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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dabei rote Zähne, bevor er vom Schoß seiner Mutter glitt und sich hinter seiner Schwester versteckte.
    »Ihr seid Tiere«, hauchte Cooper.
    »Als wärt ihr das nicht«, gab Felicity beleidigt zurück.
    Sicher, aber wir fressen einander gewöhnlich nicht . Cooper stöhnte und lehnte sich zurück, um sich von ihr zu distanzieren – von der Unsterblichkeit, von dieser unvorstellbaren Grausamkeit. Das war ein Albtraum. Ein verdammter Albtraum.
    »Cooper. Hör mir zu«, sagte Felicity. Ihre Stimme klang noch drängender. »Der Schleier verdichtet sich. Wenn wir noch länger warten, kannst du ihn nicht mehr durchschreiten. Ich weiß, dass ich um eine Menge bitte. Aber ich verspreche, dass ich dich lieben werde und du lernen wirst, mich zu lieben. Ich habe nur im Moment einfach keine Zeit!«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Ich werde ewig leben, aber mir fehlt die Zeit. Cooper, lass mich dich zeichnen, damit der Schleier dich passieren lässt. Nur ein Kuss, und dann wirst du alles sehen, wie es wirklich ist, statt nur der verblassten Fetzen, zu denen die Sonne alles ausbleicht. Sei mein Ehemann. Werde Emilys und Leonards Vater. Bitte.«
    Die Tanzfläche hinter ihnen leerte sich. Mehr und mehr Menschen wurden über Schultern geworfen und mit hängen den Gliedmaßen davongetragen. Als Nahrung? »Nein!«, erklärte Cooper bestimmt. Felicity riss überrascht die Augen auf. »Du bist ein blutsaugendes Monster!«, schrie er und fand endlich die Stärke, von seinem Stuhl aufzustehen.
    Die Musik verklang, und bleiche Gesichter wandten sich zu ihnen um. »Ihr alle«, keuchte er in die plötzliche Stille und schwankte leicht.
    Alle sahen sie an, und Felicity senkte den Kopf. »Warum kann ich nicht einen einzigen anständigen Mann finden? Nur einen?«
    Am anderen Ende des Raums erhob sich ihr Vater. »Verdammt, Felicity. Ich habe es verboten«, erklärte er. »Nimm ihn. Schütte ihm genug Wein in die Kehle, um ihn auf die andere Seite zu bringen. Ich möchte ihn als Lehrbeispiel behalten.«
    »Nein!« Voller Panik sprang Felicity auf. Cooper blinzelte sie mit klopfendem Herzen an. »Wenn du mir keinen neuen Ehemann aus den Familien erlaubst, dann schaffe ich mir einen!«
    »Ich erlaube dir keinen neuen Ehemann, weil ich entschieden habe, dass deine Blutlinie aussterben soll, du dämliche Kuh!«, rief ihr Vater. Die restlichen Tänzer verlie ßen die Tanzfläche, sammelten ihre Sachen ein und achteten sorgfältig darauf, dem älteren Mann nicht zu nahe zu kommen. »Du und diese abartige Brut, die dieser ahnungslose Bastard gezeugt hat. Wer, glaubst du, hat dafür gesorgt, dass der Schleier sich für ihn nicht mehr öffnete?«
    »Dad!«, kreischte Felicity, während ihre Augen ein helles Grün annahmen. »Du? Du hast meinen Ehemann umgebracht?«
    Cooper spannte sich an und beäugte die Tür. Sie lag viel zu weit entfernt, mit zu vielen Leuten zwischen ihm und dem Ausgang. Doch im Moment beachtete ihn niemand. Ihm brach der kalte Schweiß aus. Das waren Tiere, die sich von Katzen ernährten. Von Menschen! Und er sollte die nächste Mahlzeit werden.
    Aus einer plötzlichen Eingebung heraus riss er Emily das Tier aus den Armen. Das Mädchen kreischte. Felicity drehte sich um. Sie weinte. Mit einem Grunzen schubste Cooper Mutter und Tochter gegen die zwei Männer, die auf ihn zutraten. Die Frauen schrien und jammerten, als sie alle zusammen zu Boden fielen. Mit rasendem Herzen rannte er auf die polierte Bar zu.
    Das Kätzchen, das er unter dem Arm trug, bewegte sich nicht. Er konnte nur hoffen, dass das Tier noch lebte. Mit einem festen Stoß schubste er eine unglaublich schöne Frau aus dem Weg. Er hörte ihren wütenden Schrei und dann ein Lachen, während er all seine Kraft sammelte. Hände griffen nach ihm, aber er entwand sich ihnen, sprang auf die Bar und rannte den glatten Tresen entlang. Immer wieder musste er greifenden Händen ausweichen.
    »Fangt ihn!«, befahl Felicitys Vater. Seine Tochter weinte zu seinen Füßen, während Emily sich zu einem schluchzenden Ball zusammengerollt hatte und nach ihrem Kätzchen schrie.
    Cooper sprang vom Ende der Bar und zog im Laufen seine Autoschlüssel aus der Tasche. Er wusste, dass ihm nicht viel Zeit bleiben würde, seinen Wagen zu erreichen. Für einen Moment glaubte er, es schaffen zu können, als er sich mit einem Sprung gegen die Tür und auf den Drückhebel warf. Doch die Tür bewegte sich nicht. Panik stieg in ihm auf. Er trommelte mit den Fäusten gegen das massive Holz,

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