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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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paar Flecken, und die stammten wahrscheinlich vom Verdächtigen. Hübsche Kleider in Pink und Weiß lagen auf Bett und Boden verteilt, und der Schrank war leer. Sie hatte versucht, ihn zu verlassen. Ein schwarzer Fernseher stand in einer Ecke, die Fernbedienung lag zerbrochen unter einer Dulle in der Wand, die nach Pflaster roch. Auf dem Teppich lagen Rats Karte und ein Foto der Frau, verdreht auf dem Boden neben dem Bett.
    Ivy zwang sich, die Zähne voneinander zu lösen, und sog die Luft tief in sich auf. Sie las den Raum, als hätten die Gefühle der letzten paar Stunden ein Aquarellbild gemalt. Jeder Vampir konnte das.
    Der Mann im Streifenwagen hatte die Frau verletzt, ihr panische Angst gemacht und sie zusammengeschlagen, und ihre Magie hatte ihn nicht aufgehalten. Sie war hier gestorben, und der berauschende Duft ihrer Angst und seiner Wut löste eine verstörende und nicht ganz unwillkommene Blutlust in Ivy aus. Ihre Fingerspitzen schmerzten, und ihr Hals schien zuzuschwellen.
    Das Geräusch von Arts schlurfenden Schritten war fast schmerzhaft für ihre angespannten Sinne. Ein Adrenalinstoß schoss in ihre Adern. Mit nur halb geöffneten Augen drehte sie sich um und legte einen verführerischen Schwung in ihre Hüften. Arts Pupillen waren fast vollständig erweitert. Offensichtlich sprachen die Angst des Mannes draußen und die Gefühlsechos, die noch in diesem Raum widerhallten, seine Instinkte an. Vielleicht arbeitete er deswegen weiter im Morddezernat. Konnte der hübsche Mann vielleicht seine Reißzähne nicht ohne ein wenig Hilfe versenken?
    »Ivy«, sagte er, und seine Stimme jagte wieder einen Schauder über sie, während sie gleichzeitig spürte, wie ihre Pupillen sich erweiterten. » Ich rufe die Spurensicherung, nicht du.«
    Ivy veränderte ihre Haltung und machte einen Schritt zur Seite, um dafür zu sorgen, dass er nicht zwischen ihr und der Tür stand. »Du warst zu sehr damit beschäftigt, dir über der Angst des Verdächtigen einen runterzuholen«, sagte sie. Sie bewegte sich, als wollte sie gehen, weil sie genau wusste, dass das arme Opfer zu spielen seine Blutlust auslösen würde. Wie erwartet wurden Arts Pupillen größer, schwärzer. Sie fühlte ihn hinter sich, fast als würde sie gegen ihn gedrückt. Er zog sie in einen Bann, noch nicht richtig, aber er verstärkte seine vampirische Präsenz.
    Art packte herrisch und besitzergreifend ihren Arm. Spie lerisch tat sie so, als wolle sie sich ihm entziehen, bis er sie fester packte. » Ich rufe die Spurensicherung«, wiederholte er mit gefährlich leiser Stimme.
    »Was ist los, Art?«, fragte sie träge und zog ihr Handgelenk zusammen mit seiner Hand an ihre Brust. »Magst du keine Frauen, die denken?« Hitze schoss durch ihren Körper. Sie genoss es, zog einen seiner Fingerknöchel an ihre Lippen und küsste ihn sanft, mit einer Andeutung von Zahn. Piscary hatte sie erschaffen, und trotz all seiner Erfahrung hatte Art keine Chance.
    »Du glaubst, ich verliere wegen eines angsterfüllten Raumes und ein paar schwarzen Augen die Kontrolle?«, fragte er. Er sah gut aus in seinem italienischen Anzug und roch köstlich nach Wolle, Asche und sich selbst.
    »Oh, ich fange gerade erst an.« Mit ihrer freien Hand löste sie Arts Finger von ihrem Handgelenk. Er hielt sie nicht auf. Sie ließ mit einem Lächeln ihre Zunge über die Zähne gleiten, sodass sie gleichzeitig verborgen und sichtbar waren. Die Angst im Raum durchfloss sie, entzündete Instinkte, die älter waren als die Pyramiden und die unaufhaltsam durch ihren jungen Körper tobten. Sie versteifte sich, als Blut unter ihre Haut stieg. Sie erwartete es, ritt die Gefühle wie eine Welle und genoss sie. Sie konnte damit umgehen. Sie kontrollierte ihre Blutlust; ihre Blutlust kontrollierte nicht sie.
    Und als sie den seltsamen Druckverlust im Gesicht fühlte, der sagte, dass ihre Augen pupillenschwarz waren, drehte sie sich zu Art. Breitbeinig stand sie in der Mitte des Raumes, der nach Sex und Blut und Angst roch, öffnete die Lippen und stöhnte aufreizend. Ein Zittern hob sich in ihr und zog in ihren Unterleib, um ihr zu sagen, was folgen konnte, wenn sie es zuließ. Sie würde ihm ihr Blut nicht willig geben, und überraschenderweise turnte es sie an, dass er es sich vielleicht mit Gewalt nehmen würde.
    »Mmmmm, riecht das gut hier drin«, sagte sie und kostete das Adrenalinhoch aus, das sie empfand, weil sie die Kontrolle hatte. Sie kontrollierte dieses Monster, das sie mit einer Ohrfeige

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