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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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noch so toller Sex der Welt war es wert, sich mit einer Frau einzulassen, die eine Tochter, eine Fledermaus und einen unhöflichen Vater hatte. Er sollte einfach verschwinden und dem nächsten in der Schlange eine Chance geben. Doch als Felicity sich über die Tanzfläche drängelte, verschränkte er die Arme über der Brust und blieb neben Emily stehen. Er konnte das Kind ja kaum allein lassen.
    »Also darfst du Kuchen essen, ich aber nicht«, meinte er säuerlich. Emily strahlte ihn an und nickte. »Wie hast du sie genannt?«, fragte er neugierig, während Emily sich einer ruhigen Ecke zuwandte, in der sanftes Licht einen grün bespannten Billardtisch beleuchtete.
    »Ich habe ihr keinen Namen gegeben«, erklärte Emily und überraschte ihn damit. Aber das Mädchen war bereits losgegangen, und Cooper musste sich anstrengen, um ihm zu folgen. Emily war erstaunlich schnell. Plötzlich fand er sich in einer Ecke der Bar wieder. Er fühlte sich, als wäre er irgendwo auf dem Weg durch einen Vorhang getreten. Die Musik war immer noch laut, aber trotzdem gedämpft. Die Luft war kühler, und es roch weniger intensiv nach Essen, was ihn erleichterte. Er war wirklich am Verhungern.
    Emily war unter den Billardtisch gekrochen und redete, wahrscheinlich mit Leonard. Cooper schüttelte den Kopf und fiel in einen nahe stehenden Stuhl. Mit einem Seufzen starrte er an die Decke. Er war froh, sich einen Moment sammeln zu können. Felicitys Familie war einfach zu seltsam.
    »Ist ihr Fell nicht unglaublich weich?«, sagte Emily plötzlich vor ihm. Er senkte den Kopf und stellte fest, dass sie zwischen seinen Knien stand, viel zu nah. Sie schob ihm ihre schlafende Katze direkt unter die Nase. Cooper richtete sich auf, packte ihre Schulter und schob sie herum, bis sie stattdessen neben ihm stand. »Sie riecht so gut!«, fügte Emily hinzu und hielt ihm wieder die schläfrige Katze unter die Nase.
    Fast in Notwehr nahm Cooper das Kätzchen, vergrub sein Gesicht in dem weichen Pelz und atmete einen Duft an, der ihn entfernt an Kaninchen erinnerte. »Sie riecht perfekt«, meinte er. Emily kniff die grünen Augen zusammen.
    »Meins!«, verlangte sie und streckte die Hände aus.
    »Du solltest ihr keinen Kuchen geben«, sagte Cooper, als er ihr das Kätzchen zurückgab. »Sie ist ein Carnivore. Weißt du, was das bedeutet?«
    Sobald sie das Kätzchen wieder im Arm hielt, drückte Emily Cooper einen nassen Kuss auf den Mund. »Es bedeutet, dass sie Blut mag«, erklärte das Mädchen mit ihrer hohen, unschuldigen Stimme.
    Überrascht wischte Cooper sich den Mund ab und wunderte sich ein wenig über den bitteren Geschmack, den Emily auf seinen Lippen hinterlassen hatte. »Wahrscheinlich. Von Kuchen könnte sie Bauchweh bekommen.«
    Emily fiel auf die Knie und kroch mit der Katze im Arm zurück unter den Tisch. Cooper lehnte sich erleichtert zurück. Emily war ein nettes Mädchen, aber er fühlte sich in der Umgebung von Kindern einfach nicht wohl. Es gab mehrere Kinder wie Emily im Raum, die am Rand standen. Sie spielten nicht miteinander, sondern waren allein oder unterhielten sich mit Erwachsenen. Wunderschönen Leuten mit schwarzen Haaren.
    Mit einem Stirnrunzeln wischte Cooper sich erneut über den Mund, um den bitteren Geschmack zu vertreiben und setzte sich auf. Wo sind all die Rotschöpfe hin?
    Er lehnte sich vor und sah zu Emily unter dem Tisch, die mit ihrer Katze spielte. Wieso braucht Felicity so lang? »Bist du aufgeregt, weil du so lange aufbleiben darfst?«
    »Nein«, erklang ihre süße Stimme, dann kroch sie heraus und kletterte auf den Stuhl neben ihm, wo sie die Beine baumeln ließ, während sie ihr Kätzchen an sich drückte. »Bist du dir sicher, dass du nicht tanzen willst?«
    »Ziemlich sicher«, sagte er und suchte zwischen all den Brünetten auf der Tanzfläche nach Felicitys roten Haa ren. Endlich entdeckte er sie neben der Bar, wo sie sich mit ihrem Vater stritt. Dann runzelte Cooper die Stirn. »Das ist seltsam.«
    »Was?«, fragte Emily, bevor sie ihre Nase im Pelz der Katze vergrub.
    Cooper schob sich einen Finger zwischen Haut und Hemd kragen. »Ich hätte schwören können, dass vorhin mehr rothaarige Leute hier waren.«
    Emily lachte. »Du bist witzig, Mr. Cooper«, sagte sie und drückte ihr Kätzchen.
    »Und du solltest deinem Tier einen Namen geben, junge Dame.«
    Er hatte es als Witz gemeint, aber das kleine Mädchen musterte ernsthaft ihre Katze, die mit geschlossenen Augen in ihrem Arm schnurrte. »Ich

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