulter.
»Dann bring Mr. Cooper dorthin, damit er sich nicht allein fühlt.«
»Aber Mama«, quengelte das Mädchen, und Cooper lächelte.
»Tu es einfach, Emily.« Felicitys Tonfall wurde schärfer, und das kleine Mädchen sackte in sich zusammen. »Je eher ich mit Grandpa fertig bin, desto früher können wir gemeinsam tanzen. Du, ich und Mr. Cooper.«
»Versprochen?«, flehte sie und musterte die beiden Erwachsenen aus großen, grünen Augen.
Felicity nickte, während Cooper sich fragte, wie sie sich das vorstellte. »Wenn es für Mr. Cooper okay ist.«
Er lächelte, als Felicity zum Abschied seine Hand drückte. Kein
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