Blutseele
ihren Hunger zu befriedigen, aber sie hatte auch eine Seele, die befriedigt werden wollte . »Du hast keinen Ehrgeiz«, flüsterte sie, und ihre Instinkte zogen sie in seine Wärme, auch wenn ihr Verstand laut Nein schrie. Arts Kinn zitterte, und sein berauschender Duft erfüllte sie, löste einen Krieg in ihr aus. Was, wenn sie dem Konflikt diesmal nicht aus dem Weg gehen konnte? Sie hatte sich immer abwenden können, um zu vermeiden, ihre Instinkte und ihren Willen gegeneinander antreten zu lassen – aber hier war das nicht möglich.
»Dann schaust du nicht genau genug.« Art packte ihre Schulter so fest, dass es wehtat. »Entweder ich erfahre, warum Piscary dich so verhätschelt, oder du ziehst mich mit dir nach oben, eine Beförderung nach der anderen. Mir ist es egal, Ivy-Mädchen.«
»Nenn mich nicht so«, sagte sie, und Angst mischte sich in die sexuelle Hitze, die er in ihr auslöste. Piscary nannte sie so, der Bastard. Wenn sie nachgab, würde es sie in der Arbeit auf die Überholspur bringen, aber es würde das töten, was sie geistig gesund hielt. Und wenn sie an ihrer Lüge festhielt und ablehnte, würde Art sie seine Drecksarbeit machen lassen.
Arts Lächeln wurde herrschsüchtig, als er sah, dass sie die Falle durchschaut hatte. Dass Piscary das alles wahrscheinlich arrangiert hatte, um ihre Entschlossenheit auf die Probe zu stellen, ließ sie den Meistervampir nur umso mehr lieben. Sie war verkorkst. Verkorkst und verloren.
Aber ihre tiefe Vertrautheit mit dem System, in das sie hineingeboren worden war, würde sie retten. Während sie ihre Panik unter Kontrolle bekam, fing ihr Kopf an zu arbeiten und ein bösartiges Lächeln zog ihre Mundwinkel nach oben. »Du hast etwas vergessen, Art«, sagte sie, und die Anspannung fiel von ihr ab, als sie Passivität vorspielte und einfach nur in seinem Griff hing. »Wenn du meine Haut ohne meine Erlaubnis durchstößt, wird Piscary dich pfählen lassen.«
Alles, was sie tun musste, war ihren Hunger kontrollieren. Das konnte sie.
Er packte sie fester und grub seine Finger in ihren Hals, wo ein kosmetischer Eingriff die sichtbaren Narben von Piscarys Inbesitznahme entfernt hatte. Die Narben waren verschwunden, aber die starke Mischung aus neuronalen Stimulatoren und Rezeptor-Mutagenen blieb. Piscary hatte sie in Besitz genommen, ihren gesamten Körper so sensibilisiert, dass er sie nur mit einem Gedanken und seinen Pheromonen vergangene Leidenschaften neu spüren lassen konnte. Aber trotzdem fühlte sie einen Stich von Verlangen bei dem Gedanken, wie Arts Zähne in ihre Haut glitten. Sie musste von ihm wegkommen, bevor ihre Blutlust die Kontrolle übernahm.
»Das wusstest du, oder?«, spottete sie, während ihre Haut kribbelte.
»Du wirst es genießen«, hauchte er, und das Kribbeln verwandelte sich in Hitze. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du um mehr betteln. Warum sollte es eine Rolle spielen, wer zuerst zubeißt?«
»Weil ich gerne Nein sage«, wehrte sie ab und stellte fest, dass es ihr schwerfiel, nicht ihre Fingernägel über seinen Nacken zu ziehen, um Leidenschaft in ihm auszulösen. Sie konnte es. Sie wusste genau, wie fantastisch es sich anfühlen würde, ein Monster wie ihn zu beherrschen und völlig unter Kontrolle zu haben. Ihre Angst war verschwunden, und ohne sie kehrte ihre Blutlust umso stärker zurück. »Wenn du mein Blut ohne meine Zustimmung nimmst, werde ich dich zum Runner degradieren lassen«, sagte sie. »Du kannst flehen, du kannst drohen, du kannst dir das Handgelenk aufschlitzen und mir auf die Lippen bluten, aber wenn du mein Blut nimmst, ohne dass ich zugestimmt habe, dann … verlierst du.«
Sie beugte sich vor, bis ihre Lippen fast seine berührten. »Und ich gewinne«, beendete sie ihren Satz, während ihr Puls raste und sie sich danach verzehrte, seine Hand auf ihrer Haut zu spüren.
Er schob sie weg. Ivy fing sich ohne Probleme und lachte.
»Piscary hat gesagt, dass du dich widersetzen würdest«, sagte er drohend. Die Anspannung in seiner Haltung ließ ihn gleichzeitig bedrohlich und attraktiv erscheinen.
Gott, was man mit dem hier alles anstellen könnte, dachte sie, ohne es zu wollen. »Piscary hat recht«, sagte sie und ließ eine Hand provokativ über ihre Hüfte gleiten. »Du bist dieser Situation nicht gewachsen, Art. Ich sage gerne Nein. Ich werde dich dazu treiben, dass du mein Blut ohne meine Zustimmung nimmst, und dann?« Sie lächelte, trat näher, schlang die Arme um seinen Hals und spielte mit
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