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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nenne sie Happy«, erwiderte sie. Cooper nickte zufrieden.
    »Das ist ein guter Name.« Er schürzte die Lippen und beobachtete die Leute um sich herum, während er zählte, wie viele rothaarig und wie viele brünett waren. Inzwischen hatten alle auf der Tanzfläche schwarze Haare. Sie tanzten einen komplizierten Linedance, und ihre Füße trafen gleichzeitig auf den Boden, bis die Kristalllüster schwankten.
    Coopers Blick glitt über die schlecht beleuchteten Sitznischen, bis er an einem besonders leidenschaftlichen Paar hängen blieb. Die beiden hatten die Arme umeinander geschlungen und die Köpfe eng aneinandergelegt. Der Rest des Tisches ignorierte sie. Eine Blondine lag neben ihrem Weinglas mit dem Kopf auf dem Tisch, und die anderen starrten mit leerem Blick auf den tanzenden Mob.
    Mit einem leisen Lachen wollte Cooper den Blick abwenden, doch dann erregte ein Aufblitzen von Zähnen seine Aufmerksamkeit.
    Fassungslos starrte er den Mann an, der sich gerade für einen Atemzug von der Frau löste, um sich dann wieder zu ihr zu neigen. Er verschob ihren Kopf ein wenig und legte damit blutiges, zerrissenes Fleisch frei. Heilige Scheiße!, dachte Cooper. Ihm wurde kalt, Angst durchfuhr ihn. Der Kerl hatte die Frau gebissen! Sie blutete!
    Cooper sah erst zu der Frau, die bewusstlos auf dem Tisch lag, dann zu der, die mit leerem Blick ins Nichts starrte. Himmelherrgott, dachte er panisch. Befand er sich in einer Freak-Bar? Er hatte von diesen Läden gehört, in denen gelangweilte, wohlhabende Leute hingingen, um arme Schlucker zu misshandeln … wie ihn selbst.
    Sein Herz raste, während er gleichzeitig erstarrte wie ein in die Ecke getriebenes Tier. Er konnte sich nicht bewegen. Das Essen, das er nicht nehmen sollte … war es mit Drogen versetzt? Warum sonst würde jemand einfach dasitzen und zulassen, dass jemand anderes ein Stück aus ihm herausbiss!
    »Emily …«, flüsterte er. Sie sah ihn mit süßem, unschuldigem Blick an, während sie mit ihrem Kätzchen spielte und die Beine mit den weißen Socken und den glänzenden schwarzen Schuhen baumeln ließ.
    »Deine Augen sind braun«, stammelte er. Und ihre Haare waren schwarz. Ihre Haare waren schwarz! Er wusste, dass sie rot gewesen waren, wie Ahornblätter im Herbst. Herrgott, rette mich, ich werde verrückt .
    Das kleine Mädchen strahlte ihn an. »Sie sind nur grün, wenn ich hungrig bin, Dummerchen.«
    Cooper schluckte schwer und sah auf das Kätzchen, das reglos in ihren Armen hing. Im schwarzen Pelz des Tieres konnte er glitzernde Blutstropfen erkennen. Er sprang auf. Emily hatte das Tier gebissen. Und die kleine Katze hatte es zugelassen, weil das Mädchen sie mit diesem Stückchen Kuchen unter Drogen gesetzt hatte. Und Felicity hatte ihrer Tochter dabei geholfen.
    »Mein Gott«, flüsterte Cooper. Er wusste nicht, was er tun sollte. Emily hatte nicht am Fell des Tieres gerochen, sie hatte das Kätzchen gebissen!
    »O mein Gott …«, hauchte er wieder, während die Band einen ohrenbetäubenden Rhythmus spielte und die Leute auf der Tanzfläche heulten wie Wilde, die ihre Götter anbeteten. »Ich muss … gehen.«
    Er ließ den Blick über die Bar gleiten und zählte mehr als ein Dutzend Bewusstlose. Manche wurden in den hinteren Teil der Bar getragen, zu was für einem Zweck auch immer. Aber zwischen ihm und der Tür befanden sich einfach zu viele Leute. Verängstigt trat er einen Schritt nach vorne.
    »Cooper.«
    Felicitys Stimme durchdrang den Lärm, traf ihn bis ins Mark und ließ seine Panik richtig aufflackern. Er wirbelte herum. Cooper wusste, dass sie seine Angst sehen konnte, als sie eine Hand hob. Ihre Haare waren jetzt dunkler und ihre Augen dunkelbraun. Coopers Blick glitt über ihre Schul ter zu dem Türsteher, der sich gerade einen der Männer über die Schulter legte, mit denen sich Felicity unterhalten hatte, um ihn dann wegzutragen.
    »D-Du …«, stammelte er, und sein Magen verkrampfte sich. »Mein Gott …« Er konnte es nicht aussprechen. Sie war ein Monster. Sie hatte diesen Mann gebissen. Wie ein Vampir. Er hatte gewusst, dass diese Frau Probleme hatte, aber das war einfach unwirklich!
    Felicity wischte sich mit dem kleinen Finger den Mundwinkel, bevor sie sagte: »Wie sonst sollte ich herausfinden, welcher der beiden besser schmeckt?«
    Grausam, aber trotzdem wahr. Erschüttert stolperte er nach hinten und stützte sich auf dem Stuhl ab. »O mein Gott!«, sagte er lauter. »Das kann nicht wahr sein. Du. Ihr alle! Das ist

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